13.04.2014, 13:14
Quintus Fabius schrieb:Zweifelsohne, aber der Weg zu diesen Funktionen sollte eben über die Kampftruppen führen. Es gibt keinen Grund, warum der Techniker nicht vorher einige Jahre in der Kampftruppe gewesen sein sollte, von Leuten die als Koch arbeiten noch ganz zu schweigen.Mmmh , der Koch könnte das mit der gleichen Begründung bez. seiner Arbeit auch einfordern, dass du dich mal 2 Jahre als Gehilfe in die Küche stellst ... weil alle immer über den Frass meckern. Oder der Mechaniker von seinem Halbgott Pilot, der auch mal in die Niederungen steigt und seine Kiste selber wartet, nur mal so für 4 Jahre, damit er diese Arbeit zu schätzen weiss ... und, und, das liesse sich auf jeden Berufszweig der Bundeswehr ausweiten. Dass man 2-3 Monate oder so in den Dienst an der Waffe reinschnuppert find ich nicht falsch. Aber das auf Jahre auszuweiten macht keinen Sinn.
Zitat:Ich bin eben der Überzeugung, dass die Organisation insgesamt besser ist, wenn jeder Mann vorher selbst schon mal Fahrer war, weil er dann viel eher sich in den Fahrer hinein versetzen kann und sich mit der Funktion des Fahrers mehr verbunden fühlt.Dann sollte der Fahrer mal die Elektronik programmieren ... nein also wo kommen wir da hin. Wir brauchen mehr gegenseitige Anerkennung und keine ausufernden Löhne im Kader ... das ist in meinen Augen ein grosser Leistungskiller. Die Leute beschäftigen sich dann nur noch mit schleimen und aspirieren, wichtig ist die abgegebene Leistung, egal auf welchem Posten man ist. Schön ist halt immer wenn man direkt am Produkt arbeitet ... was leistet die Person für unser gemeinsames Produkt. Die die nur dumm rumfaseln und ständig organisieren und befehlen/aufsteigen wollen, checken einfach nicht, dass es ums bestmögliche Produkt geht. Sie sollen sich mal weniger mit ihrer doofen Karriere als mit ihrer eigenen Leistung beschäftigen ... von daher find ich Fussball/Mannschaftssport einfach genial. Es zählt die Leistung auf dem Platz, mit nur rumkommandieren geht gar nichts. Jeder ist selber für seine Leistung verantwortlich und so muss es auch im Beruf/Bundeswehr sein.
Zitat:Die Polizei erbringt eine erhebliche Leistung, und jeder Polizist ist nach wenigen Jahren bereits Beamter auf Lebenszeit. Leistung und eine ewige Garantie schließen sich keineswegs gegenseitig aus.Aber das ist nicht gut für die Leistung. Stell dir mal vor, wenn du 2 Jahre für den Dortmund spielst, dort gute Leistungen gezeigt hast, du danach mit einem tollen Lohn und unkündbarer Stelle weitere 10 Jahre beschenkt wirst ... ja bitte welchen Anreiz hast du noch die gleiche Leistung 10 Jahre abzurufen? Genau ... nur noch deine Ehre. Das funktioniert nur bei ein paar wenigen. Bei den Meisten lässt die Leistung kontinuierlich nach, weil sie die Kohle eh bekommen. Topleistung bekommst du nie mit Vorausversprechungen für die Ewigkeit, das sind pure Leistungskiller.
Zitat:Im weiteren ist militärische Leistung nicht mit der in der privaten Wirtschaft vergleichbar.Ah ja, ich gib dir viel wenn du auch viel arbeitest, funktioniert bei dir nicht. Deine Logik ... ich geb dir wenig, dafür darfst du immer bleiben ... das ist für dich attraktiv? Leistung muss sich doch lohnen, ich denke eher das ist ein Problem bei der Bundeswehr / zu starre Besoldung.
Zitat:Für das viel höhere Risiko für Gesundheit und Leben muss man qualifizierten jungen Leuten im Gegenzug auch eine besondere Leistung bieten. Das könnten hohe Löhne sein, (vergleichbar den Söldnerfirmen (PMCs) aber das wäre nicht bezahlbar. Was für Anreize also könnte man bieten (bei gleichen Löhnen)?Es ist nicht nötig dass man gleiche Löhne zahlt. etwas Wettbewerb innerhalb der Truppe kann nicht schaden. Und dass hohe Löhne bei Söldnertruppen gezahlt werden, stimmt vielleicht für den Kriegseinsatz, aber meinst du dass das in Zeiten wo man sie nicht mehr benötigt auch noch so ist ... das kannst du vergessen, die stehen dann auf der Strasse. Glaub nicht alles was du aus der Privatwirtschaft hörst, da geht es viel härter zu als du denkst.
Zitat:Durch eine Streichung der Höchstaltersgrenzen und eine Erhöhung der Anforderungen was die Leistung angeht die man erbringen muss um Beamter auf Lebenszeit zu werden, steigt die Qualität weiter. Durch die Schaffung von Aufstiegschancen schafft man weitere Anreize und erhöht erneut das Bewerberpotential für die anspruchsvolleren Aufgaben.Hier seh ich jetzt nicht grad viel Attraktivität drin, wenn man bedenkt welche Witzfiguren (die dem System am besten dienen) im Militär befördert werden. Das System ist viel zu starr, vielleicht müsste man es eher so machen, dass man die Struktur wie kleine Firmen aufstellt. Kampfgruppe A bildet eine Einheit, die wird bei guter Leistung eben besser belohnt als B die sich weniger anstrengt. So kann ein gesunder Wettbewerb entstehen, Kameradschaft, Zusammenhalt, das füreinander Einstehen gefördert werden. Gleiches vielleicht noch auf Kompanieebene wenn man mit den Resultaten sehr zufrieden ist.
Zitat:Die erbrachte Leistung ist aber für unsere die Verhältnisse in unserer Gesellschaft nicht in dem Maße bezahlbar, dass man damit genügend gute Rekruten finden könnte.Wieso nicht, man muss die Truppenstärke reduzieren, dann kann man für den einzelnen auch 10-20% mehr ausgeben. Und du solltest auch nicht jedes Exotengerät fordern, denn das hat auch direkte Auswirkungen auf deinen Lohn. Je exotischer und mehr Gerät du forderst, desto weniger Geld ist fürs Personal übrig. Verabschiede dich mal von den vielen Sonderwünschen und setz auf Grossserie und Vereinheitlichung und mehr Wettbewerb bei der Beschaffung (nicht nur EADS/Airbus-Kram).
Zitat:Das Ehre und Ideale Zeug ist ja primär deshalb so nützlich, weil es die Leistung erhöht ohne Geld zu kosten.Aber das machst du nicht primär mit diesen Instrumenten. Ich bin sicher mein System mit dem internen Wettbewerb macht auch den Soldaten mehr Spass. So ein Kasper der dauernd von Ehre und Idealen redet die heute kaum jemand mehr nachvollziehen kann, das wirkt doch eher kontraproduktiv.
Zitat:Deshalb sollte man alles daran setzen, die Leistung durch die Militärkultur zu erhöhen, denn über die Bezahlung wird man sie nicht erhöhen können, weil mein die dafür notwendige höhere Bezahlung schlicht und einfach finanziell nicht leisten kann.Meiner Meinung nach kannst du Leistung nicht in einem zu grossen Apparaten fördern (200 Leute sind schon viel zu gross). Du musst kleine Gruppen schaffen die für sich Erfolge erleben und auch feiern können. Das musst du fördern, nicht ein allüberspannendes Ideal (Ehre / Kriegspathos) dem heute niemand mehr was abgewinnen kann.
Zitat:Der unkündbare Beamtenstatus ist genau das, was junge Leute heute besonders schätzen, was sie wollen. Und wofür sie bereit sind, für deutlich weniger Geld und deutlich unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten.Das kannst du ja wieder einführen, wenn der Truppenabbau umgesetzt wurde. Aber jetzt wo reduziert werden muss, kannst du lang rufen ihr seid alle sicher ... es stimmt einfach nicht.
Zitat:Und die Leistung erzielt man dann nach Einstellung über die möglichen Aufstiegschancen, über Zwischenstufen (Beamter auf Widerruf, auf Probe usw) und über die Erziehung und Formung der jungen Menschen während sie in diesen Zwischenstufen sind, und nicht zuletzt über das Ehre und Ideale Zeugs, also über imaterielle Werte und Normen.Nein, es muss die Leistung zählen. Es nützt nichts wenn du ein guter Mechaniker bist, dann aufsteigst und nur noch Papierkram erledigst und Leute führen müsstest ... von dem du aber nichts verstehst. So ist das leider auch immer wieder in der Privatwirtschaft. Die Leute werden befördert, bekommen mehr Geld und können im neuen Job nichts mehr. Wo ist da der Sinn? Du musst für mehr Leistung mehr Geld bekommen, nicht für einen Posten.