01.01.2014, 10:47
Quintus Fabius schrieb:Explizit war mein Thema: Kostengünstiger Ersatz für den EuroHawk bei der Bundeswehr. Und der EuroHawk ist eine unbewaffnete Aufklärungsdrohne. Daher die Ausführungen von mir über Luftschiffe, die den kostengünstiger ersetzen könnten.Im Prinzip könnte man auch ein AWACS in ein Luftschiff rüsten. Man hat es aber so beweglich gemacht, dass man dem Gegner zumindest teilweise weichen kann, denn die Ausrüstung ist so teuer, dass man sich Verluste nicht leisten kann. Ich denke bei der Verteidigung können kleine Luftschiffe oder Ballone vielleicht wirklich eine Rolle spielen, denn wenn Stealthflugkörper kaum mehr auf 10km erfassen kann, wie soll man sich da noch verteidigen können?! die Logik der vielen günstigen Sensoren ist da sicher stimmig.
Zitat:Dann müsstest du ja im Endeffekt ebenso absolut gegen den EuroHawk sein, weil dieser keine Waffen trägt, sowie gegen jede unbewaffnete Aufklärung.Ich hab keine Ahnung was der EuroHawk überhaupt aufklären soll. Welches Spektrum hier erfasst wird, müsste bei EADS ersichtlich sein, denn sie haben ja das Sensorpaket entwickelt.
Zitat:Eigentlich geht es mir seit etlichen Posts nicht mehr um bewaffnete Drohnen, sondern um einen möglichts kostengünstigen Ersatz für die unbewaffneten Drohnen (die wir nicht haben (EuroHawk) oder nicht in ausreichender Zahl haben).Du hast dich explizit gegen die Beschaffung der Reaper-Drohne gestellt. Von EuroHawk hab ich nicht viel mitbekommen.
Zitat:Und ich bin nicht gegen bewaffnete Drohnen, im Gegenteil. Ich bin für bewaffnete Drohnen mit wesentlich größerer Bombenlast und mit möglichst guten Stealth-Eigenschaften. Und deshalb bin ich gegen Predator und Reaper, und für zumindest den Avenger.Das Gute an den Drohnen ist doch, dass sie nur ein Zehntel oder Zwanzigstel eines Kampfflugzeugs wiegen, das macht sie so effektiv / kostengünstig im Betrieb. Sie sind ultraschlank gebaut, damit möglichst wenig Widerstand entsteht, so erreicht man die hohe Ausdauer. Dann hast du wieder in Richtung bemannte Ausführung argumentiert, womit du alle Vorteile wieder vernichtest.
Avenger ist sicher ein interessantes Projekt, aber ich denke es ist gar nicht so wichtig wie jetzt momentan der Flugkörper aussieht, wichtig ist primär, dass man eine Plattform/Bodenstation hat, mit der man später auch die Nachfolger betreiben kann. Hier kann es in der Tat eine richtungsweisende Entscheidung geben, die von EADS selbstverständlich torpediert wird. Die werden alles versuchen, dass General Atomics keinen Fuss in die Türe bekommen kann.
Zitat:Mit einer Reaper auf einzelne AK Träger zu schießen, ist nichts anderes. Du schießt ernsthaft mit einem x-millonen teuren System auf einen einzelnen Mann weil der gerade mit umgehängter AK eine Bombe aus einer alten russischen Artilleriegranate vergräbt.....68.000 $ kostet eine Hellfire, das ist wahnsinnig viel Geld, aber das Problem ist erkannt, man entwickelt ja noch kleinere gelenkte Waffen, die hier Kostenersparnis bringen und die Effektivität der Drohnen erhöht.
Aber was meinst du kostet, ein Infanterietrupp der sich durch halb Afghanistan quält, das sind zig Millionen $ die du damit vernichtest. Mit all den Folgekosten der gefallenen und verletzten Soldaten ( das geht schnell in die Millionenbeträge selbst bei einzelnen Soldaten), du denkst das kostet nichts ... da täuschst du dich. Der ganze Bodenapparat kostet extrem viel Geld, zwar sind die Geräte am Boden günstiger, aber all die Folge- und Personalkosten fressen extrem viel Geld. Da ist ja Arbeitsausfall, fehlende Steuerzahler, die ganze Ausrüstung, Verpflegung, Ausbildung wo man immer wieder bei Adam und Eva beginnt. Manpower ist das Teuerste an der ganzen Geschichte und wird eben nur rund ums grosse technische Gerät genau beziffert. Aber du als Infanteriesoldat kostest selbstverständlich auch mindestens 200'000Euro pro Jahr ... das ist wahrscheinlich noch viel zu klein gerechnet und auch nur dann wenn du funktionierst. Wenn da Verletzungen anfallen, kostest du nur noch. Der Lohn und Rente muss ja trotzdem bezahlt werden.
Für 5 kämpfende Mann brauchst du mindestens 20 Leute für die Versorgung. Also hast du nicht nur 5 sondern 25 Mann die du bezahlen musst. 25 x 150'000 $ ganz tief gerechnet, ergeben alleine schon 4 Millionen $ reine Personalkosten. Der periphere Rest ist da noch nicht drin.
Zitat:Das andere Methoden (F-18 usw) noch teurer und noch sinnfreier sind, ändert nichts daran, dass bewaffnete Drohnen für diesen Feind ebenfalls das ungeeignete Mittel sind.Die F-18 nimmt man selbstverständlich nicht zum Vergnügen, wenn der Boden schnell genug vor Ort wäre, würde man das günstigere Mittel verwenden.
Zusammenfassend: Es sagt doch niemand dass du ersetzt wirst. Aber als Erstschlagwaffe ist die Drohne viel besser geeignet, weil sie eben viel weiter sieht, sich schneller bewegen kann und weniger leicht zu bekämpfen ist, als der Infanterist. Dass man so kein Territorium besetzen kann, ist mir auch klar ... aber ist das wirklich nötig wenn gerade mal 45 Menschen auf einen km2 wohnen. 600'000km2 zu besetzen ist einfach ne alberne Vorstellung von der man sich verabschieden muss.