29.12.2013, 10:54
eine ausführliche Zusammenfassung:
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Zitat:Bei der russischen Marine gibt es traditionell zwei zentrale Termine, zu denen Rüstungsprojekte formell abgeschlossen und öffentlichkeitswirksam präsentiert werden.
Da ist einmal der traditionell am letzten Juli-Wochenende eines Jahres gefeierte „Tag der Marine“, und dann das Jahresende. Letzterer Termin geht noch auf Sowjetzeiten zurück, als hier die (Über-)Erfüllung des staatlich vorgegebenen Plansolls zu verkünden war. Heute ist es der Zeitpunkt, zu dem die Werften mit dem Abschließen von Bauvorhaben ihre Bücher bereinigen und damit auch Ansprüche auf ausstehende Zahlungen formell geltend machen können.
Auch für dieses Jahr waren bis zum Jahresende einige Meilensteine für zentrale Vorhaben angekündigt; die Realisierung hält sich allerdings doch deutlich in Grenzen. Im Prinzip beschränkte man sich auf die Übergabe des zweiten nuklear-strategischen U-Bootes der BOREJ-Klasse an die Marine, und diese wurde denn auch entsprechend spektakulär gestaltet. Am 23. Dezember übergab die Bauwerft Sevmash den Neubau mit Unterzeichnung der Abnahmedokumente der Marine; unmittelbar danach wurde die ALEXANDER NEVSKIY dann mit Setzen der Andreaskreuzflagge auch bereits formell in Dienst gestellt. Die Anwesenheit von Verteidigungsminister Shoigu in Severodvinsk und eine Videokonferenz mit Präsident Putin gaben der Veranstaltung die gewünschte Öffentlichkeit.
Noch im November hatte die Marine, u.a. mit Hinweis auf Nichtverfügbarkeit von strategischen Flugkörpern Bulava, eine Übernahme in diesem Jahr ausgeschlossen; ohne ihr Hauptwaffensystem seien die neuen U-Boote praktisch wertlos. Vermutlich um zum Jahresende einen traditionellen „Glanzpunkt“ zu setzen, wurde nun die ALEXANDER NEVSKIY doch übernommen. Vom dritten, ebenfalls bereits als „fertig“ erklärten BOREJ U-Boot VLADIMIR MONOMAKH ist derzeit keine Rede. Beide Boote liegen deutlich hinter dem Zeitplan, und wie es mit dem Programm weiter geht, bleibt erst einmal offen, wird vom Erfolg weiterer im Sommer 2014 geplanter Testschüsse mit Bulava abhängen.
Unmittelbar vor Jahresende, am 30. Dezember, will Sevmash angeblich der Marine noch das Typboot SEVERODVINSK einer neuen Klasse nukleargetriebener Angriffs-U-Boote übergeben. Auch dieses Boot liegt um einige Jahre hinter dem Zeitplan. Noch im November hatte die Marine „wegen anhaltender technischer Probleme“ eine Abnahme angelehnt. Man darf durchaus vermuten, dass die Übernahme kurz vor Jahresende (so sie denn tatsächlich zustande kommt) unter politischem Druck erfolgt.
Weitere Übernahmen beschränken sich auf mehrere kleinere Schlepper und Hilfsfahrzeuge. Sämtliche größeren Vorhaben sind derzeit wenig für „Jubelveranstaltungen“ geeignet. So wurde die geplante Ablieferung des neuen Landungsschiffes IVAN GREN einmal mehr verschoben, soll nun 2014 erfolgen. Als Grund nennt die Bauwerft Yantar (Kaliningrad) Verzögerungen bei der Bereitstellung von Dokumentation und mangelnde Zahlungsmoral der Marine „zu Beginn des Vorhabens“. Nun war Baubeginn aber schon 2004, und beim Stapellauf 2012 war von solchen Verzögerungen noch keine Rede gewesen.
Die erste Fregatte der neuen ADMIRAL GORSHKOV-Klasse sollte längst mit Erprobungen begonnen haben, aber ein Subunternehmen war unfähig, ein funktionstüchtiges neues 130-mm Hauptgeschütz zu liefern. Schon 2014 wollte die Schwarzmeerflotte drei erste neue Fregatten der ADMIRAL GRIGOROVICH-Klasse in Dienst stellen; nun wird das Typschiff wohl erst in 2014 vom Stapel laufen. Und schließlich wurde die im Dezember geplante Inbetriebnahme eines zuvor bereits offiziell als „fertig“ erklärten neuen Ausbildungszentrums für Piloten von Trägerkampfflugzeugen in Yeisk (Asowsches Meer) kurzfristig abgesagt – und ohne Angabe von Gründen auf den November 2014 verschoben.