05.03.2014, 20:36
Zitat:Ah ja. Warum ? Hat "der Westen" nicht aus wesentlich geringeren Anlässen wesentlich mehr getan als in die Luft zu schießen ?Das klingt nun leider etwas widersprüchlich. Einerseits mutmaßlich suggerierst du, dass der Westen angeblich aus unwesentlicheren Anlässen rigider gehandelt haben würde, sagst aber andererseits, dass du nicht vergleichen möchtest.
Das ist kein Aufrechnen, ich möchte Dir nur aufzeigen wie im allgemeinen Politik gemacht wird.
Aber wenn ich nun gemein wäre, so würde ich fragen, worin denn der Unterschied zwischen einem westlichen Kolonialkrieg (Bsp.: Französisch-Indochina, Niederländisch-Indien, Algerien, Goa, Einmischungen in Iran etc.), wo es um den krampfhaft unsinnigen Versuch westlicher Staaten ging, ihre erodierenden Kolonialreiche zu "retten", und dem genauso krampfhaft agierenden Russland besteht, dass "seine" einst mit brutaler Knute unterworfenen "Kolonialgebiete" am Südrand des riesigen Landes für den Kreml zu retten sucht? Wenn ein Inder, Indonesier, Rhodesier, Iraner, Algerier, Vietnamese etc. seine Unabhängigkeit erkämpfen möchte (was auch geschah, egal wie negativ unmittelbare Folgen vor Ort auch im Extremfall waren), so ist die direkte Sympathie i. d. R. zumeist auf seiner Seite, ja man wünschte, dass er dem jeweiligen "imperialistischen" westlichen Land erfolgreich die Stirn wird bieten können. Wenn aber umgekehrt indessen die von Moskau geknechteten, teils blutigen und von Hunger geprägten Ausrottungskampagnen unterworfenen Tschetschenen, Tataren, Dagestaner, Georgier, Ukrainer, Tadschiken etc. auf die Barrikaden gehen und sich von Russland zu lösen suchen, so reduziert mancher sie auf einen Haufen von prowestlichen NGOs, Terroristen und US-freundlichen Neofaschisten.
Und so einfach ist die Welt eben nicht... :wink:
Schneemann.