04.12.2013, 11:10
Quintus Fabius schrieb:Meiner Ansicht nach ist das Problem, dass wir unsere Armeen auf Nicht-Militärisches Geschehen und Quasikriege hin spezialisieren und damit die Fähigkeit wirkliche Kriege zu führen verlieren. Und Drohnen sind der reinste Ausfluss dieser Überspezialisierung der Streitrkräfte, sozusagen ihr klarstes Symptom.Seh ich nicht ein, wieso musst du einen Mensch ins Flugzeug setzen musst ... damit wird gar nichts besser. Wenn du die Möglichkeit zur Fernsteuerung hast, kannst du jede Menge Penaltys ablegen.
Zitat:Drohnen sind gegenüber stärkeren Gegnern immer noch so gut wie nutzlos. Jeder ernsthafte Gegner würde sie abschießen oder stören können.Da behaupte ich jetzt genau das Gegenteil. Eine Drohne mit guten Stealtheigenschaften ist deutlich überlebensfähiger als ein EF. Man braucht doch beim Design nicht mehr auf den Piloten Rücksicht nehmen. Du brauchst nicht auf eine gute Sicht achten, du spart die ganze Pilotenperipherie, du kannst den Lufteinlauf für das Triebwerk nach oben verlegen für bessere Stealtheigenschaften, Du gewinnst an Reichweite und machst die Zelle widerstandsärmer, explizit bei kleineren Flugkörpern.
Zitat:Und die genaue Beobachtung die hier immer als Vorteil dargestellt wird, ist in Wahrheit ein Nachteil, weil die Auflösung des Geschehens damit zu hoch wird und wesentliche Dinge in der Masse der Informationen untergehen. Allein die von Drohnen im Irak Krieg 2003 gemachten Bilder und Filme sind bis heute nicht mal zu einem Drittel ausgwertet worden, weil die Informationsflug derart groß war.Du kannst heute maschinell viel einfacher filtern. Gerade durch die Kombination von moderner Sensorik (Infrarot und normales Kamerabild). Der Mensch ist da einfach hoffnungslos unterlegen, auch wenn du immer das Gegenteil behauptest, ... du bist da nicht auf der Höhe der Technik. Bei der Bundeswehr mag das ja alles in den Kinderschuhen stecken, aber das ist ja nicht Massstab.
Zitat:Bei Drohnen deren Operatoren in der Heimat direkt unterhalb der Führung sitzen besteht die große Gefahr, dass besagte Führung ständig direkt ungefiltert sich die Informationen der Drohnen reinzieht und diese zur Grundlage ihrer Entscheidungen macht.Versteh ich jetzt nicht.
Zitat:Noch darüber hinaus sind Drohnen teuer, sie sind schlicht und einfach teurer als Fernspäher, LRS bzw LRR, Scharfschützen uswDann beam doch die Scharfschützen mit der Maulwurfsoptik 300km ins Feindesland, manchmal frag ich mich ob man nicht dich auf eine solches Himmelfahrtskommando ansetzen sollte. Du siehst doch nicht mal über die nächste Hügelkette, durch einen Wald oder sonst was. Du musst alles abmarschieren und bist dabei die lahmste Ente auf Erden und Selbstversorger solltest du auch noch sein. Klar, du wirst dann auch noch alles in Rambo-Manier aufmischen.
Zitat:Im Verbund mit Artillerie können viele kleine Spähtrupps kostengünstiger eine bessere Aufklärung bieten als eine Drohne.Klar, Artillerie ... ist immer dort gut wo auf 100 Zivilisten 0,02 Partisanen/Taliban anzutreffen sind.
Zitat:In Bezug auf den Quasikrieg ist aber die Frage der Kriegskosten entscheidend, den kein Nicht-Militärisches Geschehen kann in kurzer Zeit durch das Militär entschieden werden.Du brauchst eine effektive Aufklärung und einen effizienten Waffeneinsatz. Sicher nicht Kanonen auf Spatzen schiessen. Die Drohne ist da mit Abstand das beste System, weil sie klein ist, weit sehen kann, gute Übersicht hat und im Vergleich zu Kampfflugzeugen viel geringere Betriebskosten hat (Aufklärung gleich inbegriffen). Das Masseninfanterieheer kann man sich auch sparen, das kostet auch unendlich viel Geld.
Zitat:Daher dauern solche Quasikriege immer sehr lange und wir müssen uns eine ökonomische Form der Kriegsführung überlegen.Du argumentierst immer in die Richtung, dass der Mensch nichts kostet. Du kostest den Steuerzahler wahrscheinlich um die 200'000Euro im Jahr. Du bist als Infanterist keinesfalls günstig, du bist viel viel teurer als ein Taliban. Denke da müsstest du mal aufwachen.
Zitat:Die Praxis zeigt das Gegenteil. Es fallen bei Drohnenangriffen prozentual zu den anvisierten Zielen erhebliche Menge an Zivilisten zum Opfer.Hör auf mit dem Quatsch, so was regt mich auf. Man kann ja alles behaupten, aber hier sind alle Vorteile Kollateralschaden zu minimieren, auf der Drohnenseite.
Zitat:Darüber hinaus sollte man die politischen Auswirkungen bedenken. In Pakistan stärken die Drohnenangriffe den Feind, statt ihn zu schwächen und berauben uns politischer Möglichkeiten. Beispielsweise wurde erst vor kurzem ein sehr ranghoher Talbian durch eine Drohne getötet.Oh je, jetzt hast du auch Verständnis für die die Bin Laden Kost und Logis gewährt haben. Du hast auch schon bessere Argumente gebracht.
Zitat:Drohnen sind ein Ausfluss, ein Symptom unserer ritualisierten Kriegsführung. Diese macht uns aber zunehmend kriegsunfähig.Ich würde dich schicken, sich dort unten für einen sinnlosen Quatsch opfern, das entspricht deinen Wunschvorstellungen?
Zitat:In Bezug auf das Problem der Erkennbarkeit des Gegners und für die Überwindung der Gegenmaßnahmen des Feindes gegen unsere Aufklärungsmittel brauchen wir nicht so sehr bewaffnete Drohnen, wir brauchen im Gegenteil möglichst viele auf ihre Aufgabe spezialisierte Aufklärungsmittel.Nicht viel, wenn ich das schon wieder höre. Es braucht wenig, aber etwas was auch nützt und vergleichsweise klein ist und nicht einen Riesenlogistikapparat nach sich zieht ... wie z.B. Artillerie mit Infanterie.
Zitat:Besser als einige wenige große bewaffnete Drohnen sind sehr viele kleine unbewaffnete reine Aufklärungsdrohnen.Lass doch das die entscheiden die jetzt im Einsatz sind und mit den Drohnen arbeiten.
Zitat:Und dazu Fernspäher, viel mehr Scharfschützen, Spähtrupps, Panzeraufklärer uswJa, ja, von allem mehr und für jeden Clown vor Ort brauchst du nochmals 5 die den versorgen.
Zitat:Ein wesentlicher Punkt ist dann gerade eben: die Aufklärungseinheiten nicht für Kampfaufgaben zu verschwenden. Die Sowjets habe in Afghanistan nicht weniger als 25% ihrer Streitkräfte als Aufklärungseinheiten ausgebildet, ausgerüstet und eingesetzt. Da sie aber ihre ganzen Aufklärungskräfte sehr weitgehend für Kampfaufträge und nicht für Aufklärungsaufträge verschwendeten, war die Aufklärung dadurch sehr eingeschränkt.Die Sowjets haben den Fokus auf die Dinge gelegt die du immer favorisierst. Grosse Tanks, viel Infanterie, dicke Waffen, Kaliber u.s.w. und keinerlei smarte Waffentechnologie.
Zitat:Eine unbewaffnete reine Aufklärungsdrohne kann man kleiner bauen und sie kann viel länger über dem Einsatzgebiet verweilen als eine bewaffnete Drohne. Dadurch kostet die unbewaffnete reine Aufklärungsdrohne viel weniger und kann von viel weiter vorne eingesetzt werden.Wenn man die Drohne mit den Waffenlasten belädt die du für sinnvoll hältst, kann es nicht funktionieren. Es halt einfach absolut unnötig, weil die Präzision heute viel höher ist. Man kann jede kleine Bombe mit einem günstigen Rüstsatz zur Fernlenkung versehen, damit sie hochprozentig trifft. Es braucht keine 20% der Waffenlasten von früher.