18.05.2014, 12:31
Quintus Fabius schrieb:Das ist nur schwer vergleichbar, weil dass ja eine ganz andere Art von Aufklärung ist, extrem nah am Boden, zwischen Bäumen und Häusern, in engen Tälern usw was eine größere Drohne mit hoher Flügelstreckung so nicht leisten kann.Das stimmt doch nicht. Die moderne Videotechnik/Sensorik erlaubt eben mehr Abstand zum Boden. Deshalb ist das Konzept des Kampfhubschraubers völlig überholt. Es ist nicht mehr nötig durch die Augen des Piloten direkt aufzuklären, da gibt es keinerlei Vorteile gegnüber einer Drohne ... leider aber jede Menge Nachteile bezüglich Verwundbarkeit, Einsatzdauer, Ressourcenverbrauch, Einsatzreichweite, u.sw..
Zitat:2004 hat man ja den Comanche gestrichen genau mit der Begründung die du hier nennst. Nun, 10 Jahre später müssen immer noch ständig Apache für Aufklärungszwecke ran (als Ersatz für die Kiowa) obwohl man massenweise Drohnen einsetzt und obwohl die Apache ja nicht genuin dafür konzipiert wurden.Wo müssen Apache ran? Etwa so zwingend wie man unbedingt A-10 im Arsenal braucht. Die Leute wollen sich selbst nicht abschaffen, deshalb sind sie unglaublich kreativ, ihr Gerät für irgendwelche neue Aufgaben anzupreisen. Das System bewirtschaftet sich selbst, erfindet immer wieder neue Szenarien, wieso man die Waffe noch 100 Jahre in Fall x und y im Dienst halten soll. So stellt sich die Lage dar, das Militär denkt leider nie ökonomisch.
Zitat:Der Tiger liegt aber viel näher am Comanche als am Apache (wenn ihm auch die "Stealth" Eigenschaften fehlen, die er so aber in den assymetrischen Konflikten gerade eben nicht braucht. Was dem Tiger aber für diese Konflikte fehlt ist meiner Ansicht nach ein ausreichender Schutz gegen Fliegerfäuste und andere Raketenwerfer die ihn aufgrund seiner Bodennähe gfährden.Ist alles das Selbe. Aber gut, du kannst natürlich auf dem konzeptionellen Unterschied zwischen Golf und Astra beharren. :mrgreen:
Zitat:Die Lösung könnten Hardkillsysteme für Hubschrauber sein. Beispielsweise gibt es eine Tropy Version für Helis:Ja klar, ihr müsst ja aus industriepolitischen Gründen diese Hubschrauber kaufen, dann noch ein paar Milliarden in die Kampfwertsteigerung stecken, damit man sie überhaupt einsetzen könnte ... u.s.w..
Zitat:Das würde den Wert des Tiger gerade in den derzeitigen Kriegsformen deutlich erhöhen. Natürlich ist Tiger ein Spezialsystem und ich zweifel ja selbst seinen Sinn an, aber Fakt ist nun mal höchst einfach: dass wir die Teile jetzt endlich einsatzbereit haben und sie einsetzen können. Also sollte man sie auch einsetzen, zumal man ja erhebliche Mengen Geld und Zeit dafür verbraten hat.Wenn man selbst am System zweifelt, es dann weiterhin beschafft und dann auch noch kampfwertsteigern muss, damit es allenfalls überlebensfähig ist, klingt für mich wirklich nur nach Subventionierung der heimischen Industrie.
Zitat:Im assymetrischen Krieg leistet ein Kampfhubschrauber eine viel genauere Aufklärung (weil näher am Ziel als Drohne oder Mehrzweckkampfflugzeug).Abgesehen davon dass es nicht stimmt, liegt deine Aufklärungszeit gerade mal bei 5% einer Drohne. Du hast die gleichen Kosten für einen Zwanzigstel der Aufklärungszeit. Das kann man doch nicht ernsthaft vertreten.
Zitat:Drohnen werden im symetrischen Konflikt sehr leicht abgeschossen und selbst Stealth-Mehrzweck-Kampfflugzeuge sind durch moderne FlaRaK gefährdet.Können wir ja gar nichts mehr in die Luft schicken ... . Entscheidend ist immer der Reichweitenvorteil und wer wen zuerst entdeckt. Da hat die Drohne die besten Voraussetzungen, weil sie permanent in der Luft ist und sofort aufschaltende Radare zerstören kann. Entscheidend ist natürlich primär, dass deine Systeme besser als die vom Gegner sind. Mit dem Kampfhelikopter kannst du aber keine komplette Abdeckung erreichen, weil er a) tief fliegen muss, b) die Reichweite und Einsatzdauer nicht besitzt. Deine Abdeckung bezüglich Aufklärung ist so jämmerlich klein, dass er für das eingesetzt werden muss, für was er gebaut wurde ... viel Feuer gegenüber dem Boden, und man kann ihn viel schneller als ein Kampfpanzer verschieben / Schwerpunkte setzen. Das System hat durchaus seine Vorteile, man muss ihm aber nicht Dinge andichten, für das es konzeptionell überhaupt nichts taugt.