08.08.2014, 10:32
Quintus Fabius schrieb:In einer Doku (ist noch irgendwo auf Youtube) hat ein General der USAF der mit der Leitung des F-35 Projektes betraut ist diesen Umstand eingeräumt und gesagt, dass dieses Problem immer noch nicht behoben ist, aber er zuversichtlich ist, dass man es beheben wird. Zudem hat auch die Software Probleme mit Gewittern.Sorry, aber das sind alles Probleme die gelöst werden. Das Flugzeug wird intensiv getestet und da kommen tonnenweise Probleme auf die Programmierer zu. Es ist einfach albern wie sich die Presse auf alles stürzt, was noch nicht gelöst ist. Wenn du eine Software schreibst, bist du auch Jahre nach der Erstauslieferung noch am Verbessern und der Fähigkeitserweiterung. Das ist nicht so wie wenn man den Flügel herstellt und dann ist das Ding abgeschlossen. Wenn LM verspricht, wir beherrschen IFF und Objekterkennung am Boden ist zwischen absoluter Perfektion und minimalem Erfüllen von Versprochenem, eine riesige Spannweite. Es zählt immer die Umsetzung, die Leistung auf dem Papier sieht bei allen gleich aus.
Zitat:Dann können wir uns hier auch gleich über Naniten austauschen - technisch gesehen genau so aufwendig.Ich hör dir gerne zu, erklär mir wie man es in einem Kampf umsetzen könnte.
Zitat:Kein Ausbau kann hier verhindern, dass Nadelöhre entstehen oder Verbindungen gekappt werden.Auf solche Dinge geh ich nicht mehr ein, das ist etwa so schlau wie der der früher behauptet, mein Modem hat auf Jahre die beste Übertragungsrate.
Zitat:Eine Kriegsführung die sich völlig abhängig macht von Drohnen und Lufteinheiten, ist eine spezialisierte Kriegsführung. Und jede solche Spezialisierung ist anfällig, wenn sich die Umstände ändern und nicht vorhersehbare Faktoren auftreten.Der Infanteriekampf hat sich leider als kompletter Fail herausgestellt. Keine westliche Nation kann es sich leisten, 10000 Tote in Kauf zu nehmen. Wir haben freie Pressefreiheit, da kann kein Diktator tausende Leute opfern, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Wenn du dich opfern willst, bitte das ist dein Problem. Du kannst dich ja den Lowtech-"Armeen" denen du hier das Wort redest anschliessen. Du wirst von niemandem daran gehindert, wenn du deine Erfüllung im Kampf siehst.
Zitat:Wenn ich zu viel weiß (an einer zentralen Stelle), dann verwerte ich die Informationen falsch, und treffe schlechtere Entscheidungen. Es hat schon seinen Grund, warum man beim Militär wie auch in anderen Organisationen Informationssammlung/theoretische Planung (Generalstab) und praktische Entscheidung (militärischer Oberbefehl) strukturell getrennt hat.Es hat sich aber noch keiner gegen eine Aufklärung in seinem Umfeld gewehrt, du bist da wirklich der erste der in einer Art Purismus dem Gegner entgegentreten möchte. Wenn man das jetzt in einen symmetrischen Konflikt überträgt, ist deine Computer-Paranoia einfach nur noch lächerlich. Wenn du im Glashaus sitzt während dich der andere schon eine Stunde vorher sieht und dich aus der Sicherheit ausknipsen kann, glaub ich kaum dass du das noch vertreten würdest.
Zitat:Deine Hybris in Bezug auf Technik halte ich für gefährlich.Du bist in der ganzen Wehrtechnik längst umgeben von Computern. Jeder Waffenleitrechner, Radar, IR-Gerät oder Smartbomb aus einem Flugzeug (Zehntel der Tonnage von früher braucht), wird von kleinen Computern gesteuert. Es ist einfach lächerlich, dass du eine derart beschränkte Sicht auf die Dinge hast. Du verteufelst die Rechner nur dort wo sie dir grad nicht passen, überall sonst nimmst du wie selbstverständlich die Vorteile für unsere Seite an.
Zitat:Noch darüber hinaus ist diese Überspezialisierung, überzogene Abhängigkeit von der Technik nicht einmal notwendig, da hier lediglich Probleme gelöst werden, die eigentlich gar nicht bestehen.Für dich nicht, du kümmerst dich ja nie um den Kollateralschaden. Du bist wirklich wie im Action-Film, um eine Person zu retten, kann der Held rund herum 1000 Gebäude, 10000 Autos schrotten, schei.ssegal, Hauptsache man hat den Auftrag ausgeführt. :lol:
Zitat:Ein kleiner Fehler in der standardisierten Software könnte zudem zu vielen Unfällen führen. Und nicht zuletzt könnten internetbezogene Systeme von Cyberkriminellen möglicherweise gehackt werden.Weniger schlimm als ein Flugzeug zu entführen und in einen Tower zu fliegen ... ohne einen Computer, real schon geschehen, falls du das vergessen hast.
Zitat:Krieg bedarf maximaler Flexibilität, maximaler Redundanz, maximaler Einfachheit. Wozu sich abhängig machen von überkomplexen Systemen wenn man dadurch die Gefahr herauf beschwört, schon durch kleine Fehler in er Software oder andere geringfügigste Ursachen vernichtende Niederlagen zu erleiden?!Weil du wie die meisten, die Kriege einfach nicht realistisch beurteilst. Die reguläre Armee des Irak wurde mit einer noch nicht dagewesener Überlegenheit besiegt. Das Material was zumindest bei den USA im Dienst ist, ist extrem effektiv gegen reguläre Armeen. Es gibt keinerlei Grund an diesen Dingen zu zweifeln, das tust du leider andauernd. Mir schleierhaft was das soll, aber ich nehm mal an du beziehst das auf die Bundeswehr (hier liegt der Hauptgrund weil hier Unsummen in die Entwicklung/EADS gepumpt wird und dann das Geld für die Serie fehlt).
Für die Konsolidierung des Iraks gibt es leider ausser den Drohnen keine Hightech-Waffen die Erfolg versprechen. Das hat aber mit dem eigentlichen Krieg gegen die reguläre Armee nichts zu tun. Es geht hier um schwer entdeckbare Gegner die sich in der Zivilbevölkerung tarnen. Jetzt gibt es hier die berechtigte Frage, ob sich mit Spezialeinheiten/Infanterie den Blutzoll zahlen will. Du sagst ja, ich nein, es dankt dir die Sache sowieso niemand. Wenn die Bevölkerung mitzieht, kann man sich beteiligen, wenn sie heillos verkracht ist und immer wieder gegen dich arbeitet, geht man am besten nach Hause und verhindert eben temporär das Schlimmste aus der Luft wie es ab heute wahrscheinlich wieder im Irak geschieht.
Zitat:Statt Hybris in Bezug auf die Technik sollte man sich lieber fragen, wie man die Kultur des Krieges dahin gehend verändern kann, dass sich die Problemstellungen welche die Technik hier lösen soll von selbst erledigen und somit diese Übertechnisierung in der Kriegsführung nicht einmal mehr notwendig ist.Du musst halt mit deinen Argumenten die Mehrheit überzeugen. Wie man einen Blutzoll wie du ihn forderst, verkaufen kann, ist mir schleierhaft. Aber du bist ja dran, du verbreitest ja hier auch deine Ideologie. Jeder darf sich ja bei uns frei äussern.
Zitat:Die Übertechnisierung der Kriegsführung führt zu einer zu großen Abhängigkeit von bestimmten Umständen, macht den Krieg unbezahlbar teuer (und günstige Drohnen in Masse gebaut sind hier nur eine Scheinlösug) und verstärken die ritualisierte Kriegsführung, verunmöglicht damit also auf Dauer das Krieg führen an sich.Du meinst der Infanteriekampf sei günstiger, alleine der Arbeitsausfall (du bist ja nicht produktiv für die Wirtschaft) widerspricht doch schon im Ansatz deiner These. Vom ganzen Unterhalt, den Folgekosten durch Verwundung, Reha, psychische Schäden möcht ich gar nicht reden.
Zitat:Kampfflugzeuge können nichts besetzen. Können nichts kontrollieren. Können nicht kommunizieren. Nicht beherrschen, nichts ausbeuten usw usf, Das Ziel des Krieges ist die Kontrolle über den Boden. Dazu brauchst du Bodentruppen. Kampfflugzeuge dienen den Bodenstreitkräften - nicht umgekehrt.Hab ich nie bestritten, ich hab immer ausgeführt, dass man nicht um Schützenpanzer mit einer potenten Maschinenkanone herumkommt. Was ich aber ablehne, dass man ständig Exoten baut. Die selten benötigte Leistung sollte man mit Raketen erledigen, nicht in Spezialfahrzeugen (gleiche Logik wie beim Flugzeug beim Grossgerät).
Zitat:dass wir trotz absoluter technischer Überlegenheit trotzdem jeden Krieg verlieren.Wir verlieren doch nicht die Kriege. Den Terror kannst du nicht mit 120mm Kanonen bekämpfen, begreif doch das mal. Man muss den Menschen eine gute Lebensgrundlage geben, dann entzieht man dem Terror den Nährboden. Wenn man deren Häuser und Lebensgrundlage zerstört, seh ich keine Lösung bezüglich Terror. Wie soll das geschehen? Du musst die Sache über Polizei und Zivilbevölkerung (Information) lösen. Gibt es hier nicht den nötigen Support, gibt es keinen Weg wie du das erfolgreich befrieden könntest.
Zitat:Muss man eben nicht. Musste man in Algier nicht, musste man auf den Phillipinen nicht, musste man in Malaysia nicht, musste man in El Salvador nicht, musste man im Oman nicht usw uswIn Deutschland musste man die Bevölkerung bei den Terroranschlägen auch nicht umbringen, man konnte es mit der Polizei lösen. Meines Wissens waren keine Kampfpanzer mit 120mm Kanone nötig. Der Erfolg ist wahrscheinlich von einem einzigen Faktor abhängig. Haben die Terroristen Support in der Zivilbevölkerung oder nicht. Wenn nein, wird der Terror früher oder später eliminiert. Gibt es Support und die Zivilbevölkerung sympathisiert teilweise mit den "Extremisten", wird die Sache nahezu unlösbar, weil es auch immer wieder neue Zellen geben wird.