(Asien) PLAN - Die Chinesische Marine
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Zitat:Die chinesische Marine hat ihre Übung “Maneuver 5” beendet.

In ersten Ankündigungen hieß es noch, die Übungen würden bis in den frühen November dauern. Tatsächlich war dann aber schon am 1. November „Endex“ für die allererste gemeinsame Übung aller drei Flotten im Westpazifik. Details zum Verlauf und zu den Teilnehmern sind bisher spärlich.

Diese Hauptphase, eine Zweiparteienübung „Rot“ (immer Gewinner) gegen „Blau“, begann am 25. Oktober in den offenen Seegebieten des Westpazifik, nachdem Einheiten aller drei Flotten durch Meerengen (teils zwischen japanischen Inseln) das Übungsgebiet erreicht hatten. An diesem Tag flogen zwei Bomber H-6 (eine Variante der alten sowjetischen Badger) und zwei Aufklärungsflugzeuge durch die Miyako-Straße (südlich Okinawa) in den Pazifik und kehrten später auf dem gleichen Weg zurück. Abfangjäger der japanischen Luftwaffe „begleiteten“ sie zeitweilig. Die Bomber können Atomwaffen tragen, dürften in diesem Fall aber den Einsatz von Seeziel-FK oder Minenabwurf simuliert haben.

Am 28. Oktober schloss sich ein weiterer Verband der Nordflotte den Übungen an. Zerstörer QINGDAO, Fregatte LINYI und Versorger HONGZE HU hatten Besuche in Australien und Neuseeland durchgeführt; auf dem Rückmarsch nach Qingdao wurden sie nun an der Seite der „Roten“ in die Übungen eingebunden. Am gleichen Tag berichteten staatliche Medien über eine offenbar zu „Maneuver 5“ gehörende Übung nukleargetriebener U-Boote (SSN) der Nordflotte. Diese hätten unter Luft- und Minenbedrohung in die offene See verlegt und dort erfolgreich Schiffe bekämpft (incl. live-Torpedoschießen gegen ein Zielschiff).

Schon am 29. Oktober scheint die Übung für einen Teil der Einheiten beendet gewesen zu sein. Fünf Schiffe, darunter zwei Fregatten, wurden mit Kurs auf China bei der Passage zwischen den japanischen Inseln Yonaguni and Iriomote (südlich Okinawa) erkannt. Sie hielten noch kurzzeitig auf die mit Japan umstrittenen Senkaku-Inseln zu, änderten dann aber den Kurs in Richtung Heimathafen. Ob und ggf. in welcher Form die Rückkehr noch in eine Küstenverteidigungsübung eingebunden war, ist nicht bekannt.


Ärger mit Japan

Japan hat die Übungen mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt – für den Geschmack der Chinesen allerdings zu aufmerksam. Peking beklagt sich bitter über „gezielte Versuche, die Übungen zu stören oder gar zu unterbrechen“. japanischer Zerstörer IZAKUCHI (Foto: Michael Nitz)Üblicherweise werden für Übungen in internationalen Gewässern eingerichtete Warngebiete nicht nur durch die Handelsschifffahrt umfahren; auch fremde Marinen respektierten sie, beobachteten ggf. das Geschehen vom Rande aus.

Die japanische Marine habe dagegen ihren Zerstörer IZAKUCHI vom 25. bis 28. Oktober permanent innerhalb des formell erklärten Warngebietes eingesetzt und dieses überdies noch mehrfach mit Aufklärungsflugzeugen überflogen. Mehrere Übungsabschnitte seien so aktiv und bewusst behindert worden. Japan weist diese Behauptung zurück; man habe ganz „normale Patrouillen und Aufklärung in den um die japanischen Inseln liegenden Seegebieten“ durchgeführt.

Man darf sicher gespannt sein, in welcher Form nun China die Beobachtung künftiger japanischer Marineübungen gestalten wird. Immerhin schert man sich selbst wenig um international übliches Verhalten, gibt sich im Umgang miteinander auf See oft rüpelhaft und wenig zimperlich. Aufschluss könnten schon die nächsten Tage bringen, denn vom 1. bis 18. November wollen die japanischen Streitkräfte im Bereich der südwestlichen Inseln eine Großübung zur „Verteidigung abgelegener Inseln“ durchführen. Erstmals sollen dabei auch Küsten-FK Batterien nach Okinawa und Miyako gebracht werden, die mit ihren Seeziel-FK die gesamte Miyako Straße effektiv abdecken. Führt die chinesische Marine in dieser Zeit eine demonstrative Passage dieses internationalen Seeverkehrsweges durch?

Übrigens: Im früheren „Kalten Krieg“ waren bei Marineübungen Zwischenfälle zwischen NATO und WP üblich, bis man sich in einem „Incidents at Sea Agreement“ auf einen „entspannteren“ Umgang miteinander einigte. Ein ähnliches Abkommen wäre sicher auch in Ostasien angebracht, denn bei allem „Gehabe“ dürften weder China noch Japan wirklich an Zwischenfällen mit hohem Eskalationspotential interessiert sein.
(ganze Nachricht, da Marineforum und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und im Heft)
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