20.04.2014, 08:35
Zitat:Leider weiß ich nur zu gut, was die Menschen hierzulande antreibt und von dicken Autos habe ich nirgends was geschrieben, im Gegenteil sind wir hier gar nicht weit auseinander:
Das mit dem dicken Auto meinte ich eher metaphorisch als Bild für materielle Dinge.
Zitat:Das ist ja exakt meine These: nur dass ich dies als krankhaften Individualismus bezeichne. Und als (über)lebensuntauglich ansehe.
Du tust so, als würde jeder für sich sein Leben leben und niemand sich für Andere interessieren.
Natürlich ist Zivilverhalten aus Friedenszeiten im Krieg eher weniger optimal.
Du vermisst es doch einfach, dass nicht jeder hier deine Gedanken teilt, und sich Sorgen über das Wohl und die Leistungsfähigkeit der Nation macht in bestimmten Fällen.
Aber dafür machen sich diese Menschen Gedanken über andere Dinge und stecken dort ihre Energie rein.
Die Energie und das Verhalten das du haben willst, ist in der Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt völlig deplatziert.
Zitat:Wut für sich alleine ist sinnfrei, wenn sie keine Handlung zur Folge hat. Organierte Gewalt als Handlung bedarf aber der Kohäsion und gerade diese gesellschaftliche Kohäsion wird durch eben diese Werte welche die Menscnen hierzulande zur Zeit hochhalten geschwächt bzw zerstört.
Durchhaltewillen setzt Altruismus voraus, unsere Gesellschaft gleitet aber durch die Erhöhung der Selbstbestimmung und der persönlichen Entfaltung in immer extremeren Egoismus ab. In der Überhöhung des Individuums liegt nur Schwäche, weil lauter Individuen sich der organisierten Gewalt einer Gruppe mit höherer Kohäsion gerade eben nicht langanhaltend entgegen stellen können.
Absoluter Quatsch...
Sogar aus militärischer Sicht...
Starke Individien ziehen nämlich den Rest mit im Felde.
Du tust so, als würde jeden Moment ein Rudel Wölfe (Feind) aus dem nichts erscheinen und ein paar Rehe reißen (Deutschland).
Zitat:Der Mehrheit der Menschen ganz zu recht. Die Mehrheit findet nicht mal die Ukraine auf einer Weltkarte, aber sie darf wählen gehen ....
Ja gneau da liegt das Problem. Übrigens, mit der Einstellung auf völlig ungeeignet für militärische Führung meines Erachtens und völlig unbrauchbar.
Eine Führungskraft der seine Leute nicht schätzt ist nicht im Ansatz für die Führung geeignet. Denk mal drüber nach.
Zitat:Das ist eine rein kulturelle Frage, im weiteren würde es schon genügen, diese Fähigkeiten zumindest bei Soldaten einzufordern. Die Überhöhung des Lebens in unseren Gesellschaften als direkte Ableitung aus der Überhöhung des Individums und seiner Persönlichkeitsrechte bedingt aber das exakte Gegenteil, nämlich den mangelnden Willen sein Leben zu Opfern. Und das ist im Krieg ein immenser Nachteil und strebt eine Gesellschaft primär nach Selbstentfaltung und Selbstbestimmung, kann sie im Krieg nicht bestehen, wenn sie nicht unendlich materiell überlegen ist und sich mittels Technik und Masse das Blut erkaufen kann.
Genau weil das was uns noch fehlt, sind 240.000 Angehörige, die sich noch weniger nach einem Einsatz zurück in die Gesellschaft einführen können. Man muss sie noch stärker ins Nimmerland katapultieren.
Ich spar mir mal den Rest aus Zeitgründen. Tut mir Leid.
Ganz allgemein:
Du siehst die Dinge immer aus einem viel zu militärischen Blickwinkel.
Wir sind so weit entfernt von einem Krieg, da kannst du wohl die jetzige Gesellschaft nicht für das verantwortlich machen, was im Falle des Falles wäre. Du machst sie für eine Fehlentwicklung verantwortlich, die nicht im geringsten passiert ist.
Du beklagst dich, dass niemand auf einen Krieg vorbereitet ist. Warum auch? Weit und breit keiner in Sicht. Und falls doch, haben wir genug Pufferzonen + Pufferzeit (Ein wirklich bedrohlicher Konflikt entsteht ja nicht von heut auf morgen, für die Szenarien, die wirklich Schaden in Deutschland anrichten, müsste jahrelange Rüstung vorraußgehen) um uns umzustellen. Falls wir das nicht tun, uns der Bedrohungslage anpassen, dann kommen Menschen wie du ins Spiel und meckern zu Recht.
Aber vorher schon am Rad zu drehen und die Gesellschaft für Fehlverhalten verantwortlich zu machen, das so gar nicht vorliegt, ist nicht richtig.
Deswegen auch meine Aussage, du tust den Menschen hier unrecht.
Um beim meinem Wortlaut zu bleiben, du beschwörst Dämonen herauf, wo gar keine sind.
Russland stellt für gewisste Staaten durchaus eine Bedrohung dar, (umgekehrt mag man das Verhalten gewisser westlichen Staaten auch als Bedrohung einstufen, wahrscheinlich zu Recht sogar) aber sicherlich keine Bedrohung für Deutschland.
Bevor Russland mal einen größeren konventionellen Krieg führen kann und das noch erfolgreich, muss das Land sich erst mal um 180° drehen. Die haben so unglaubliche gesellschaftliche Probleme, die sich auch aufs Militär wiederspiegeln und teilweise dort sogar noch größere Probleme verursachen, als in der Gesellschaft selber, dass die Organisation und Planung von Großoffensiven gar nicht zu denken ist.
Auch wenn das Thema hier Spekulation ist, aber das Thema ist unendlich weit entfernt.
Die Fragestellung wäre eher angebracht, wenn man darüber diskutieren würde, was für Optionen man bei einen Bürgerkrieg in der Ukraine hat oder für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es irgendwie Reibereien mit Oststaaten der Nato und Russland gibt.
Ein Fakt wird hier nämlich ganz gewaltig vernachlässig. Der Großteil der Menschen, egal welcher Seite, haben nämlich so absolut überhaupt gar keine Lust auf den ganzen Kindergarten und sind nicht im Ansatz davon begeistert ihre Couch für eine Gewehr einzutauschen.
Wenn dem nämlich so wäre, wäre die Entwicklung, auch in der Ukraine, eine ganz andere.
Die Europäer haben keinen Bock, die Russen haben keinen Bock, die Ukrainer haben keinen Bock, die Amis haben keinen Bock.
Obwohl ein paar Idioten ständig mit Waffen rumfuchteln und sich diese sogar schon übern Haufen geschossen haben, ist kein Flächenbrand enstanden. Vor gewisser Zeit hätte solch eine Krise wohl mindestens einen Krieg in Europa bedeutet. Bei der Bündnissituation wohl einen Weltkrieg.
Aber nein, es hat absolut niemand Lust auf Krieg spielen. Auch die Russen nicht. Nur wenige Idioten haben das Bedürfnis ständig mit den Waffen rumzufuchteln. Und die wird man früh oder später genug mund- und handlungstot gemacht haben.
Die Menschen hier zu Lande sind bereits Soldaten. Und sogar sehr gute. 5 mal die Woche. Sie gehen zur Arbeit. Und diese Leistung dort, im Verbund mit den restlichen Verbündeten, schafft uns alle anderen Länder vom Hals.
Siehst ja, was Russland davon hat. Der wirtschaftliche Schaden is enorm. Das Geschäft mit der Krim war und wird völlig unrentabel. In 2 oder 3 Jahren ist der Unmut in Russland auch wieder so wie er vorher war oder noch schlimmer. Eine Krimkrise zaubert Unmut nur kurzfristig weg.
Ich weis Hunter hat dies schon mal angemerkt, aber deine Signatur liest sich oft immer so schön ironisch zu vielen deiner eigenen Aussagen.
Zitat:Männer die von der Grenze wiederkehrten berichteten, es gäbe keine Barbaren mehr. Was soll nun aus uns werden, ohne sie? In vielerlei Hinsicht waren sie eine Lösung.