Streit um die Arktis
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Zitat:Die dänische Marine wird ein drittes Fischereischutzschiff der KNUD RASMUSSEN-Klasse erhalten.

Im Dezember 2004 waren bei der Karstensens Skibsvaerft in Skagen zunächst zwei dieser offiziell als „Inspektionsfartoej“ bezeichneten Schiffe bestellt worden. Sie sollten das 2000 an Estland abgegebene Fischereischutzschiff BESKYTTEREN (dort ADMIRAL PITKA) und die zwei älteren „Inspektionskutter“ AGDLEK und AGPA ersetzen. Typschiff KNUD RASMUSSEN wurde im Februar 2008 in Dienst gestellt; Schwesterschiff EJNAR MIKKELSEN folgte im Januar 2009.

Schon zur Bestellung der ersten beiden Schiffe gehörte die Option für ein drittes Schiff. Eine Entscheidung sollte eigentlich bis spätestens 2010 fallen, aber erst fast fünf Jahre nach Indienststellung der EJNAR MIKKELSEN wird sie nun wahrgenommen. 2012 waren im Rahmen der Verteidigungsplanung 2013-2017 die politischen Würfel gefallen; am 18. Dezember wurde nun der Bauauftrag unterzeichnet. Maßgeblicher Faktor für den Bau des dritten Schiffes war die vermehrte strategische Bedeutung der arktischen Regionen für Dänemark und die Notwendigkeit, dort für unter dem Klimawandel zunehmenden Seeverkehr angemessene SAR-Kapazitäten bereit zu stellen.

Die Schiffe der RASMUSSEN-Klasse erinnern äußerlich an die früheren dänischen StanFlex-Korvetten der FLYVEFISKEN-Klasse, und sie folgen auch dem bei der dänischen Marine seit gut 20 Jahren bewährten StanFlex-Konzept, das mit teils containerisierten Modulen kurzfristig eine Optimierung für eine Vielzahl unterschiedlicher Einsatzaufgaben erlaubt. Auf den Neubauten finden sich zwei Positionen für solche Module, von denen eine auf dem Vorschiff für ein 76-mm Geschütz designiert ist. Die Grundbewaffnung beschränkt sich ansonsten auf zwei 12,7-mm Maschinengewehre.

Mit 1.720 ts sind die „Inspektionsfartoejer“ deutlich größer als die früheren FLYVEFISKEN (450 ts). Sie sollen im Nordatlantik um Grönland und die Färöer mit Sicherung der Territorialgewässer, Fischereischutz und SAR-Dienst ein breites Spektrum von Aufgaben wahrnehmen, zu denen auch die materielle und medizinische Versorgung abgelegener z.B. an der grönländischen Küste Orte gehört. Ihr eisverstärkter Rumpf erlaubt Fahrten in bis zu 70 cm dickem Eis. Neben diesen Routineeinsätzen sollen die Schiffe der dänischen Marine aber auch zusätzliche Optionen für die Teilnahme an internationalen Einsätzen in anderen Teilen der Welt geben.

Wie schon die ersten beiden Schiffe der KNUT RASMUSSEN-Klasse wird auch das dritte Schiff bei der Karstensens Skibsvaerft gebaut. Die Baukosten werden mit weniger als 50 Mio. Euro (355 Mio. Kronen) angegeben; Lieferung ist in 2017 geplant. Der Neubau soll dann den dritten und letzten noch in Dienst befindlichen Kutter der ADGLEK-Klasse, die 1979 gebaute TULUGAQ ersetzen.

Im Detail wird das dritte Schiff sich von den beiden Schwesterschiffen etwas unterscheiden. So sollen die Fähigkeiten für maritime Umweltforschung erweitert werden. Das Schiff erhält dazu einen Kran, ein etwas größeres Beiboot, ein Multi-Beam Sonar sowie Unterkunftsbereiche und Arbeitsräume für einzuschiffendes wissenschaftliches Personal.
70 cm Eis ist nur Eisklasse 1B bzw. Arc4 - die drei dänischen Eisbrecher A551 Danbjørn, A552 Isbjørn, A553 Thorbjørn hatten m.W. bessere Eisklassen. Ich frage mich, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die dänischen Eisbrecher für diese Aufgaben zu verwenden, statt sie auszumustern und Neubauten mit geringerer Eisklasse in Auftrag zu geben.
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