04.12.2013, 11:24
Zitat: ich finde es äußerst erstaunlich, das du mal eben so die fähigkeiten sowie vor- und nachteile verschiedener waffensysteme für die nächsten 40 jahre festlegst. offensichtlich hast du eine ausgesprochen leistungsfähige glaskugel.Es ist keine Hellseherei zu sagen, dass Schiffe in Küstennäher in den nächsten Jahrzehnten noch mehr gefährdet sein werden als heute. Genauso ist es keine allzu steile Behauptung, dass es effektiv keinen Unterschied macht ob ich den Gegner aus 100km oder 200km Entfernung angreife – wenn er mich hinter dem Horizont angreifen kann machen ein paar Dutzend Reichweitenkilometer zwischen modernen Geschützen und Railguns keinen Unterschied der Milliardeninvenstitionen rechtfertigen würde.
Zitat:eine quelle, das railguns auf den zumwalts durchaus realistisch sind, habe ich ja bereits angeführt.Es gibt aber nicht ‚die Railung‘. Was da für die Zumwalts angedacht ist sind bessere Schiffsgeschütze die etwas mehr Energie über eine etwas größere Entfernung transportieren können. Wenn überhaupt, auch konventionelle Geschütze haben noch Aufwuchspotential. Ein solches Waffensystem ist aber nicht mehr dem zu vergleichen was ich auf einem Schlachtkreuzer installieren würde. Diese Railguns hätten eine wesentlich größere Reichweite von vielleicht mal bis zu 1000km und würden Wirkkörper verschießen die auf ballistischen Flugbahnen als strategische Waffensysteme in einer Prompt Strike Rolle dienen können und beispielsweise Marschflugkörper ersetzen. Dafür sehe ich eine Zukunft, da es mit solchen Systemen möglich wäre in jeder Anti Access Arera kostengünstig nach belieben zu wirken. Aber wie gesagt bezweifle ich, dass sich das auf einer Zumwalthülle realisieren lässt. Und bessere Schfifsgeschütze mit bis zu 200km Reichweite bringen das halt nicht.
Zitat:und warum macht das nun genau mehr sinn auf einem kreuzer? ist hier nicht einfach die tatsache, das derlei aufwuchs-optionen mit einer burke eben nicht machbar sind, vater des gedankens.Weil es ein strategisches Waffensystem mit großer Reichweite ist. Das ist genauso sinnlos oder sinnvoll wie einen Träger nicht direkt an der feindlichen Küste zu parken. Reichweite gibt Optionen. Die Zumwalts mit vielleicht mal besseren Geschützen haben diese Reichweite nicht und müssen deshalb viel näher ran und gefährden sich dadurch. Vollkommen unnötig wenn man Railguns nicht als bessere Schiffsgeschütze begreift sondern daraus strategische Waffensysteme konzipiert und entsprechend einsetzt. Eine Railgun ist in diesem Sinne nicht die Hauptkampfwaffe eines Zerstörers sondern ein strategisches Asset der ganzen Kampfgruppe. Mitführen würde ich diese Geschütze eben auf einer Schlachtkreuzerplattform die den Kampfverband zusätzlich durch moderne Laserabwehr und echte Hochleistungsradare schützt.
Zitat:wieviele burkes man am ende tatsächlich mehr bekommt, wäre ja erstmal zu ermitteln. und wenn die zumwalts dann am ende auf grund einfacherer und umfangreicherer upgradeoptionen auch nur 5 jahre länger in dienst bleibt, stellt sich die sache ganz anders da.Nö ganz und garnicht. Schließlich wird sich das Gap schon bis Ende dieses Jahrzehnts auftun. Es hilft garnichts wenn ich 2040 irgendwelche Schiffe länger im Dienst halten kann. Ich brauche jetzt alle Schiffe die ich kriegen kann.
Zitat:dann wären doch aber ganz andere fragen zu formulieren:Es besteht immer ein Spannungsverhältnis zwischen Quanität und Qualität. Grundsätzlich hast du vollkommen recht und diese Frage wird auch diskutiert, ob Flight III Burkes überhaupt nötig sind und ob es nicht sinnvoller wäre weiter auf Flight IIa zu setzen. Man kann das sicher so und so sehen. Meine Meinung dazu ist, dass Flight III noch in einem bezahlbaren und ökonomisch sinnvollen Rahmen bewegt. Bei dem Zumwalts sehe ich das so nicht mehr, va nicht wenn man auch noch eigentlich nötige Umgestaltungen mit einbezieht.
- warum baut die navy dann überhaupt eine reine hochpreis-flotte?
- warum die burkes dann überhaupt in einer derart schwierigen änderung modernisieren? (ein 12 fuß amdr-s radar erfüllt zwar nicht die minimalanforderung der navy wäre aber ein einfacherer ersatz des spy-1)
also wenn es der navy wirklich um die schiffsanzahl geht, dann muss man die sache ganz anders angehen, denn dann ist die frage ob man ein high-end amdr-system mit viel not in eine burke presst sowieso obsolet
Zitat:klar dann verzichtet man zwar auf heli und die vorderen 32 vls-zellen aber was solls, hauptsache heute wird bei der anschaffung gespart. ob die schiffe dann noch sinnvoll einsetzbar sind ist ja völlig egal.Es lohnt sich immer darüber nachzudenken ob Kompromisse möglich sind. Nochmals: Bis Flight IIa hatten die Burkes überhaupt keine Hangars und die Welt ging auch nicht unter. Grundsätzlich ist die Überlegung ob jeder Zerstörer in einer Trägergruppe zukünftig unbedingt zwei Hubschrauber braucht. Ich sehe das so nicht. Die Träger selber sind mit den aktuellen Geschwaderzuschnitten alles andere als ausgelastet und die Hauptaufgabe der Hubschrauber (U-Jagd) wird sowieso von SSNs und Zukünftig Untersee UAVs erledigt.
aber da du dich ja so an der railgun festgebissen hast, hier nochmal die erinnerung: statt eines railguns könnte es auch ein hochenergie-lasersystem zur abwehr möglicher zukünftiger bedrohungen sein oder irgend ein anderes system an das man heute noch nicht denkt. nicht die railgun ist der kern des ganzen sondern das mögliche aufwuchspotential einer zumwalt flight ii, das man wenn es irgendwann mal sinnvoll und notwendig wird, für derlei systeme verwenden kann.
Ich halte hier durchaus Änderungen für denkbar. Muss ja nichtmal der ganze Hangar sein, eventuell reicht es schon wenn man ihn verkleinert und zukünftig eine Hubschrauber mitführt. Mit etwas guten Willen verfügen auch die Burkes noch über Genügend Aufwuchspotential sodass es einfach nicht gerechtfertigt ist, heute mehr Zumwalts zu bauen und diese auch noch auf Aegis BMD umzumodeln. Nicht wenn schon Mittelfristig die Schiffe knapp werden. Das Geld muss so eingesetzt werden das so viele Hüllen wie möglich beschafft werden können.
Zitat:warum soll es milliarden kosten ein fertiges und vorhandenes cms in die zumwalts einzurüsten? warum soll hier ein komplettes kampfsystem umgebaut werden?Weil das Zumwalt Kampfsystem nicht zur fortgeschrittenen Raketenabwehr taugt. Das Ding ist schlicht und einfach nicht dafür gebaut worden den Jon zu erledigen den die Burkes mit Aegis BMD erledigen. Du müsstet in Prinzip wahrscheinlich wieder bei der Hardware anfangen und die Aegis Hardware mit den restlichen Schiffsystemen neu verkabeln bevor du Aegis anstatt des supder duper integrierten Zumwaltkampfsystems softwaretechnisch in das Schiffsnetz reinbasteln kannst. Viel Spaß damit.
Zitat: also hier muss man einfach mal die anforderungen der navvy hinnehmen (min. 14 fuß besser mehr). ich unterstelle jedenfalls mal, das die navy ihre systeme und verfahren etwas besser kennt und etwas mehr ahnung von der ganzen sache hat als du oder ich. und ich kann mir durchaus vorstellen, das man gerade unter starkem eloka-umfeld ehr auf on-board als auf off-board sensoren vertraut wenn es z.b. um die sichere erkennung der gefechtsköpfe oder die feuerleitung geht.Die Navy hat sich mit dieser Frage in der Radar/Hull Study auseinandergesetzt und das Ergebnis war, dass Flight III mit off-board Support die beste Lösung ist. Das muss man vielleicht einfach mal so hinnehmen und sich nicht an irgendwelchen Wünschen der Navy aufhängen. Ja es ist ein Kompromiss aber die Welt geht nicht unter nur weil die Radargeräte nicht so leistungsstark sind wie man es gerne haben möchte.
Zitat: bei dieser annahme müßte man aber erstmal fragen, ob die navy dann überhaupt ein mangel an schiffen hat und wenn es so wäre müßte man sogleich den bau neuer burkes stoppen und ein kostengünstiges fregattennprogramm auflegen. dann hat man am ende mehr schiffe und das nötige geld um eine eventuelle bmd-lücke mit vollwertigen kreuzern zu schließen.Es hilft dir auch nichts Schiffe zu bauen die dem geforderten Leistungsspektrum nicht entsprechen. Ich sehe grundsätzlich bei der US Navy keinen Bedarf an Fregatten. Den LCS Ansatz halte ich da grundsätzlich für sinnvoller (unabhängig von dem Wahnsinn der daraus resultierte). An vollwertigen Zerstörern führt dagegen kaum ein Weg vorbei.
Und da man ja neben den Trägergruppen auch noch jede Menge Expeditionsverbände vorhält die auch irgendwie beschützt werden wollen und die Burkes auchnoch die strategische Raketenwehr Europas stellen sollen (ein Schenkelklopfer an für sich) braucht es halt ein paar Zerstörer mehr. Und nicht irgendwelche Küstenbeschießungszerstörer die im Zweifelsfall selber noch eine Eskorte zur Luftabwehr benötigen.
Aber solange man nicht von der fixen Idee abkommt als US Navy gleich immer überall mit einer kompletten Flotte auftreten zu müssen wird sich daran auch nichts ändern.