10.12.2013, 01:04
@Shahab3
Außerdem zitierst du das Gesagte falsch: Ich hatte sehr genau geschrieben, dass die Iraner mit den Taliban spinnefeind seien, nicht die jeweiligen Bevölkerungen an sich. Und dies ist schon ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Weil: Mit den Taliban waren und sind die Iraner spinnefeind, mit einzelnen afghanischen Machthabern oder Gruppen indessen sicher nicht (ich rede nun nicht gleich wieder von den schiitischen Hazaras; bspw. haben die Iraner ja auch die gegen die Taliban sich weitgehend behauptende [sunnitische] Tadschiken-Armee Massouds im Nordosten Afghanistans unterstützt).
@Exirt
Schneemann.
Zitat:Wenn sich die Bevölkerungen beider Länder angeblich so spinnefeind sind, warum sind dann 2.000.000(!) Afghanen in den Iran geflüchtet und nicht nach Pakistan oder in die USA?Was so nicht ganz stimmt. Es sind mutmaßlich mehr Menschen aus Afghanistan nach Pakistan geflohen als nach Iran. Ferner: Und nach den USA? Nun ja, es ist wohl so, dass die Tendenz zu erkennen ist, dass dementsprechend arme Flüchtlinge aus kriegsgeplagten Dritt-Welt-Staaten erst einmal zu den Nachbarn flüchten und kaum die Möglichkeit haben, um die halbe Welt zu reisen.
Zitat:2013 UNHCR country operations profile - Pakistan<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.unhcr.org/pages/49e487016.html">http://www.unhcr.org/pages/49e487016.html</a><!-- m -->
Pakistan hosts over 1.6 million registered Afghans, the largest and most protracted refugee population in the world. Since March 2002, UNHCR has facilitated the return of almost 3.8 million registered Afghans from the country. As of October 2012, UNHCR had assisted over 62,000 refugees to return to Afghanistan in 2012.
Außerdem zitierst du das Gesagte falsch: Ich hatte sehr genau geschrieben, dass die Iraner mit den Taliban spinnefeind seien, nicht die jeweiligen Bevölkerungen an sich. Und dies ist schon ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Weil: Mit den Taliban waren und sind die Iraner spinnefeind, mit einzelnen afghanischen Machthabern oder Gruppen indessen sicher nicht (ich rede nun nicht gleich wieder von den schiitischen Hazaras; bspw. haben die Iraner ja auch die gegen die Taliban sich weitgehend behauptende [sunnitische] Tadschiken-Armee Massouds im Nordosten Afghanistans unterstützt).
@Exirt
Zitat:Und die Taliban hatte damals vor diesen 100.000 Mann ganz ganz dolle Angst gehabtEin großes Risiko war es dennoch für sie und sie haben deswegen über diplomatische Schleichwege versucht, diese Bedrohung abzuwenden, was dann auch gelang. Beim Herumsuchen findet man sogar Zahlen von über 200.000 iranischen Soldaten, denen die Taliban gerade mal 5.000 bis 7.000 Kämpfer entgegenstellen konnten. Wenn man bedenkt, dass sich die Taliban zu diesem Zeitpunkt noch mit Massoud und anderern Warlords herumschlugen, so war dies eine arge Bedrohung. Allerdings wäre auch fraglich gewesen, ob die Iraner wirklich großangelegt zum Sturz der Taliban angetreten wären, oder ob sie sich nicht eher nach einer Art "Strafexpedition" in den Westprovinzen Afghanistans wieder zurückgezogen hätten. Sich auf den Sumpf des Bürgerkrieges dort einzulassen, hätte ihnen ja auch nicht wirklich geholfen. Vor allem hätte dies möglicherweise auch Pakistan als Unterstützer der Taliban irgendwann direkt auf den Plan gerufen. Dies wollte man sicher auch vermeiden.
Schneemann.