07.07.2014, 17:27
Zitat:Eine recht interessante Entwicklung: Netanjahu, der gerne in den Medien als Hardliner dargestellt wird, zögert nach dem Teenager-Mord mit einer Militäroperation, was den Rückzug der Ultrarechten von Israel Beitanu aus der Koalition zur Folge hat. Man sieht also, dass die israelische Regierung bzw. die Mannschaft um Netanjahu keineswegs zum blinden "Draufhauen" neigt oder als verlängerter Arm der Rechten herzuhalten bereit ist, was ja gerne kolportiert wurde, sondern offenbar sehr genau und überlegt abwägt, was manchem Rechtsausleger im Parlament offenkundig sauer aufstößt und von diesem als Zögern ausgelegt wird.Ich finde es nicht wirklich überraschend, dass Netanyahu nach den Morden sehr zögerlich agiert. Netanyahu ist jetzt insgesamt mehr als 8 Jahre im Amt. Das dürften nach Ben Gurion die längste Zeit an der Spitze des Staates überhaupt sein. In dieser Zeit hat der Kriegstreiber/Hardliner es auf genau eine Woche Krieg gebracht - Pillar of Defense 2012.
Es ist ein Witz, dass das nicht anerkannt wird und vor allem auch hierzulande in den Medieng geradezu fanatisch an den Haudraufmärchen festgehalten wird. Das rührt sicherlich von den hierzluande üblichen politischen Reflex, links = gut, rechts = schlecht her, aber der passt halt nicht auf israelische Politik.
Was Liebermann angeht: Dieser Schritt kommt absolut nicht überraschend und hat wenig bis nichts mit tatsächlichen Differenzen zwischen den beiden zu tun. Beide haben Probleme in den Umfragen in der Form, dass sie jede Partei für sich genommen stärker wäre als im Zusammenschluss.
Der Zeitpunkt jetzt ist halt günstig und schafft letztlich beiden politische Bewegungsfreiheit. Ich rechne nicht damit, dass dieser Zug eine tiefere politische Krise auslöst oder die Regierung als solches gefährdet. Netanyahu wird aber noch in dieser Legislatur Probleme in seiner eigenen Partei bekommen, weil er für den Likud entschieden zu weich reagiert.
Zitat: Abgesehen davon: Die Festnahme der israelischen Extremisten, die wohl für den Mord an dem Palästinenser verantwortlich sind, durch die israelische Polizei zeigt ja, dass man sehr wohl gegen solche Verbrecher und Exzesse durchgreift.Die Verhaftung der drei israelischen Extremisten war gestern nicht der einzige Durchbruch in einem national motivierten Mordfall. Über den anderen ist allerdings nicht berichtet worden. Und Straßenschlachten gab es auch nicht. Warum nur?
Zitat:Suspect held in killing of 20-year-old Shelley Dadon<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesofisrael.com/suspect-arrested-in-murder-of-20-year-old-shelley-dadon/">http://www.timesofisrael.com/suspect-ar ... ley-dadon/</a><!-- m -->
Police leaning toward nationalistic motive after Hussein Halifa, a taxi driver, confesses to killing Afula resident
Im Übrigen gibt es einige Berichte in israelischen Medien die darauf hindeuten, dass die Hamas nicht zu einer Waffenruhe bereit ist. Sollte dies zutreffen wird e seine enorme Eskalation in Gaza geben.
Es wurden bereit über Tausend Reservisten einberufen, hauptsächlich Soldaten des Home Front Command und Iron Dome Batterien. Das weißt auch länger dauernde Auseinandersetzungen hin. Wobei es wie schon ausgeführt es erst dann wirklich ernst wird wenn tausende Reservisten des Heeres mobilisiert werden.