(Asien) PLAN - Die Chinesische Marine
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Zitat: Am 22./23. April war Qingdao Schauplatz des 14. Western Pacific Naval Symposium.

Das seit 1987 alle zwei Jahre durchgeführte Symposium ist zentrale Veranstaltung des Western Pacific Naval Forum (WPNF), wobei die Gastgeberrolle unter den Mitgliedsmarinen rotiert. Von anfänglich 12 ist die Zahl der Mitglieder des WPNF heute auf 21 angewachsen, und zu diesen kommen aktuell noch vier Marinen mit Beobachterstatus. Schon längst sind es auch nicht mehr allein am Westpazifik beheimatete Marinen, sondern der regionale Bereich umspannt den gesamten Pazifik - von Russland und China über Südostasien und Australien bis nach Chile und Kanada – und zunehmend sind Mitglieder des Forums auch Nationen, die gar nicht am Pazifik liegen, deren strategische Interessen aber bis in diesen reichen (z.B. Indien und Pakistan, letzteres in diesem Jahr noch mit Beobachterstatus).

Natürlich bietet das WPNS vor allem auch den „großen“ Pazifik-Marinen eine Plattform zum Dialog. China, Frankreich (pazifische Departements), Japan, Kanada, Russland, Südkorea und die USA senden regelmäßig hochrangige Vertreter ihrer Marinen oder ihre Marineattachés zu den Treffen. Einzig die britische Royal Navy fehlt hier. Diskutierte Themen fokussieren sich auf Aspekte maritimer Sicherheit sowie regionale und globale maritime Themen. Primär geht es darum, trotz aller politischen Gegensätze miteinander zu reden, Standpunkte klar zu machen und so über besseres gegenseitiges Verständnis auch eine Basis für Vertrauen zu schaffen.

In diesem Jahr war erstmals China Gastgeber des Symposiums. Das Ende der Veranstaltung war auf den 23. April festgelegt, den „65. Geburtstag“ der chinesischen Marine. Ursprünglich sollte an diesem Tag eine große internationale Flottenparade stattfinden, an der sich neben Einheiten der in Qingdao beheimateten chinesischen Nordflotte auch Schiffe aller anderen WPNS-Marinen beteiligen sollten. Schon im Vorfeld gab es Ärger, als die japanische Marine (offenkundig wegen des Territorialstreits um die Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer) nicht eingeladen wurde, ebenfalls ein Schiff zu schicken - wenngleich Japans Marinechef natürlich zum Symposium anreisen „durfte“. Spontan sagten die US Navy und offenbar auch noch andere WPNF-Mitglieder ihre bereits zugesagten Schiffsbesuche ab. Schließlich waren es nur noch sieben der 25 Mitglieds- und Beobachtermarinen, die mit Schiffen nach Qingdao anreisten; vielleicht auch nur, weil sie zum Zeitpunkt der Absage an Japan bereits einen Großteil des Weges nach Qingdao zurückgelegt hatten. Die chinesische Marine sagte jedenfalls den als Großereignis geplanten „International Fleet Review“ ab (zur Gesichtswahrung diente ein Hinweis auf die andauernde Suche nach dem vermissten malaysischen Verkehrsflugzeug) und plante stattdessen mit den besuchenden Schiffen eine kurze Übung (siehe unten).

Beim Treffen selbst war man dann vor allem um Harmonie bemüht. Schon am ersten Tag unterzeichneten die WPNF-Mitgliedsmarinen eine - zuvor vorbereitete – Vereinbarung zur Vermeidung von Zwischenfällen in See, einen „Verhaltenskodex“, der z.B. in Friedenszeiten das Richten eingeschalteter Feuerleitradargeräte auf ein fremdes Kriegsschiff verbietet. China, das erst im letzten Jahr mit gerade einer solchen Aktion gegenüber einem japanischen Schiff in die internationale Kritik geraten war, stellte sich nun verbal plötzlich an die Spitze dieser Vereinbarung. Auch sonst war man in der Öffentlichkeitsarbeit bemüht, das Spitzentreffen des WPNF möglichst für die eigene Propaganda zu nutzen. Kontroverse Themen wie die diversen Territorialstreitigkeiten wurden in der Medienberichterstattung zum Symposium praktisch nicht thematisiert; in einem Leitkommentar auf seiner Internetseite stellte das Verteidigungsministerium die chinesische Marine als „konstruktive Kraft bei der Schaffung eines Ozeans der Harmonie“ heraus.

Das nächste (15.) Symposium des Western Pacific Naval Forum ist 2016 in Indonesien geplant. Für 2024 - wenn die chinesische Volksbefreiungsmarine ihren 75. Geburtstag feiert - hat sich China erneut als Ausrichter angeboten.


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Unmittelbar im Anschluss an das 14. Western Pacific Naval Symposium (s.o.) fand vor Qingdao die eintägige multinationale Übung “Maritime Cooperation 2014” statt.

Teilnehmer waren Einheiten der in Qingdao stationierten chinesischen Nordflotte sowie anlässlich des WPNS zu einem Besuch angereisten Schiffe anderer Marinen. Nachdem mehrere Marinen wegen politischer Querelen ihren geplanten Besuch strichen, hatte die chinesische Marine einen zunächst geplanten „International Fleet Review“ abgesagt; die kurzfristig angesetzte, sechsstündige Übung mit den nur noch sieben ausländischen Schiffen musste als quasi Ersatz herhalten.

Der Schwerpunkt der Übung lag auf „Search & Rescue“; als Übungsinhalte wurden Kommunikation in einem multinationalen Verband, seemännische Manöver (fahren in Formation), Versorgung in See, gemeinsame Bergung und Rettung, Befreiung eines gekaperten Schiffes und schließlich gemeinsames Schießen von Handfeuerwaffen genannt. Die Führung erfolgte durch den Zerstörer HARBIN, auf dem sich der stellvertretende Befehlshaber der chinesischen Nordflotte als Übungsleiter eingeschifft hatte.

Die Besucher wurden gemeinsam mit 12 in Qingdao stationierten Einheiten der chinesischen Marine auf drei Übungsgruppen verteilt. Zur ersten Gruppe gehörten die Fregatten ABU BAKAR (Bangladesch), KASTURI (Malaysia) und FORMIDABLE (Singapur) sowie zwei chinesische Fregatten und ein Versorger. In die zweite Gruppe waren gemeinsam mit zwei chinesischen Zerstörern, zwei Bergeschiffen und dem Hospitalschiff DAISHANDO das Offshore Patrol Vessel DARULEHSAN (Brunei) und die Fregatte SHAMSHER (Pakistan) integriert. In dieser Gruppe standen Seenotrettungsübungen (incl. Bergung und Versorgung verletzter Personen) im Vordergrund. Die dritte Gruppe bildeten schließlich die indische Fregatte SHIVALIK und das indonesische Docklandungsschiff BANJARMASIN, die gemeinsam mit einem chinesischen Zerstörer und einem Docklandungsschiff eine Anti-Piraterieübung mit „Befreiung eines gekaperten Schiffes“ durchführten.
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