24.11.2013, 10:48
inzwischen etwas ausführlicher im Marineforum <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/body_wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Fünf Jahre später als geplant konnte die indische Marine nun endlich den Flugzeugträger VIKRAMADITYA übernehmen.
Die frühere ADMIRAL GORSHKOV der sowjetischen Marine war 1987 (ursprünglich als BAKU) in Dienst gestellt worden. Nach einer Kesselexplosion im Februar 1994 kehrte das Schiff bei der russischen Marine nicht mehr in den operativen Dienst zurück. Schon zu dieser Zeit meldete die indische Marine Interesse an, aber erst 2004 einigte man sich auf einen Transfer, wollte den Träger 2008 nach Grundüberholung und Modernisierung bei der russischen Sevmash in Severodvinsk (Weißes Meer) als VIKRAMADITYA in Dienst stellen.
2007 wurde klar, dass Sevmash sich bei den Instandsetzungskosten krass verkalkuliert hatte. Nach drei Jahren zäher Neuverhandlungen wurden im März 2010 neue Verträge geschlossen. Nun kamen die Arbeiten zügig voran. Im Juni 2012 begann der Flugzeugträger – schon mit dem neuen Namen am Heck – Erprobungen in See, zunächst im Weißen Meer, dann in der Barentssee, wo erstmals auch Kampfflugzeuge starteten und landeten. Offiziell wurde bereits der 4. Dezember 2012 als Übergabetermin genannt – aber dann hielten bei einer Höchstfahrterprobung plötzlich die Kessel Dampfantriebsanlage den damit verbundenen thermischen Belastungen nicht stand. Noch einmal fast ein Jahr musste die VIKRAMADITYA bei Sevmash in der Werft zubringen.
Seit dem 16. November fährt sie nun aber endlich unter indischer Flagge. Verteidigungsminister Antony und Marinebefehlshaber Admiral Joshi waren persönlich zur Übernahme nach Severodvinsk angereist. Schon Ende November soll sich der neue Flugzeugträger der indischen Marine auf die lange Reise in die neue Heimat machen. Erstes Zwischenziel wird – noch in Russland – Murmansk, wo die VIKRAMADITYA am 4. Dezember den indischen „Tag der Marine“ feiern soll. Am 4. Dezember 1971 hatte die indische Marine im indisch-pakistanischen Krieg bei ihrer “Operation Trident” direkt vor Karatschi ohne eigene Verluste drei pakistanische Kriegsschiffe versenkt.
In Murmansk sollten dann auch weitere Kriegsschiffe der indischen Marine (Medien nennen Fregatte TRIKAND und Versorger DEEPAK) zur VIKRAMADITYA stoßen, um sie dann auf der fast zwei Monate dauernden Reise nach Indien zu begleiten. Dabei sind mehrere Besuche in fremden Häfen geplant. Ziel und Heimathafen wird dann der neue Marinestützpunkt Karwar an der indischen Westküste, etwa 400 km südlich von Mumbai.
Mit 46.000 ts (284m) ist die VIKRAMADITYA nun größtes Kriegsschiff der indischen Marine und setzt mit MiG-29 K (Fulcrum-D) modernste Kampfflugzeuge ein. Dennoch sprach Marinebefehlshaber Admiral Joshi bei der Übernahme von einer nur „Übergangslösung“ zwischen der Ausmusterung des mehr als 60 Jahre alten Flugzeugträger VIRAAT und dem Zulauf des Flugzeugträger-Eigenbaus VIKRANT.