23.12.2013, 02:37
phantom schrieb:Der Vergleich muss man ja mit einem konventionellen Luftangriff ziehen, wo der Pilot fast gar nichts von seinen Zielen sieht. Dass man sich über Drohnenangriffe beschwert, kann ich verstehen, es geht aber leider nur drum was von beiden Übeln schlimmer ist. Es steht nicht die Auswahl zwischen Streicheln und Schlagen, "Bomben" werden so oder so geworfen.
Das hat mit Streicheln, Schlagen oder Bomben nichts zu tun. Darüber reden wir hier gar nicht.
Die USA nutzen ihre Drohnen um irgendwelche Leute in irgendwelchen Ländern zu exekutieren, einfach nur weil diese Leute aus 5000 Metern Höhe suspekt ausschauen. Die Sachlage ist damit juristisch wesentlich bedenklicher, wie Du meinst. Etwas zu tun, weil man es kann, heisst nicht, dass es richtig ist.
Zitat:Zitat:Die USA lösen auf diese Weise das Terrorismusproblem auch nicht im Ansatz, folglich dient dieses Einsatzkonzept keiner Zielerfüllung.Es wird ein Problem bearbeitet. Obs im Endeffekt besser oder schlechter ist, kann man ev. an der Anzahl Anschläge messen.
Die USA sind der letzte Staat, der den Terrorismus bekämpft. Und die Anzahl der Anschläge hat keinesfalls abgenommen. Im Gegenteil: Jedes schlecht ausgewählte Ziel, bzw jede "zerbombte Hochzeitsgesellschaft", generiert immer mehr neue Feinde. Das Problem ist mit den Drohnenangriffen nachweislich nicht kleiner geworden. So wie die USA die Drohnen einsetzen, sind sie einerseits vollkommen Bedeutungslos für die Bekämpfung von Terroristen und werden in der Wahrnehmung der Bevölkerung in den entsprechenden Ländern sogar mit Terror gleichgesetzt. Sie schaffen damit zusätzlich Legitimation für weiteren Terror.
Um den Terrorismus zu bekämpfen, müsste man ihnen die Finanzmittel entziehen, die Reisefreiheit entziehen, die ideologischen und finanziellen Netzwerke zerschlagen und den Waffenfluss unterbinden. Und ja, auch gezielt töten. Am besten gleich alle.
In diesen Bereichen sind die USA aber entweder kaum präsent, oder arbeiten sogar Hand in Hand mit den gleichen Terroristen, die für 9/11 verantwortlich gemacht werden. Das klingt absurd und das ist es auch. Aber es ist so. Diese Drohnen werden in derartigen eingesetzt weil man sie beschafft hat. Sie erfüllen einen Selbstzweck und schaden dem öffentlich ausgegeben Ziel.
Nicht dass wir uns falsch verstehen. Drohnen können eine sehr wichtige Rolle ausüben, aber sie sind ungeeignet um ein asymmatrisch agierendes Ziel als solches zu identifizieren. Sie taugen dagegen sehr gut als Bombentaxi, als Zielmarkierer, EloKa, etc.. Die Einsatzregeln der Amerikaner sind jedoch andere. Diese sind der vermeintlichen Sache nicht dienlich.
Zitat:Das gezielte Töten von einzelnen "Terroristen" find ich die weitaus bessere Lösung, als ein ganzes Land in den Krieg zu stürzen.
Wieso sollte das die Alternativen sein. Um einzelne Terroristen zu töten gibt es viele Mittel und Wege. Tatsache ist, dass Drohnen über Ländern fliegen, mit denen man sich nicht im Krieg befindet und diese Drohnen kreisen dort und halten optisch ausschau nach verdächtigen Bewegungen. Nach diesen Kriterien wird über Leben oder Tod entschieden. Irgendwie scheinst Du das nicht so recht zu begreifen oder wahrhaben zu wollen.
Zitat:Das ist doch albern, da könntest du auch mit den bemannten Flugzeugen dauernd bombardieren, das hat doch mit dem Fluggerät nichts zu tun.
Irrtum. Ob man mit Drohnen oder mit Flugzeugen in einem Luftraum operiert hat ganz erheblich andere Implikationen diplomatischer und verfahrenstechnischer Art.
Zitat:Zitat:Offenbar hat es gar keine konkreten Hinweise auf die Präsenz/Aktivität von bestimmten Feinden gegeben.Ja klar, über Terroristen informiert man natürlich auch jeden Tag in der Presse. :roll:
Da kannst Du die Augen verdrehen, Dich auf den Kopf stellen und mit dem Daumen in der Nase bohren. Das ändert nichts daran, dass das die Verfahrensweise im zitierten Fall war. Allerdings ist das kein Einzelfall gewesen, sondern das ist ein bekanntes Einsatzszenario für amerikanische Drohnen. Die USA sind sogar meines Wissens nach der einzige Staat, der Drohnen auf diese Weise einsetzt.
Zitat:Für die Terroristen/Freiheitskämpfer sind die USA und der Westen natürlich fehlgeleiteten Terroristen und sie die Guten. Hier ist es wirklich die Frage, auf welcher Seite man steht.
Irgendwie mangelt es Dir an Verständnis; bzw den dafür notwendigen Voraussetzungn; worüber hier gesprochen wird. Mit keinem Wort wird hier Mitgefühl für Terroristen geäußert. Im Gegenteil: Es wird nahegelegt zwischen Terrorist und Zivilist genauer zu unterscheiden, weil man den Terror sonst anheizt und es wird darauf hingewiesen, dass man Terror nicht damit bekämpft in dem man sich der terroristischer Mittel bedient. Wenn es nach mir geht, gehören diejenigen die gezielt Zvilisten töten gemeinsam in einen Sack gesperrt und im nächsten Klärwerk versenkt. Egal ob Ami oder Araber.
Zitat:Wir können keine Terroranschläge a la 9/11 tolerieren, wenn du das i.O. findest, bitte dann musst du auswandern. Ich zumindest hab keine Erbarmen mit solchen Leuten die 1000nde Menschenleben für ihre beschissene Ideologie opfern. Demokratie ist langsam, stimmt, aber es geht leider nicht ohne. Es teilen leider nicht alle meine Meinung.
Bei Dir in den Bergen ist wohl die Luft recht dünn. Das scheint nicht jeder gleich gut zu vertragen.
Zitat:Das stimmt. Das gilt aber für jeden Geheimdienst auch, der irgendwelche Leute auf fremdem Territorium abmurkst.
Mir wäre neu, dass ein tauglicher Geheimdienst seine Ziele aus 5000m Entfernung mit einer Kamera obeserviert und dann auf einen optisches Indiz hin "dezent" eine 500 Pfund Bombe zündet. Derartige Drohneneinsätz lassen sich insofern nicht mit der Arbeit von Agenten vergleichen, sondern im Idealfall allenfalls mit einem lauernden Heckenschützen.