07.08.2014, 10:26
Quintus Fabius schrieb:Wenn wir hier über insektengroße Drohnen sprechen, die als Schwärme teilautonom bis Autonom agieren und Injektionen setzen, haben wir das hier und heute weit hinter uns gelassen und schreiben über Science Fiction.Bei der Entwicklung geht es immer um Fiction. Das bestehende kopiert man in Serie und wenn man etwas Neues beschaffen möchte, muss man sich das Hirn zermartern, wie man es besser lösen könnte. Und dann probieren testen, kreativ sein, nichts unversucht lassen, bis man eine substanziell bessere Lösung für eine Aufgabe gefunden hat.
Zitat:Aber das ist Science Fiction und löst die Frage nicht, wie du hier und heute Krieg führst.Wenn man ein neues Waffensystem plant kann man doch nicht das Bestehende herunterbeten.
Zitat:Um die Entscheidung vor Ort treffen zu können (dezentraler Ansatz) - womit keine Verbindung über eine Strecke (zwischen Drohne und Operator) hinweg notwendig ist, die man angreifen kann bzw die als Nadelöhr Probleme bereitet (Datenvolumen).Es gibt kein Nadelöhr, wenns eins gibt, wird es ausgebaut, wie immer ... . Du bist am Boden auch angreifbar, irgendwie komm ich mir vor wie falschen Film, du tust so als wären die Bodenstreitkräfte im GodMode, würden alles sehen und seien unzerstörbar.
Zitat:Zudem bin ich ein überzeugter Anhänger der Idee, alles vor Ort an der "Front" zu entscheiden und nicht in einem "Zentrum" dass oft für eine gute Entscheidung zu viele Informationen hat.Wenn ich nichts weiss, mach ich auch keine Fehler. :lol: Blöd wenn man unmittelbar den Kollateralschaden zurückgemeldet bekommt, das ist wirklich nicht nötig. Die Informationsaufbereitung kannst du ja der Drohne überlassen, wenn dich das überfordert. Die Drohne späht für dich in die Zukunft, warnt dich vor potenziellen Gefahren, es ist doch völlig absurd, dass du dich dagegen wehrst.
...
Weniger Informationen können im Krieg bessere Entscheidungen zur Folge haben! Heute haben wir zunehmend das Problem, dass wir zu viele Informationen haben, zu viele Daten, und der Nebel des Krieges einem Kaleidoskop überwältigender Informationen gewichen ist.
Zitat:Ich meine nicht "Hacking", ich meine rein mechanistische Verfahren. Wie willst du beispielsweise Rechner in kleinen Drohnen gegen EMP abschirmen?So wie es in Kampfpanzern und Kampfflugzeugen geschieht. Wenn es funktioniert, funktioniert es auch in der Drohne. Wenn nicht, dann in allen technischen Geräten nicht, das ist nichts Drohnenspezifisches.
Zitat:Es kommt nur auf die absoluten Zahlen an, die notwendig sind, nicht auf die Kollateralschäden.Soll das ein Witz sein? Meinst du, du wirst als Befreier gesehen, wenn du die ganze Lebensgrundlage der Zivilbevölkerung zerstörst. Du lässt manchmal Dinge raus, man könnte meinen dass du im Urwald lebst und dir jeden Abend einen Schlafplatz baust.
Zitat:Wenn man in mühevoller Kleinarbeit diesen so weit wie möglich vermeidet, dann und nur dann allein hat man eine Chance auf einen nachhaltigen Sieg.Mit deinen Kalibervergrösserungen machst du aber nichts dafür. Dein Panzer ist auch nicht effektiver mit 60 anstatt mit 50 durchs Gelände rotzen kann. Du hast einfach wieder jede Menge Kohle für nichts ausgegeben.
Zitat:Das Google Car scheitert beispielsweise immer noch regelmäßig, wenn andere Verkehrsteilnehmer irrationales Verhalten zeigenWelches zum Beispiel? Und kannst du das mit Fakten untermauern? Stell einen aktuellen Link rein.
Zitat:und ebenso bei Regen, Schnee, sich wiedersprechenden Verkehrsregeln/Situationen uswSchnee und Regen beeinträchtigt die Sensorik, das klingt logisch. Da ist der Mensch ja auch massiv behindert und macht jede Menge Fehler.
Zitat:Es hat gerade eben keine Straßenzulassung. Es durfte lediglich im realen Straßenverkehr getestet werden, solange ein menschlicher Fahrer dabei war der jederzeit korrigierend eingreifen konnte.http://www.spiegel.de/auto/aktuell/googl...31920.html
Es wird nicht mehr so lang dauern, ...
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/googl...69532.html
Zitat:Tatsächlich war die Unfallquote höher als sie es statistisch bei einem menschlichen Fahrer im Schnitt zu erwarten gewesen wäre. Und der Grund war stets der gleiche: Überforderung des Systems mit Situationen für welche die Programmierung keine Lösung vorgesehen hat.Woher hast du diese Infos? Ich les in allen Artikeln das Gegenteil.
http://www.car-it.com/autonome-autos-meh...id-0038856
Zitat:Und wie einfach ist doch der bloße Straßenverkehr auf einer ebenen trockenen asphaltierten Straße mit einer Fahrbahn und klaren Verkehrsregeln. Kein Vergleich, nicht im Ansatz mit der Komplexität und Dynamik eines Gefechtes.Was willst du jetzt damit sagen?
Zitat:Weil der Google Car bei Sonnenschein und trockener Straße auf einer Fahrbahn von A nach B fahren kann, können also hier und heute insektengroße Drohnen in Schwärmen Injektionen setzen....Wieso sollte das komplizierter sein? Eine IR-Quelle zu finden und sich dort draufklatschen und eine Flüssigkeit absondern, ist nun wahrlich keine Kunst. Wenn man das vergleicht was Google Car alles aus Rohdaten analysieren muss, du hast da echt keine Vorstellung von wie kompliziert Stadtverkehr (Objekterkennung) mit allen Fahrzeugen, Menschen, Tieren, Gegenständen und Regeln/Schildern ist. Hier ist der Nullfehlerjob gefragt. Im Vergleich dazu deine gehypten 95% Kollateralschaden der Israelis im Gazastreifen.
Zitat:Eine einfache EMP und sie fallen alle zu Boden.Von woher weisst du wann du zünden musst, wenn die Drohnen so klein wie Insekten sind? Du könntest ja mal 2-3 reinschicken, einfach damit du deine EMP-Dinger zündest, als Opfer zur Ausschaltung der Abwehr. Wäre doch simpel zu umgehen so was, von den Insektendingern kann man ja tausende mit x-verschiedenen Intervallen reinschicken.
Zitat:Du kannst nicht deine ganze Doktrin und Ausrüstung auf die bloße Polizeiaktion hin ausrichten, da du dann automatisch verlierst, sollte es anders laufen.Ich richte nicht alles drauf aus, ich hab ja die Kampfflugzeuge. Die übernehmen das Eliminieren des gegnerischen Grossgeräts. Beim Rest muss ich meiner Truppe die bestmögliche Aufklärung und das sicherst mögliche Infanterievorgehen ermöglichen. Das schaffe ich nicht mit einer Kalibererhöhung, das schaffe ich in erster Linie durch bessere Aufklärung und durch treffsichere Waffen. Ein Predator braucht keine hohe Waffenlast, weil Aufklärung und Waffeneinsatz zeitgleich geschehen.
Zitat:Die F-35 Lightning kann zur Zeit noch nicht mal durch ein Gewitter fliegen ohne abzustürzen.Wie kommst du auf diese absurde Behauptung? :mrgreen: Das schaffen ja selbst popelige Airbus 320 oder B737 mit einer Automatik von Vorgestern.
Zitat:Ich nehm nicht an dass du hier jedem Gegner persönlich in die Kehle beisst. Du bist bei deinem Handwerk überall auf Technik angewiesen. Wieso du vor der Erweiterung des Computerpotenzials derart Panik hast, erschliesst sich mir wirklich nicht. Arbeitsplatz-, Fähigkeitsverlust?
Zitat:Das ist die Rede eines Ahnungslosen. Genau das könnte man nicht und selbst der Versuch wäre nicht ökonomisch und würde das Kriegsziel nicht wirklichen. Die Frage ist vielmehr: was ist das Ziel? Und wie kann ich es erreichen? Und kann ich es überhaupt erreichen ohne dass das Ziel durch die Höhe der Kosten konterkariert wird?Es kostet doch viel weniger als deine Panzertaktik. Nicht dass ich den Atombombenabwurf auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen würde. Ich möchte dich ja nur zum Nachdenken bewegen, da du ja immer deiner Erhöhung der Waffenwirkung nachhängst.
Zitat:Das Vorgehen der Israelis ist primär deshalb so wenig "nachhaltig", weil es zu zurückhaltend ist:lol: Und sonst, gehts dir gut. Ich würde ja nichts sagen, wenn sie die Richtigen treffen würden. 95% völlig Unschuldige mit dieser "Milde" zu bestrafen, ist wirklich nachahmenswert. [ironie off]
Zitat:zu sehr durch die außenpolitischen Umstände gehemmt wird. Wären diese nicht, könnte Israel die Hamas in Gaza durchaus auslöschen und den Rest mit einfacher Polizeigewalt niederhalten.Das glaubst du ja selbst nicht, dazu müsstest du eben alle umbringen, auch die Zivilisten. Das Problem ist hier wie immer, den Terroristen aus den vielen Zivilisten erkennen. Das wiederum ist ohne Aktion des Terroristen unmöglich. Du meinst mit agieren statt reagieren wäre man erfolgreich (Evergreen). Dann verwandelst du dich zum Massenmörder wie es immer wieder in Kriegen geschieht.
Die Zivilbevölkerung wird abgeschlachtet, weil man die die man treffen möchte, einfach nicht auffinden kann. In dem Wahn dem leider auch viele reguläre Truppen verfallen, jedes Mittel recht ist, dass man zum Ziel kommt. Man hat ja immer Recht, man sieht es ja an deiner Legitimation gegenüber zivilen Opfern. Wenn man dich in einen solchen Krieg schickt, ist in deinem Kopf die Sorge um den Kollateralschaden schon ausgeschaltet, du denkst du bist zu allem legitimiert.
Zitat:Die wenigen Terroristen die dann noch agieren würden, wären vom Niveau her nicht anders als das was bei uns herum läuft und wären ebenso erfolglos.Die Terroristen sind bei uns nicht erfolgreich, weil niemand das möchte was sie vertreten. Im Gazastreifen benimmt sich Israel aber so, dass sie geradezu die Saat des Terrors selber ausstreuen.
Zitat:Einfacher ausgedrückt: eine Drohnenkriegsführung würde uns mit der Zeit noch unfähiger machen, die notwendige Menge an Blut zu vergießen (vereinfacht ausgedrückt).Jeder religiöse Gotteskrieger wird sich eher "opfern" als einer aus unserer Gesellschaft der nicht mehr an den Tod nach dem Leben glaubt. Du hast hier viel weniger potentielle Wahnsinnige die sich für eine übergeordnete Sache abschlachten lassen. Wenn ich weiss dass ich in den Himmel komme, dann kann ich auch unbesorgt in den Infanterieeinsatz gehen.