28.04.2014, 07:14
Schneemann schrieb:Ich denke, gerade das Niederkämpfen größerer Separatistengruppen oder gar von Teilen der russischen Streitkräfte sollte gar nicht das Ziel einer solchen Geiselbefreiung sein. Wenn ich erst größere Feindkräfte niederkämpfen muss, habe ich den Charakterzug einer schnellen, überraschenden Geiselbefreiung ja verfehlt bzw. bringe die Geiseln in große Gefahr.Dies würde voraussetzen, dass der Haufen da ein gesteigertes Interesse hat die Geiselnahme bis zum Äußersten durchzuziehen. Das ist eher unwahrscheinlich.
Und natürlich sollten größere Kampfhandlungen nicht Ziel einer Geiselbefreiung sein, nichtsdestotrotz können sich Lagen ergeben in der eine rasche Eskalatiosmöglichkeit zwingend nötig ist.
Das vorhalten größerer Konventionellerer (sei es eigener oder verbündeter) Truppenteile ist bei Lichte betrachtet sogar ziemlich Standard was Sondereinsätze in diesem Bereich angeht.
Luetzow schrieb:Abgesehen davon denke ich es wäre Irrsinn die mit deutschen Truppen befreien zu wollen. Selbst 3 Mann des ukrainischen SBU haben es bereut in Slawjansk herumgeirrt zu sein.Was ist das denn für eine Logik? Mitarbeiter eines Inlandsgeheimdienstes sind doch nicht mit einer militärischen Spezialeinheit und wesentlichen Elemente eines Fallschirmjägerbattailons zu vergleichen.
Tatsächlich wäre es wohl so, dass die Separatisten dort einem entschlossen und überraschend agierenden Verband nichts entgegenzusetzen hätten.
Luetzow schrieb:Welche "Zustand von ukrainischen Truppeneinheiten" die Militärexperten in einer von Separatisten (eigentlich müßte man sie ja Konförderierte nennen oder? ) kontrolierten Stadt erkunden wollten, werden wohl nur sie selber wissen.Also bitte, mitdenken oder Quellenstudium begleichen. Im Osten der Ukraine sind seit Wochen ukrainische Verbände aktiv. Es ist Aufgabe der OSZE derartige Truppenbewegungen aufzuklären und damit für alle Parteien in Europa Klarheit herzustellen.
Die Zustimmung von Russland zu der Mission in der Ukraine liegt derweil vor.
Irgendein Selbsterklärter Ortsbürgermeister hat nicht die Befugnis sich diesen Mechanismen zu ersetzen.
Luetzow schrieb:Will man die unbedingt tot sehen, dann ist eine Befreiungsaktion genau der richtige Weg. Was glaubt man denn wie deutsche KSK Einheiten in der Ostukraine aufgenommen werden?Sie sollen sich da nicht häuslich niederlassen? Wahrscheinlich wird es 90% der Bevölkerung ziemlich wurscht sein, dassda den Selbsterklärten Machthabern ein paar Trophäen entrissen werden.
Luetzow schrieb:Wenn die Experten die Einsatzbereitschaft der Ukrainischen Armee wissen wollten, hätten sie einfach nur die Russen fragen brauchen.Dir ist nicht ganz klar wie OSZE Missionen funktionieren, oder?
Luetzow schrieb:Abgesehen davon können die Militärbeobachter keine Kriegsgefangenen sein, da sich keins der Länder mit der Ukrainie und auch nicht mit der Republik Donezk im Kriegszustand befindet.Außerdem waren sie auch nicht Uniformiert. Somit gelten auch keine Genfer Konventionen für sie. - Deswegen ist die "Pressekonferenz" auch keine "Zur Schaustellung".
Der irregluäre Haufen ist der Ostukraine kann schon grundsätzlich gar keine Kriegsgefangene machen.
Was noch lange nicht heißt das wesentliche Elemente des Völkerrechts wesensgleich zur Anwendung kommen und niemand da irgendein Recht für sich beanspruchen kann OSZE Mitarbeiter einzukassieren.
Wo sind wir den hier gelandet? Das ist Europa, ein Zentrum menschlicher Zivilisation und nicht irgendein failed state im afrikanischen Buschland. Wenn man es hier nicht auf die Reihe bekommt überstaatliche Akteure gemäß den seit Jahrzehnten etablierten Verfahrensweisen agieren zu lassen könenn wir uns echt gleich den Krieg erklären und es hinter uns bringen
Luetzow schrieb:Man sollte auch besser nicht auf ihrem Status herumreiten...was mit un-uniformierten bewaffneten Personal feindlicher Staaten passiert ist bestimmt nicht besser.Es sind OSZE Mitarbeiter, unbewaffnet, neutral, überstaatlich und nicht irgendeiner Konfliktpartei zugeordnet. Guter Gott.
McBain schrieb:Ich würde eher darüber spekulieren, ob es sinnvoll ist Bundeswehroffiziere an derartigen Schwachsinnsmissionen teilnehmen zu lassen.Aha also soll Deutschland aus der OSZE austreten, seine Staatsbürger und Offiziere in der Hand irreglärer Kombatanten lassen um unseren nationalen Interessen zu folgen oder wie?
Und ob es in deutschem Interesse ist, durch einen KSK Einsatz die, bis vor ein paar Monaten noch recht guten und vor allem wirtschaftlich fruchtbaren, deutsch-russischen Beziehungen ins Nirwana zu katapultieren.
Wie auf diesem Forum schon von anderen angemerkt, wäre bei bei der ganzen Sache eine etwas deutlichere Vertretung unserer nationalen Interessen durch unsere (eigentlich dem deutschen Volk verpflichteten) Regierungsvertreter wünschenswert.
Am Besten wir fordern gleich mal russische Friedenstruppen für uns an, dann haben wir es endlich hinter uns und sind dem westlichen Zangengriff in die fürsorglichen Armee Russlands entkommen :roll:
Die russisch deutschen Beziehungen werden einen Militäreinsatz zur Geiselbefreigung in der Ostukraine sehr wohl überstehen. Die Russen brauchen uns als Handelspartner. Und wenn dem nicht so ist, dann ist die Situation längst so verfahren, dass sie unabhängig von diesem Drama eskalieren wird.
srg schrieb:Die Europäer ändern sich eben nie. Die Amis reiben sich mal wieder die Hände, während Kontinetaleuropa beginnt sich zu zerfleischen. Seit hundert Jahren nun das gleiche Spiel. Das einzig Richtige wäre ein Austritt aus dieser unsäglichen NATO und ein Kontinentalbündnis mit den Hauptakteuren Frankreich-Deutschland-Rußland-China.Himmel hilf.