10.08.2014, 17:00
wer sich fragt, warum die Hamas nicht zu Kreuze kriecht, der kann das hier nachlesen:
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Zitat: Artikel vom 10.08.2014 / Ausgabe 32 / Seite 9Der Autor ist Professor für Demokratie, Menschenrechte und Journalismus am Bard College sowie Autor von "Year Zero: A History of 1945". Das in Deutschland bekannteste Buch des niederländisch-britischen Autors ist sein 1994 erschienenes "Erbschaft der Schuld" über Vergangenheitsbewältigung in Japan und Deutschland.
Narren oder Zyniker
Mit massiven Bombardements, die auch die Zivilbevölkerung treffen, will Israel die Wende in Gaza erreichen. Falsch, sagt Ian Buruma. Die Bevölkerung dort schweißt all das nur noch mehr zusammen
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Israels Strategie gegenüber dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen war und ist, dem Gegner ein Maximum an Schaden aus der Luft zuzufügen. Aber gerade wenn wir akzeptieren, dass Israel legitime Gründe hat, jene Tunnels zu zerstören, über die palästinensische Kommandos nach Israel gelangen, erklärt das noch nicht, warum es notwendig ist, Schulen, Kraftwerke, Krankenhäuser, Moscheen und dicht von Zivilbevölkerung besiedelte Gebiete zu bombardieren.
Die offizielle Erklärung lautet, dass in diesen zivilen Gebieten palästinensische Raketen versteckt seien. Aber die israelische Führung scheint auch zu glauben, dass man die Moral der Palästinenser zerstören kann, indem man Gaza und seine Einwohner mit Bomben vernichtet. Irgendwann wird es ihnen reichen und sie werden aufgeben – und sich vielleicht sogar gegen ihre Herrscher auflehnen.
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Das Problem des strategischen Bombardements besteht darin, dass es offenbar nie funktioniert hat, mit der möglichen Ausnahme Rotterdams (aber zu diesem Zeitpunkt war Holland bereits besiegt). Anstatt die Moral der Bevölkerung in London, Berlin, Tokio oder Hanoi zu brechen, wurde sie in der Regel noch verstärkt. Mit einer gemeinsamen tödlichen Bedrohung konfrontiert, scharen sich die Zivilisten um ihre Führer, die etwas zum Schutz der Menschen tun können oder auch nicht, selbst wenn gegen diese Führer eine umfassende Abneigung besteht.
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... es kommen stets Pyrrhussiege dabei heraus, denn jede Tötung von Zivilisten bringt neue Rebellen hervor, die sich irgendwann erheben. Wenn der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu das nicht weiß, ist er ein Narr. Wenn er es weiß und dennoch so handelt, ist er ein Zyniker, der die Idee eines dauerhaften Friedens aufgegeben hat. Schwer zu sagen, was schlimmer ist.