13.04.2014, 10:01
Quintus Fabius schrieb:Zur praktischen Umsetzung:Ich begreif nicht, wieso das nicht gemacht wird. Das klingt doch logisch und auch gut umsetzbar. Vielleicht ist es ja nur in der schwierigen Jahren der Truppenreduzierung so. Vielleicht aber auch, weil nicht alle so denken wie du und das Teilzeitmodell bevorzugen ... als Arbeitgeber muss man flexibel sein, nicht nur das machen was du persönlich als das Beste ansiehst.
Alle Jungen würden zuerst in den Kampftruppen dienen. Es gibt einfach keinen Grund für 18jährige Logistik, Schreibtisch oder Küchensoldaten. Heute hingegen dienen überall nur Junge. Mit dem Alter würden diejenigen die nicht aufsteigen dann entsprechend die rückwärtigen Dienste und Unterstützungseinheiten stellen. Das bedeutet eine Gliederung der Funktionen nach dem Alter!
Zitat:So was gibt es schon ähnlich bspw bei der Polizei: zuerst Schichtarbeit als Streifenpolizist, dann vielleicht Zivilbeamter, dann Ermittler im Tagdienst, dann Waffen- und Gerätewart, schließlich die letzten Jahre vor der Pension Geschäftszimmer.Wüsste nicht was dagegensprechen sollte.
Zitat:Desweiteren sollte man die Trennung zwischen den Mannschaften, Unteroffizieren, Offizieren usw aufheben. Alle starten ausnahmslos als Mannschaften. Und können von dort durch Leistung aufsteigen. Die Polizei in Bayern hat inzwischen beispielsweise ein ähnliches System (Leistungslaufbahn in Qualifikationsebenen anstelle der früheren klar getrennten Laufbahnen) wenn auch nicht so konsequent, andere Bundesländer wie Hessen oder NRW sogar in absoluter Konsequenz (da sind dann alle im Gehobenen Dienst und fast alle gleichrangig).Klingt für mich sehr fortschrittlich, ich reg mich auch dauernd über die völlig überbewerteten "Führungskräfte" auf. Im Fussball verdient der Trainer auch nicht mehr als der Messi. Schlussendlich muss die Ausführung in den meisten Berufen top sein, sonst gewinnt man keinen Blumentopf. Man muss als Team auftreten und da ist Arbeit verteilen und Führen auch nur eine von vielen Arbeiten, keinesfalls viel wichtiger als wenn einer z.B. ein neues Medikament durch Forschung entdeckt, einen harten Gegner im Kampf ausschalten kann, im Verkauf sehr gut mit den Kunden umgehen kann und viel verkauft ... . Die individuelle Leistung muss belohnt werden, nicht der bescheuerte Posten selber.
Zitat:Die Chance für den Aufstieg auch für Leute die eine solche sonst nicht hätten (Loslösung von den Schulabschlüssen) erhöht dann die Arbeitsleistung immens, weil sie an reine Arbeitsleistung gekoppelt ist.Find ich auch wichtig, aber die Tendenz ist genau umgekehrt. Durch die starke Gewichtung der Bildung und Brainpower, weil wir gegenüber Niedriglohnländern sonst nicht mehr bestehen können, wird die Bildung stark überbewertet. Das führt natürlich auch zur Geringschätzung von vielen Arbeiten und deren jämmerlichen Löhnen die momentan bezahlt werden. Aber das ist in der Privatwirtschaft noch viel ausgeprägter vorhanden / der Missbrauch viel grösser / das Lohngefälle unerträglich hoch. Aus meiner Sicht müsste man da mit Gesetzen einschreiten, diese Auswüchse sind Gift für die Gesellschaft. Es braucht hier bessere Regeln, dass sich die oben nicht schamlos bedienen können. Gleiches gilt für die Pseudogeldvermehrung an der Börse/Kapitalmarkt ohne realen Hintergrund/ keine geschaffenen Produkte und Werte hinter diesem Geld. Das muss einfach in der Realwirtschaft fehlen ... wo ist auch klar, bei den Löhnen der Arbeiter.
Zitat:Und das sind Sachzwänge die gerade eben kein Arbeitnehmer will, im Gegenteil. Jeder würde eine sichere Anstellung und den Verbleib in nur einem Beruf vorziehen. Würde die BW dies bieten, könnte sie zugleich die Anforderungen an die Rekruten deutlich erhöhen, weil die Qualität der Bewerber erheblich zunehmen würde.Aber wenn du eine gesicherte Anstellung auf ewig hast, dann ist das keinesfalls leistungsfördernd. Es muss so sein, dass wenn du dich immer anstrengst und wertvoll für die Bundeswehr bist, du immer bleiben kannst. Das was du willst, ist einen unkündbaren Beamtenstatus, halte ich für alles andere als sinnvoll / leistungsfördernd.
Zitat:Der Soldatenberuf wäre dann gerade eben wieder eine Berufung, und die Idee der Berufung an sich ist dass, was den militärischen Werten und Idealen eher entspricht als die Idee eines Jobs als Sicherheitsdienstleister.Ganz ehrlich, ich find deine Logik nicht schlüssig. Leistung muss bezahlt werden, nicht dieses Ehre und Ideale-Zeugs. Ich hab aus deinen Japan-Posts herausgelesen, was dich zu dieser Haltung bewegt, ich versteh wieso du das vertrittst. Ich selber kann es nicht nachvollziehen, ich muss dir ehrlich sagen ... ich find es lächerlich. Du musst die Leistung wie im Sport in den Vordergrund stellen, so wachsen wir auch auf, so werden wir in der Schule benotet, so werden/sollten wir bezahlt werden. Nicht mit einem Pseudo Ehren-Kodex der bei uns schon längst nicht mehr verankert und auch keine Berechtigung vor der modernen Wissenschaft hat. Es handelt sich um aufgeklärte Leute, auch in Japan, da ist auch nur noch die ältere Generation so, dass die sich freiwillig ins Messer stürzen, sich kopflos für den Staat opfern.
Zitat:Die Zahlen ändern sich ja nicht insgesamt hätte ich genau so viele Soldaten wie bisher auch. Ich würde sogar erheblich Geld sparen, weil der ganze Berufsförderungsdienst wegfällt! Jahrelang wird der Sold nach ausscheiden aus der BW weiter gezahlt, dass ist Geldverschwendung. So zahlt man Sold an Ex-Soldaten und an aktive Soldaten gleichzeitig.Das ist schon seltsam, solcher Unsinn kommt immer in begünstigten Kreisen zustande. In der Teppichetage in der Privatwirtschaft und leider auch bei Beamten.