Zukunft der Atomwaffen
@Erich

Es könnte ferner sein, dass es zudem nicht nur eine etwas unwillig-schleppende Abrüstungsbereitschaft gibt, sondern dass die Großmächte ihre Arsenale um ihre eh nur noch als veraltet einzustufenden Systeme reduzieren, d. h. also Systeme, die sowieso auf dem Schrott gelandet wären, und sich damit abrüstungstechnisch nett verbrämte Handlungsfreiheiten bei der Neuausrüstung zusichern wollen. Man wirft also quasi die überalterten Waffen auf den Schrott und beschafft sich als Ersatz neue und leistungsfähigere, gibt aber vor, dass man insgesamt abrüsten würde - eine geschickte, wenngleich auch problematische Taktik, können doch darin Schwellenstaaten die Logik sehen, dass die Großmächte eben nicht ihre Arsenale reduzieren wollen, sondern eben nur ihren Vorsprung gegenüber jenen evtl. atomar ambitionierten Schwellenstaaten durch die Hintertüre abzusichern gedenken.

Hierzu (ebenfalls vom 16. Juni):
Zitat:Rüstung

Atommächte rüsten Schrott ab

Manchmal ist weniger trotzdem mehr. Zum Beispiel beim globalen Atomwaffenarsenal, wo die Atommächte zwar zahlenmäßig abrüsten, qualitativ aber aufrüsten. Das ist ein globaler Trend, zeigt der neue SIPRI-Bericht.

Dank dem Abrüstungsabkommen START zwischen USA und Russland gibt es immer weniger atomare Massenvernichtungswaffen auf der Welt, so der neue Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI. Doch auch wenn die beiden atomaren Supermächte vertragsgemäß die Anzahl ihrer atomaren Sprengköpfe reduzieren, ist das nicht unbedingt ein Beweis für reelle Abrüstung: "Viele der Atomsprengköpfe, die verschrottet oder unschädlich gemacht werden, sind noch alte und überholte Sprengköpfe, sozusagen das Erbe aus den Zeiten des Kalten Krieges", sagt Shannon Kile, einer der Hauptautoren des neuen SIPRI-Berichts. "Im Sinne der operativen Stärke ist die Reduzierung eher bescheiden". [...]

Insgesamt, so der SIPRI-Experte, seien in den vergangenen Jahren durch Abrüstungsabkommen zwischen den USA und Russland zwar viele Atomwaffen vernichtet worden. Waren es im Kalten Krieg fast 60.000 Stück, die eine prekäre Machtbalance sichern sollten, sind es heute nur noch rund 16.000, so die Zahlen von SIPRI. Klar sei jedoch: "16.000 Atomwaffen sind immer noch immens viele."
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Schneemann.
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