Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
Du hast keine Berechtigung bei dieser Umfrage abzustimmen.
MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
Gesamt 18 Stimme(n) 100%
∗ Du hast diese Antwort gewählt. [Zeige Ergebnisse]

Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Quintus Fabius schrieb:Sehe ich auch so. Aber brauchen wir gepanzerte Transportmittel für jeden Infanteristen? Oder wäre nicht mehr Infanterie insgesamt wesentlicher? Das eigentliche Transportmittel der Infanterie sind die menschlichen Beine. Schutz bietet das Gelände, der Boden. Und zu wenig Infanterie (wodurch die verbliebene mobiler sein muss) haben wir gerade eben aufgrund der Übertechnisierung unserer Streitkräfte.
Das gilt vielleicht für offenes Gelände, aber ich glaub dass bei den meisten Einsätzen die man heute leistet, der Infanterist in Dörfern und Städten rund um die Fahrzeuge agiert. Brücken sichern, auf Plätzen für Ruhe sorgen, Präsenz markieren ... solche Dinge. Da ist es immer von Vorteil wenn man einen Lastesel bei sich hat, der im Notfall auch noch massive Feuerunterstützung mit MG, MK und notfalls auch mit einer TOW leisten kann.

Theoretisch kann man ja alles mit der Luft verlegen, Blackhawk/NH90 könnte man dafür verwenden wenn es nur um den Transport ginge. Aber ich glaub eben nicht dass das genügende (Präsenz)Wirkung hätte, wenn eben kein Tank die Situation kontrolliert / der Helikopter fliegt ja wieder zur Basis zurück.

Fürs Gelände ausserhalb, da geb ich dir Recht, ist die Nähe zum Fahrzeug sicher nicht immer sinnvoll, in teilweise sogar kontraproduktiv, trotzdem kann man von dem Fahrzeug profitieren, wenn es um die Kommunikation, Steuerung mit der Drohne geht, die ganze Versorgung man aus dem Fahrzeug beziehen kann. Klar, man kann alle Ausrüstung immer mittragen, aber wie du immer wieder erwähnst, wäre es besser wenn man mit minimaler Ausrüstung mobiler wäre und dann wieder zurück zum Depot/Schützenpanzer gehen und sich versorgen kann.

Zitat:Meiner Meinung nach brauchen wir mehr Infanterie, aber nicht zwingend mehr Transportpanzer für diese. Mit einer anderen Doktrin als der, welche wir jetzt verwenden, kann man auch reine leichte Infanterie ohne Transportpanzer einsetzen.
Sicher funktioniert das, aber ich glaub dass das nicht dem typischen Szenario entspricht. 90% der Aufgaben sind ganz bestimmt Präsenz markieren, Kontrollen durchführen u.s.w.. Es ist nicht der Kampfeinsatz den du immer siehst wo wir den jagenden Part darstellen. Der Feindkontakt entsteht aus der Präsenz vor Ort, aber den Zeitpunkt kannst du nicht wählen, weil jeder der Zivilsten dein Gegner sein könnte.

Den anderen Part (Jagen) der Spezialkommandos und Drohnenangriffe hat man ja auch, aber das alleine befriedet das Land ja nicht. Die Bevölkerung erwartet von dir als Schutzmacht, dass du dich um die Sicherheit vor Ort kümmerst. Du kannst nicht sagen, ich jage jetzt mal 1-10 Jahre mit ungewissem Erfolg in den Bergen Aufständische. Es stellt sich immer das Problem der Verdrängung, je massiver du vorgehst, desto passiver verhalten sich diese Zellen. Es ist ja völlig simpel, wenn es zu heiss wird, mutiert der Aufständische kurzerhand zum Zivilisten. In einer regulären Armee wirst du dafür erschossen (desertieren)... aber genau diese Differenz macht die Aufgabe beim jagenden Part so schwierig.

Zitat:1 Die Bewafffnung des Bradley ist unzureichend. Eine MK von maximal 30mm ist zu schwach und verbraucht für die gleiche Wirkung mehr Munition (Volumen wie Gewicht) als eine MK in einem Kaliber 40mm.
Das kann man doch nicht generell sagen, das Ziel bestimmt welches Kaliber sinnvoll ist. Eine 120mm Kanone ist gegen die allermeisten Ziele völlig überdimensioniert. Wenn man den Gegner niederhalten möchte, ist die Maschinenkanone sicher eine gute Wahl. Es geht ja primär darum, dass man mit den Vehikelwaffen der eigenen Infanterie bessere Bedingungen bietet.

Zitat:2 In den Bradley passen keine 10 Infanteristen und man kann ihn auch nicht vom Innenleben her umbauen, es ist einfach kein Platz dafür da.
Ja klar, wir reden ja davon wenn man es neu konstruieren muss. Big Grin

Zitat:3 Ein permanenter Link zwischen Drohne und Fahrzeug bedeutet, dass hier ständig ein Signal vorhanden ist, welches man zurück verfolgen kann - oder welches man auch mit den Mitteln der Elektronischen Kriegsführung stören kann
Du wirst doch wohl noch eine Verbindung hinkriegen, sorry deine Skepsis trägt schon Züge einer veritablen Technik-Paranoia.

Zitat:4 Was machst du wenn die Drohne abgeschossen wird?
Auf tieferem Niveau weiterkämpfen. Das wäre etwa gleich wie wenn die Hälfte deiner Infanteristen wegen einem Artillerieschlag schreiend, blutend, vertümmelt auf dem Boden liegt. Kämpfst du dann mit der gleichen Effektivität weiter wie mit allen gesunden Infanteristen? Wohl kaum. Ist dein Konzept deshalb schei.sse, nicht unbedingt. Man muss das was man anstrebt, möglichst perfekt ausführen.

Zitat:6 E-Bikes sind eine interessante Idee. Ich bin schon mal auf einem E-Mountain Bike gefahren dass ca 50 km/h brachte (hatte ein Versicherungskennzeichen deswegen) - auch querfeldein erstaunlich leistungsfähig. Aber auch hier frage ich mich, wie hoch der Batterienverbrauch im Kriegseinsatz ist. Schon jetzt verbraucht man bizarr viele Batterien und Energie.
So etwas ist doch schrottbillig und ziemlich effektiv, wenn man schnell von A nach B geräuschlos sich fortbewegen möchte. Eine solche Aufklärung mit Infanteristen könnte ich mir viel eher vorstellen als Spähpanzer.

Zitat:Beißt sich das eigentlich nicht mit deiner Idee, dass die Infanterie ständigen Schutz benötigt?
Sicher beisst sich das. Aber der Infanterist auf dem Rad fällt viel weniger auf als ein Panzer. Ich glaube, der Mann auf dem Rad wäre insgesamt weniger gefährdet als einer mit dem Spähpanzer. Man könnte den Radfahrer auch temporär als Zivilist verkleiden.
Infanterist ist sowieso ein Hochrisikojob, es geht mir primär drum dass man das Risiko wo sinnvoll, möglichst klein hält. Es kann doch nicht sein, dass dauernd Infanteristen in HMVEE-ähnlichen Fahrzeugen sterben und die Kampfpanzerbesatzung völlig save agiert, aber selber praktisch nie einen Gegner vor die Flinte bekommt. Dieser Widerspruch begleitet mich seit ich diese Berichte aus dem Irak, Afghanistan ... lese oder schaue.

Zitat:7 Die Panzerung des Bradley ist ziemlich schwach im Vergleich und eine Nachrüstung der Panzerung ruft bestimmte Nachteile hervor.
Die Panzerung muss man komplett überdenken und HKS als auch den Minenschutz einfliessen lassen. FCS nochmals neu überdenken, viele Ansätze dort waren ja aus meiner Sicht durchdacht.

Zitat:8 der Bradley hat keine Hunter-Killer-Fähigkeit und muss in der ursprünglichen Konzeption zum Schießen der PALR anhalten.
Ist das schwierig zu korrigieren? Fand ich jetzt beim ersten Lesen auch eine sehr seltsame Einschränkung. Umso erstaunlicher sind die hohen Abschusszahlen des Bradley auch im Vergleich zum M1. Alles eine Folge der überlegenen Sicht- und Waffenreichweiten. Die gleichen Mechanismen wie bei einem Stealthflugzeug welches gegen Legacy-Konstruktionen antritt.

Zitat:Hier müsstest du nur den Minenschutz verbessern (der Minenschutz ist aufgrund der südkoreanischen Doktrin sehr schlecht). Dafür gibst du lediglich die Schwimmfähigkeit auf und hast dann auch einen sehr guten Minenschutz und würdest trotzdem noch unter den magischen 31 Tonnen bleiben, womit das Fahrzeug im A400M transportiert werden kann.
Das Konzept ist aber etwa gleich wie beim Bradley, da ist jetzt nichts fundamental anders. Was ich gut find, sind die 9 Infanteristen, was ich schlecht finde, sind 3 Mann Besatzung, das muss doch mit maximal 2 auch funktionieren. Der fehlende Minenschutz könnte das Fahrzeug völlig umkrempeln:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mine_Resist...ed_Vehicle
Ich denke es wird eher in Richtung abgeschrägter Unterboden und Seiten gehen. Mit etwas Winkel entschärft man unglaublich viel Energie, bei gleicher Panzerung, ergibt das deutlich mehr Schutz.

Zitat:Wenn ich mir deine Ideen so durchlese, ist der K-21 genau das richtige Fahrzeug für deine Doktrin - und dies mit einer 40mm MK :wink:
Das IFF find ich auch super. 40mm wenn das wirklich was bringt, wieso nicht. Wenn das aber in der Hälfte der Munition endet, bin ich eher skeptisch. Wie sieht das denn aus mit den südkoreanischen Streitkräften, wie alt sind deren Kampfpanzer? Wie sehen dort die Pläne aus, dort hat man es ja mit dem klassischen russischen Gegner mit vielen Panzern zu tun? Der K-21 ist ja nicht so wie der Bradley mit der Standardbewaffnung TOW ausgerüstet.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Russland vs. Ukraine - von Nightwatch - 26.03.2022, 10:50
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Broensen - 08.05.2023, 18:31
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von lime - 08.05.2023, 19:33
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Broensen - 08.05.2023, 20:06
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von alphall31 - 09.05.2023, 04:04
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Broensen - 09.05.2023, 08:33
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Schaddedanz - 09.05.2023, 09:19

Gehe zu: