06.01.2014, 14:55
Zitat:der Irak kann in der bestehenden Form der kolonialen Grenzen nicht zur Ruhe kommen;
die Minimallösung zur Beendigung des Konflikts ist eine Kantonisierung mit möglichst viel innerer Autonomie der ethnisch und religiös unterschiedlichen Landesteile.
Das ist Unfung, bzw nicht das Problem. Auf dem Boden des heutigen Irak gab es schon lange niht mehr so viel regionale Autonomie und religiöse Freiheiten wie heute. In Anbar und bei den Serien von Bombenanschlägen haben wir es nicht mit einem Volksaufstand einfacher Sunniten zu tun, die sich (warum überhaupt?) benachteiligt fühlen. Das aktuelle Problem sind die Salafisten unter der Flagge von ISIL/ISIS, Al-Nusrah, Al-Kaida und Konsorten. Das sind international denkende Ideologen, keine die nationalstaatliche Probleme beackern. Sie sind diejenigen die im Irak die Bomben legen und nun Falluja kontrollieren. Das sind auch diejenigen die in Syrien die Massenhinrichtungen und Vertreibungen von Christen und Alawiten zu verantworten haben. Im Gegensatz zu den Taliban, die regional sesshaft und politisch integrierbar sind, ist das Problem mit ISIL und Co. tatsächlich nicht politisch lösbar! Die Salafisten nisten sich in jeden Staat von Zentralafrika bis Ostasien ein, der halbwegs labil und anfällig ist. Sie müssen also nahhaltig bekämpft werden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Dann kann man auch darüber nachdenken, wie man die tatsächlichen Probleme der labilen Staaten individuel lösen kann.