13.02.2014, 15:45
@phantom
Schneemann.
Zitat:Um eine Analogie zum Leben zu machen, seh ich Israel heute eher als verwöhntes, immer hofiertes Kind, welchem man nie richtig die Meinung sagen kann. Das passiert, wenn man eine Schuld abbauen muss und man mit der Person nicht mehr normal umgehen kann. Irgendwann verhält sich das Kind völlig neurotisch und flippt selbst bei der kleinsten Infragestellung seines Status und seines Tuns aus.Du machst hier evtl. den gleichen Fehler wie manche unserer Medienprotagonisten: Du implizierst eine einzige Gedankenlinie als Israel bzw. als israelisches "Denken". Das ist aber genau nicht so. Es gibt in Israel Rechte, Linke, Nationalisten, Multikulturalisten, Rassisten, Orthodoxe und Atheisten usw.; die unterschiedlichen Reaktionen in der Knesset zeigen dies ja schon sehr deutlich. Und damit, um deinem Gedankengang zu folgen, würdest du also ein "schwer zu erziehendes Kind" mit fünf bzw. mehr Köpfen (im übertragenen Sinne) vor dir haben, dass du mit einer einzigen phantomschen "Erziehungsmaßnahme" auf Linie zu erziehen trachtest (mal abgesehen davon, dass unklar sei, wie diese Linie aussehen soll und wer sie bestimmt). Das Scheitern dürfte vorprogrammiert sein. Ein solches Denken ist insofern nicht nur ein falscher bzw. unzureichender und auch irgendwo recht überheblich wirkender Ansatz aus dem fernen und sicheren Europa, sondern es hilft ja zudem in keinster Weise, die Mechanismen in Israel selbst besser bzw. "richtiger" (mal nicht wertend zu verstehen) nachvollziehen zu können.
Ähnliches kann man auch bei Hunden aus Heimen oder wirklich schlechter Haltung feststellen. Werden sie dann von einer treuen Seele aufgenommen, macht der alles für den Hund, lässt ihn gewähren, stellt keine Regeln auf ... und nach 1-2 Jahren hast du dann das Resultat eines unerzogenen, unkontrollierbaren Sonderlings der einfach nicht mehr kompatibel ist.
Schneemann.