Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
parabellum:

Zitat:Es liegt ja auch nicht nur an der Industrie, sondern auch an den technisch schlecht oder nur teuer zu realisierenden Anforderungen der Bundeswehr.

Da hast du natürlich völlig recht. Dazu tritt noch der Wahn der politischen Führung, überall eine eigene Goldrandlösung neu zu produzieren, statt funktionierende ausgereifte Systeme von der Stange woanders zu kaufen. Das hat früher noch als versteckte Industriesubvention zur technologischen Förderung der Wirtschaft funktioniert, ist aber heute irgendwie zum Selbstzweck verkommen.

Zitat: nur kann es hier auch einen Konflikt zwischen "organisch" und "flexibel" geben.

Die Betonung liegt natürlich immer auf dem Wort "möglichst". Um mal nur ein Beispiel rauszugreifen: Meiner rein persönlichen Ansicht nach wären beispielsweise organische mechanisierte Bataillone die auf mittleren Panzerfahrzeuge auf Kette aufbauen vergleichsweise sehr flexibel und könnten in einer Vielzahl von Szenarien eingesetzt werden. Sie wären eine Generalistenlösung, im Vergleich zu einer spezialisierteren Lösung mit einer größeren Divergenz in den Panzertypen.

Zudem sollte organisch in jeder Brigade ausreichend NLOS Feuer vorhanden sein und insbesondere echte Artillerie nicht als Divisionstruppe verstanden werden die je nach Lage zugeteilt wird. So wie in jedem Bataillon organisch entsprechend ausreichend 120mm Mörser vorhanden sein sollten.

Natürlich wird man je nach Einsatz immer etwas modifizieren müssen, Truppen unterstellen oder weglassen müssen, aber ein möglichst großer Teil sollte organisch in jedem Einsatz bestehen bleiben können.

Zitat:In der Division als Träger des Gefechts der Verbundenen Waffen wurde schon häufig durchgemischt bzw. Regimentern oder Bataillonen zusätzliche Kräfte wie z.B. Pioniere oder Panzerjäger nach Lage und Auftrag unterstellt.

Vergleich mal in diesem Kontext wieviel Pioniere es damals gab und wieviele es heute gibt. Heute könnten spezialisierte leichte und hochmobile Panzerjäger-Kompanien mit PALR in jedem Bataillon organisch verfügbar sein (sowohl in Panzer-Bataillonen wie auch in Mech-Inf Bataillonen). Früher waren das halt schwere Divisionstruppen deren Zahl beschränkt war und die daher immer schwerpunkte irgendwo bilden mussten wo es notwendig wurde). Und heute soll jede Brigade ein eigenes Pio-Bataillon haben, dazu noch die schweren Pioniereinheiten der Division, früher waren das einige wenige Kompanien insgesamt.

Gerade die Panzerjäger sind aber ein interessantes Beispiel, da die stärkeren Panzerjäger-Bataillone als Divisionstruppen selten bis nie geschlossen agierten sondern über lange Zeiträume hinweg bestimmten Regimentern/Bataillonen unterstellt blieben. Da könnte man sie entsprechend auch gleich so in diese einziehen.

Ich habe auch kein Problem damit, eine Division oder eine Brigade entsprechend auf einen Auftrag hin zusammen zu stellen, aber selbst bei einer Brigade sollte ein gewisser harter Kern organisch sein, an den dann die zu unterstellenden Einheiten angehängt werden.

Mein Bild einer Kampfgruppe ist eher ein organischer Kern, mit angehängten kleineren Einheiten.

Was meine ich mit Gestöpsel?

Eine Kampfgruppe die überhaupt keinen organischen Kern hat sondern nur aus ganz vielen kleinen Einheiten mosaikartig zusammen gestellt wurde.

Meiner rein persönlichen Meinung ist es im Gefecht besser, wenn der organische Kern einer Kampfgruppe möglichst groß ist, also ein möglichst großer Teil der Kampfgruppe schon vor der Unterstellung weiterer ergänzender Einheiten organisch existierte.

Zitat: Darüberhinaus muss auch im Friedensbetrieb an die Ausbildung gedacht werden, welche von "reinen" Verbänden besser durchgeführt werden kann. Das schließt natürlich nicht aus, dass man so oft wie möglich bei Übungen durchmischen sollte.

Gerade von diesem Denken der erleichterten Ausbildung bzw dem erleichterten Friedensbetrieb sollte man sich meiner Meinung nach lösen. Am Ende entscheidend ist das Gefecht der verbundenen Waffen. Und dazu müssen diese Waffen möglichst weitgehend auch im Friedensbetrieb miteinander verbunden sein.

Ich würde daher gerade eben auch im Friedensbetrieb gemischte Verbände vorziehen, auch wenn das logistisch schwieriger und von der Ausbildung her aufwendiger ist. Dafür ist dann auch die Kampfkraft und die Leistung im Krieg größer.

Aus dem Grund würde ich auch für Offiziere (und bedingt für bestimmte Feldwebel etc) im Friedensbetrieb Dienstzeiten in anderen Truppengattungen üblich machen.


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