11.08.2014, 11:59
Quintus Fabius schrieb:Eine Injektion aus einer Drohne ist eine Chemikalie. Gas ist eine Chemikalie. Nur der Aggregatzustand ist ein anderer: Flüssig - Gasförmig. Drohnen die chemische Injektionen setzen sind nichts anderes als C-Waffen, gehören also zur chemischen Kriegsführung.Das sagt doch nichts über deren Gefährlichkeit oder Dosierbarkeit aus. Etwas Natürliches kann viel gefährlicher sein als etwas Chemisches (künstlich Verändertes/Zusammengesetztes).
Zitat:Und warum ist es moralisch verwerflich, hundert Menschen einem Gas auszusetzen dass ca 20 von ihnen tötet und den Rest betäubt, aber nicht moralisch verwerflich die 100 Menschen mit Bomben zu belegen die 80 von ihnen töten und den Rest verstümmeln ?!Es ist kein guter Vergleich, weil man bei einer Geiselnahme nie so vorgeht, wie du es im zweiten Fallbeispiel erwähnst. Aber es wäre selbstverständlich nicht gut, wenn der Kollateralschaden höher wäre, zumindest in der Kernaussage stimme ich überein. Man sollte das Gas nicht generell verteufeln, obwohl es bezüglich Dosierung/Narkotisierung wenn man es in eine offene Szenerie einfügt, einfach nur eine jämmerliche Performance abliefert. Wenn man Leute generell töten will, dann sind die Folgen schlimm aber halt auch erfolgreich.
Zitat:Das ist im weiteren in diesem Strang noch eine interessante Frage, da wir hier ja im Bereich von Science Fiction angelangt sind: es sind ja auch biologische Drohnen denkbar, Produkte der Biotechnologie bzw eine Verbindung von Lebewesen und Technik.Da verliert man selbstverständlich schon nach kürzester Zeit die Kontrolle, weil man über die Vervielfältigung des Organismus keinen Zugriff mehr hat. Das ist keine Option.
Zitat:Und wozu eine aufwendige mechanische Biene konstruieren, wenn man Steuerung und Sensorik in echte Bienen einbauen kann ?! Wozu beispielsweise ferngelenkte Mini-Drohnen in Vogelgröße, wenn man echte Vögel fernsteuern könnte?!Wieso einfach, wenn es kompliziert auch geht. :lol: Ein Gehirn kontrollieren, davon sind wir so viel weiter entfernt. Du kannst doch nicht mal einem Querschnittgelähmten das Laufen beibringen, obwohl die Stimmulationspunkte bekannt wären. Die Resultate sind leider nach wie vor beschämend klein.
Zitat:Solche manipulierten Organismen könnten dann sogar Menschen umfassen, welche als Drohnen agieren - es wäre ad extremum sogar denkbar, dass dann die Drohne gar nicht weiß, dass sie eine Drohne ist.Das ist nicht mal im Ansatz realisierbar, leider.
Zitat:Meiner Ansicht gehört die Zukunft der Kriegsführung den Biologischen Waffen und Produkten der Biotechnologie und nicht den mechanischen Errungenschaften, nicht den Rechnern, sondern den Mikroorganismen, nicht Drohnen aus Carbon, Metallen und seltenen Erden, sondern einer Vermischung von Lebewesen und Technik.Du kannst Mikroben für dich in der Kläranlage arbeiten lassen solang du deren eigentliche Bestimmung nicht ändern musst. Willst du dass die Mikroben aber den am Feind XY raufkrabbeln, funktioniert in deinem Gebilde nichts mehr.
Zitat:Die konsequente Fortführung des Gedankens, die Fähigkeiten von Lebewesen mittels extern von dieser agierender Technik zu steigern (vor allem die Sinne) ist das Verwischen der Grenzen zwischen der leistungssteigernden Technik und dem Lebewesen (Cybertech - Biotech).Kannst du mal ein Beispiel nennen, wie es in der Anwendung ein IFF mit dieser Technik geben könnte.
Zitat:Schon hier und heute gibt es bereist vielversprechende Versuche, Tiere fernzusteuern. Damit spart man sich immens viel: nämlich die enorm aufwendige Entwicklung eines Bewegungsapparates. Man nutzt dann entsprechend stattdessen das vorhandene biologische Material.Dafür bekommst du ein Gehirn welches nicht steuerbar ist. Es ist schon schwierig einem Hund Dinge zu erklären, weil wir uns nicht richtig verständigen können. An der Intelligenz liegt es bestimmt nicht. Hier wurde abartig viel geforscht, leider überall mit dem Manko, dass man sich ohne gemeinsame Sprache sehr schwer verständigen kann. Wenn einmal geklärt ist, was eine Spezies von der anderen möchte, geht es meistens ohne Probleme. Aber alleine Vergangenheit, Zeit, IFF und solche Dinge ohne Sprache zu übermitteln, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Zitat:Durch eine grundsätzliche Programmierung bestimmter Instinkte könnte man solche lebenden Drohnen dahin gehend gestalten, dass sie bei Verlust der Verbindung / Kontaktabriss automatisch autonom von selbst zum Nutzer zurück kehren.Wie soll das geschehen, da müsstest du direkt in die Entscheidungen im Gehirn eingreifen. Da gehts doch nicht um einen Impuls, der das Bein nach vorne schnellen lässt. Laufen / Fliegen / Navigieren ist viel mehr als das.
Zitat:Da du von Grippeviren gesprochen hast: eine ethnogenetisch modifizierte Krankheit die fast alle Soldaten kampfunfähig macht, sie aber nicht tötet ist moralisch verwerflicher als die gleichen Soldaten zu einem Grosteil zu zerfetzen und umzubringen? Warum? Ein ganzes Land im Krieg zu zerstören ist nicht verwerflich, aber das gleiche Land mit einer B-Waffe ohne Zerstörung kriegsunfähig zu machen demgegenüber verwerflich? Warum?Weil es zwischen der Zivilbevölkerung und den Soldaten keine Grenze kennt. Es im Fall von Grippeviren so ist, dass die so schnell mutieren (Resistenzen aufbauen), dass sie dich das nächste Mal umbringen können, auch wenn du vermeintlich ein wirksames Gegenmittel hättest. Hier ist der Lebenszyklus entscheidend, je kürzer der ist, desto schneller kann sich der Organismus verändern. Hier schaufelst du dir dein eigenes Grab.
Zitat:Das Thema finde ich seit langem hochinteressant. Wir könnten es in einem anderen Strang weiter diskutieren. In Bezug auf Drohnen aber halte ich langfristig biologische Systeme für überlegen, weil man damit die Einheiten noch wesentlich günstiger produzieren kann.
Auf keinen Fall, je kleiner der Organismus, desto gefährlicher auch für dich selbst. Das ist absolut nicht kontrollierbar, man kriegt es ja nicht mal mit grösseren Tieren wie Kröten (Schädlinge/Nützlinge) wo wir ins Ökosystem / Nahrungskette eingreifen, in den Griff. In aller Regel geht es schief und andere Arten sterben aus.
Zitat:In Bezug auf eine langfristige Perspektive stelle ich mir daher eine auf biologischen Systemen aufbauende Drohnenkriegsführung als ökonomischer und überlegen vor, im Vergleich zu einer rein auf unbelebter Materie aufbauende.Meiner Meinung nach wäre das völlig verrückt, damit öffnest Tür und Tor für Seuchen und Krankheiten. Du musst dir mal vorstellen Ebola wäre so wie ein Grippevirus über die Luft übertragbar. Das würde die Menschheit bei der momentanen Mobilität in kürzester Zeit dahinraffen. Und du willst den Mist auch noch produzieren. Du lässt aus meiner Sicht manchmal schon grenzwertige Sachen raus, aber hier, eieiei ...