29.12.2013, 10:33
deutlich ausführlicher:
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Zitat: Schon seit Jahren ist in Bangladesch vom geplanten Erwerb von U-Booten die Rede – nun wird das Vorhaben offenbar realisiert.
2004 hatte der damalige Verteidigungsminister den Ausbau der Bangladesh Navy (BN) zu einer „dreidimensionalen Marine“ angekündet. Bis spätestens 2012 sollten vier U-Boote beschafft und die dazu gehörende Infrastruktur gebaut werden. Wenig später bekräftigte auch die Regierungschefin die Absichten; wie zuvor der Verteidigungsminister ließ aber auch sie offen, wie ein solches Vorhaben denn zu finanzieren sei.
Seitdem verging kein Jahr, in dem die Beschaffung von U-Booten nicht als „unmittelbar bevorstehend“ verkündet wurde. 2006 hieß es, Pakistan wolle zwei seiner alten U-Boote der DAPHNE-Klasse als Geschenk überlassen. Das Geschäft kam nicht zustande, und 2009 machte man - wohl nicht zuletzt angesichts magerer Finanzen – kleine Abstriche. Zwar standen U-Boote auch weiterhin auf der Wunschliste der Marine, aber in der neuen Verteidigungsplanung war nun nur noch vom „Erwerb eines U-Bootes bis 2019“ die Rede, dem die Regierung auch „prinzipiell zugestimmt“ habe.
Im nun zu Ende gehenden Jahr nahm das Projekt dann aber doch beschleunigt Fahrt auf. Schon zu Jahresbeginn, im Januar, erklärte ein Sprecher der BN, die U-Bootbeschaffung sei unterschriftsreif; zwei U-Boote sollten 2016 in Dienst gestellt werden. Medien ergänzten, man denke u.a. auch an einen Kauf der beiden noch im Marinearsenal Wilhelmshaven liegenden, von der Deutschen Marine ausgemusterten U-Boote Typ 206A. Sie sollten preiswert und ohne Bewaffnung so wiederhergestellt werden, dass die BN mit ihnen erste U-Booterfahrungen sammeln könne. Wenig später folgten Berichte über den begonnenen Bau eines U-Bootstützpunktes.
Die geplante Übernahme der alten deutschen U-Boote Typ 206 kam – zumindest bisher –nicht zustande. Dagegen verdichteten sich nun Gerüchte über einen Kauf chinesischer U-Boote, und angesichts einer in den letzten Jahren deutlich intensivierten Rüstungskooperation mit China wurden diese zunehmend plausibel. Eine im September veröffentlichte, aus indischen Quellen stammende Meldung über eine Übernahme von zwei der in Russland für die chinesische Marine gebauten U-Booten der KILO-Klasse wurde allerdings schnell als wahrscheinliche Spekulation abgetan. Glaubhafter waren da schon Berichte über einen Erwerb zweier gebrauchter chinesischer U-Boote der SONG-Klasse.
Diese U-Boote sind nur knapp zehn Jahre alt und damit relativ modern, aber inzwischen scheint es, dass die BN sich bei ihrer neuen U-Bootkomponente erst einmal mit Booten der vorhergehenden Generation begnügen muss. Am 20. Dezember meldeten mehrere Medien glaubhaft (auch wenn eine offizielle Bestätigung noch fehlt) den beschlossenen Ankauf von zwei bei der chinesischen Marine noch auszumusternden U-Booten der MING-Klasse. Als Kaufpreis werden etwa 150 Mio. Euro genannt. Das Finanzministerium müsse der Transaktion noch zustimmen. Die Mittel sollen in die Haushalte 2017/18 eingestellt, die U-Boote dann 2019 geliefert werden. Bis dahin solle auch die auf der Insel Kutubdia (etwa 40 km südlich von Chittagong) entstehende U-Bootbasis fertiggestellt sein. Erste Soldaten und Techniker der BN hätten bereits eine Ausbildung in China begonnen.
chinesisches U-Boot der MING-Klasse (Foto: china-defense.com)
Die U-Boote der MING-Klasse basieren in ihrem Design auf der in den 1950-er Jahren in der Sowjetunion entwickelten ROMEO-Klasse. Die herkömmlich diesel-elektrisch angetriebenen U-Boote haben eine Tauchverdrängung von etwa 2.100 ts, sind mit Torpedos (acht 533-mm- Standardrohre) bewaffnet und können auch Minen legen. Eine erste Serie von drei chinesischen MING entstand in den 1970-er Jahren in Wuhan. Nach längerer Pause wurde der Bau einer verbesserten Variante dort 1987 wieder aufgenommen. Die nun dem Vernehmen nach für Bangladesch vorgesehenen beiden Boote sollen zur jüngsten Bauserie (Variante 035G) gehören, die erst zwischen 1997 und 2001 entstand. Bei der chinesischen Marine werden die MING parallel zum Zulauf der neuer U-Boote der YUAN-Klasse nach und nach ausgemustert.