Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Ein gutes Beispiel: die Syrer setzen ihre BMP inzwischen sehr oft ohne Infanterie in diesen ein, also getrennt von der Infanterie operierend = Bronegruppa Konzept (eine russische Taktik die im Afghanistankrieg entstand).

Also was sind das für Panzer? Schützenpanzer? Wenn man sich die Einsatzweise der Syrer ansieht, dann agieren diese BMP ganz klar als Leichte Kampfpanzer.

Man erhält damit (wenn man es will - situationsabhängig also) zwei Einheiten (1 Infanterie 2 Leichte Kampfpanzer) und kann damit dann zwei Aufgaben gleichzeitig abarbeiten. Man kann so mit derselben Einheit mehr Raum kontrollieren/bearbeiten.

Und wenn notwendig bieten die Leichten Kampfpanzer (Schützenpanzer) dabei die notwendige Feuerunterstützung für die Infanterie, die aber eben als Normalfall getrennt vom Fahrzeug agiert und nur dann zusammen mit dem Fahrzeug, wo dies taktisch notwendig oder geboten ist.

Syrien zeigt noch etwas interessantes: dass nämlich die Feuerkraft der Kanonen der BMP-2 für den Kampf in Städten unzureichend ist. Obwohl eine 30mm MK Verwendung findet, reicht die Wirkung oft nicht, um die feindliche Infanterie in ihren Stellungen zu bekämpfen. Die MK wird dann oft mehr zum Niederhalten verwendet als zur tatsächlichen Bekämpfung des Gegners. Oft schlagen sich die 73mm MK des BMP 1 besser als die 30mm MK des BMP 2 was die Wirkung angeht, aber hier ist die Kadenz wieder zu gering wie du ja auch angemerkt hast! (ca 6 Schuß in der Minute - das gleiche was ein MBT ungefähr auch hat, also zu wenig)

Die Erfahrung in Syrien zeigt, dass eine MK im Kaliber 30mm mehr Munition für die gleiche Wirkung verbraucht als eine 40mm MK aufwärts. Nun hat die 30mm natürlich auch weniger Volumen, also wie steht es mit dem Volumen? Von Gewicht und Volumen her verbraucht die größerkalibrige MK weniger Mun als die 30mm MK !

Dies spricht für ein 40mm Kaliber als Mininmalkaliber für einen Schützenpanzer/Leichten Kampfpanzer. Das neue britische CTWS System in diesem Kaliber bietet hier zudem ganz neue Möglichkeiten und ist ausgereift und einsatzbereit. Die 40mm CT Kanone ist genau so groß und leicht wie eine konventionelle 30mm MK. Daher könnte man beispielsweise beim PUMA die 30mm MK durch das britische 40mm CTWS ersetzen was noch darüber hinaus den Vorteil hätte, dass wir und die Briten das gleiche Kaliber verwenden.

Ich bin ja gerade eben nicht gegen Leichte Kampfpanzer, ich bin gegen das klassische Schützenpanzer-Konzept, nicht gegen das Fahrzeug welches heute als SPz bezeichnet wird. Meiner Meinung nach ist der Panzer selbst hervorragend und notwendig, was wir aber dafür brauchen ist ein anderes Verständnis seines Wesens, eine andere Doktrin also und damit einhergehend eine andere Einsatzweise.

Ein CV90120 hat beispielsweise eine 120mm Kanone, aber der Motor ist vorne, und hinten ist immer noch ein kleiner Transportraum in dem man auch Infanterie stecken könnte, darüber hinaus ist der Zugang hinten. Ist der CV90120 also ein Schützenpanzer? Kein Mensch käme auf die Idee ihn so zu bezeichnen. Warum? Nur wegen des Kaliber der Kanone? Wegen der Optik?

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Eine 120mm Kanone aber hat nun mal wesentliche Nachteile gegenüber einem geringeren Kaliber, insbesondere was die Kadenz, die Elevation, das Gewicht des Systems und den Munitionsvorrat angeht. Eine 25mm oder 30mm MK aber ist wiederum zu schwach in der Wirkung. Die höchst einfache Lösung: eine Mittelkaliberkanone.

Mit der 40mm CT der Briten könnte man den PUMA sogar noch mit dem A400M luftverlastbar halten, bei deutlich stärkerer Wirkung.

Der ideale Kaliberbereich wäre aber meiner Ansicht nach zwischen 57mm und 76mm. Ausreichend stark auch gegen gehärtete Stellungen. Hohe Reichweite, auch gegen Luftziele. Ausreichend hohe Kadenz und Elevation.

Ein Fahrzeug mit einer solchen Kanone hätte aber entweder wenig Munition und Infanterie dabei, oder eben umgekehrt viel Munition aber keine Infanterie. Aber warum nicht beides? Man schafft einfach gemischte Verbände, in denen ein Teil der Fahrzeuge als reine Kampfpanzer ohne Infanterie mit hohem Munvorrat agiert. Indem man solche Verbände trotz der mitgeführten Infanterie (in einem Teil der Fahrzeuge) eben nicht als Panzergrenadiere, sondern als Panzereinheiten versteht und einsetzt.

Es gäbe also Panzerkampfgruppen und Infanteriekampfgruppen (wobei die Panzerkampfgruppe über eine geringe eigene Infanterie verfügen würde). Die Panzerkampfgruppe hätte dann primär leichte/mittlere Kampfpanzer, die auf dem jetzigen Schützenpanzer aufbauen.

Wenn man noch weiter schwere Kampfpanzer verwenden will (als Sturmgeschütze/Sappeurpanzer etc), dann sind diese losgelöst von den Kampfgruppen ein selbstständigen Kompanien direkt der Brigade unterstellt am sinnvollsten. Dann kann man sie jeweils wie man es braucht einer Panzerkampfgruppe oder einer Infanteriekampfgruppe unterstellen und diese damit verstärken.
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