13.04.2014, 22:37
phantom:
Nur durch ideelle Werte, durch eine Stärkung der psychischen und spirituellen Seite der Militärkultur kannst du die erforderliche militärische Leistung in unserer Gesellschaft nachhaltig aufrecht erhalten. Gerade eben nicht durch Geld und materielle Werte. Wie monetarisierst du den Verlust von Menschenleben und das sich daraus ergebende Risiko? Das ist nicht bezahlbar, weshalb die Währung zu einem beachtlichen Teil aus ideellen Werten bestehen muss!
Die man in den "2 Jahren" in die Leute hinein bringen kann, indem man ihre Denkweise und ihre Kultur verändert. Und das ist dann effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger, als Leistung über Geld kaufen zu wollen. Den damit erzeugst du bloße Söldner, die dich dann, wenn es wirklich darauf ankommt im Stich lassen werden - denn dann wirst du nicht mehr genug Geld haben.
Da hast du allerdings völlig recht. Das hat mit dem starren Besoldungssystem zu tun und mit beamtenrechtlichen Fragen. Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie völlig erstarrt hier das Denken ist - ich habe die Diskussion ja schon öfter gehabt, teilweise auch mit Offizieren: Ergebnis: die waren alle wie gehirngewaschen. Geht nicht, weil gegen Beamtenrecht und Besoldungsrecht etc, also unmöglich, niemals, wird für immer so sein etc
Im Endeffekt geht das in Richtung eines Regiments-Systems. Ich bin ein großer Freund der Regiments-Kultur und würde diese ebenfalls wieder beleben. Ich bin allerdings gegen die grassierende Kultur des Ökonomismus und den Wahn, Soldaten über materielle Werte zu motivieren. Statt mehr Lohn sollte die Ehre des Regimentes und dass Ansehen der Einheit die Leistung erhöhen. Also der Konformitätsdruck und die Gruppendynamik.
Man kann in junge Menschen immer noch völlig konträre Gedankenmodelle hinein bringen. Dazu muss man sie aber erst mal dazu bringen zu kommen. Man müsste gerade eben bei der BW eine konträr zum Zeitgeist und konträr zur Kultur des Ökonomismus laufende Entlohnung in Form von ideellen Werten implementieren. Dann werden die Soldaten diese Begriffe auch nachvollziehen.
Das sehe ich ebenso: deshalb sollte der gute Mechaniker auch Mechaniker bleiben können, insbesondere wenn er darin Zufriedenheit findet. Und die Militärkultur muss eben so gestaltet werden, dass er darin Zufriedenheit erlangen kann. In unserer Gesellschaft aber wollen alle nur noch Chef sein und können keine Zufriedenheit mehr darin finden, ein Zahnrad der Maschinerie zu sein und ihren Platz perfekt auszufüllen.
Aber gerade die Aufstiegsfrage ist für die Verantwortlichen in der BW zur Zeit das primäre Argument dafür, gute Leute nach einigen Jahren rauszuwerfen: weil: die steigen nicht auf, also weg mit ihnen und neue her (die dann oft schlechter sind). Begründung: Nur wenn einer aufsteigt, kann und soll er länger bleiben, wenn einer aber auf seiner Stelle verharrt, muß man ihn entfernen, weil er ja offenkundig nicht aufsteigen will, also ein Leistungsverweigerer sein muss. Aufstieg wird automatisch und allein mit Leistung gleichgesetzt. Kein Aufstieg automatisch als Nicht-Leistung oder Leistungsverweigerung verstanden.
Ergebnis: alle die nicht aufsteigen (und die sind klug genug zu wissen, ob sie werden oder nicht), machen rein gar nichts mehr, weil sie ja ohnehin in absehbarer Zeit gehen müssen und weil sie herunter gesetzt werden statt ihre Leistung die sie erbringen zu würdigen. Man versteht eben nicht, dass es verschiedene Arten von Leistung gibt und diese alle notwendig sind.
Dieses System würde die Soldaten sicher beflügeln, insbesondere wenn die Bezahlung in ideellen Werten besteht. Und gerade deshalb sollten diese die primären Instrumente zur Aufrechterhaltung der Leistung sein.
Es ist eigentlich ganz einfach:
Es ist nicht genug Geld physisch vorhanden, um damit dein System mit einer ausreichend großen Zahl von Soldaten umzusetzen. Wenn kein Geld da ist, wie also soll man die Soldaten motivieren, langfristig Leistung zu bringen?! Das geht also nur über ideelle Werte, und dafür muß gerade eben die Militärkultur geändert werden.
Dieses Versprechen dient nur dazu, höher qualifizierte Bewerber rekrutieren zu können. Wenn diese dann da sind, wird die Leistung eben mit anderen Methoden aufrecht erhalten, und nicht über Geld.
Nur durch ideelle Werte, durch eine Stärkung der psychischen und spirituellen Seite der Militärkultur kannst du die erforderliche militärische Leistung in unserer Gesellschaft nachhaltig aufrecht erhalten. Gerade eben nicht durch Geld und materielle Werte. Wie monetarisierst du den Verlust von Menschenleben und das sich daraus ergebende Risiko? Das ist nicht bezahlbar, weshalb die Währung zu einem beachtlichen Teil aus ideellen Werten bestehen muss!
Zitat:tell dir mal vor, wenn du 2 Jahre für den Dortmund spielst, dort gute Leistungen gezeigt hast, du danach mit einem tollen Lohn und unkündbarer Stelle weitere 10 Jahre beschenkt wirst ... ja bitte welchen Anreiz hast du noch die gleiche Leistung 10 Jahre abzurufen? Genau ... nur noch deine Ehre.
Die man in den "2 Jahren" in die Leute hinein bringen kann, indem man ihre Denkweise und ihre Kultur verändert. Und das ist dann effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger, als Leistung über Geld kaufen zu wollen. Den damit erzeugst du bloße Söldner, die dich dann, wenn es wirklich darauf ankommt im Stich lassen werden - denn dann wirst du nicht mehr genug Geld haben.
Zitat:ich denke eher das ist ein Problem bei der Bundeswehr / zu starre Besoldung.
Da hast du allerdings völlig recht. Das hat mit dem starren Besoldungssystem zu tun und mit beamtenrechtlichen Fragen. Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie völlig erstarrt hier das Denken ist - ich habe die Diskussion ja schon öfter gehabt, teilweise auch mit Offizieren: Ergebnis: die waren alle wie gehirngewaschen. Geht nicht, weil gegen Beamtenrecht und Besoldungsrecht etc, also unmöglich, niemals, wird für immer so sein etc
Zitat: Das System ist viel zu starr, vielleicht müsste man es eher so machen, dass man die Struktur wie kleine Firmen aufstellt. Kampfgruppe A bildet eine Einheit, die wird bei guter Leistung eben besser belohnt als B die sich weniger anstrengt.
Im Endeffekt geht das in Richtung eines Regiments-Systems. Ich bin ein großer Freund der Regiments-Kultur und würde diese ebenfalls wieder beleben. Ich bin allerdings gegen die grassierende Kultur des Ökonomismus und den Wahn, Soldaten über materielle Werte zu motivieren. Statt mehr Lohn sollte die Ehre des Regimentes und dass Ansehen der Einheit die Leistung erhöhen. Also der Konformitätsdruck und die Gruppendynamik.
Zitat:So ein Kasper der dauernd von Ehre und Idealen redet die heute kaum jemand mehr nachvollziehen kann, das wirkt doch eher kontraproduktiv.
Man kann in junge Menschen immer noch völlig konträre Gedankenmodelle hinein bringen. Dazu muss man sie aber erst mal dazu bringen zu kommen. Man müsste gerade eben bei der BW eine konträr zum Zeitgeist und konträr zur Kultur des Ökonomismus laufende Entlohnung in Form von ideellen Werten implementieren. Dann werden die Soldaten diese Begriffe auch nachvollziehen.
Zitat:Es nützt nichts wenn du ein guter Mechaniker bist, dann aufsteigst und nur noch Papierkram erledigst und Leute führen müsstest ... von dem du aber nichts verstehst.
Das sehe ich ebenso: deshalb sollte der gute Mechaniker auch Mechaniker bleiben können, insbesondere wenn er darin Zufriedenheit findet. Und die Militärkultur muss eben so gestaltet werden, dass er darin Zufriedenheit erlangen kann. In unserer Gesellschaft aber wollen alle nur noch Chef sein und können keine Zufriedenheit mehr darin finden, ein Zahnrad der Maschinerie zu sein und ihren Platz perfekt auszufüllen.
Aber gerade die Aufstiegsfrage ist für die Verantwortlichen in der BW zur Zeit das primäre Argument dafür, gute Leute nach einigen Jahren rauszuwerfen: weil: die steigen nicht auf, also weg mit ihnen und neue her (die dann oft schlechter sind). Begründung: Nur wenn einer aufsteigt, kann und soll er länger bleiben, wenn einer aber auf seiner Stelle verharrt, muß man ihn entfernen, weil er ja offenkundig nicht aufsteigen will, also ein Leistungsverweigerer sein muss. Aufstieg wird automatisch und allein mit Leistung gleichgesetzt. Kein Aufstieg automatisch als Nicht-Leistung oder Leistungsverweigerung verstanden.
Ergebnis: alle die nicht aufsteigen (und die sind klug genug zu wissen, ob sie werden oder nicht), machen rein gar nichts mehr, weil sie ja ohnehin in absehbarer Zeit gehen müssen und weil sie herunter gesetzt werden statt ihre Leistung die sie erbringen zu würdigen. Man versteht eben nicht, dass es verschiedene Arten von Leistung gibt und diese alle notwendig sind.
Zitat:Aber das machst du nicht primär mit diesen Instrumenten. Ich bin sicher mein System mit dem internen Wettbewerb macht auch den Soldaten mehr Spass.
Dieses System würde die Soldaten sicher beflügeln, insbesondere wenn die Bezahlung in ideellen Werten besteht. Und gerade deshalb sollten diese die primären Instrumente zur Aufrechterhaltung der Leistung sein.
Es ist eigentlich ganz einfach:
Es ist nicht genug Geld physisch vorhanden, um damit dein System mit einer ausreichend großen Zahl von Soldaten umzusetzen. Wenn kein Geld da ist, wie also soll man die Soldaten motivieren, langfristig Leistung zu bringen?! Das geht also nur über ideelle Werte, und dafür muß gerade eben die Militärkultur geändert werden.
Zitat:Topleistung bekommst du nie mit Vorausversprechungen für die Ewigkeit, das sind pure Leistungskiller.
Dieses Versprechen dient nur dazu, höher qualifizierte Bewerber rekrutieren zu können. Wenn diese dann da sind, wird die Leistung eben mit anderen Methoden aufrecht erhalten, und nicht über Geld.