20.10.2013, 11:46
etwas ausführlicher (mit Foto) im Marineforum
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Zitat: Am 15. Oktober wurde bei der französischen STX in St. Nazaire der erste für die russische Marine bestimmte Hubschrauberträger der MISTRAL-Klasse aufgeschwommen.(ganze Nachricht, da MF und nur kurz im Netz)
Der bei der Zeremonie anwesende russische Marinebefehlshaber Admiral Viktor Chirkov sprach von einem „historischen Ereignis“. Nach 126 Jahren, seit dem Stapellauf des russischen Kreuzers ADMIRAL KORNIKOV (1987) in St. Nazaire, hätten die dortigen Werften die Verbindung zur russischen Marine erneuert. Der Stapellauf der künftigen VLADIVOSTOK beschränkte sich noch auf das bloße Fluten des Docks und das Aufschwimmen des Hubschrauberträgers in diesem. Erst zu einem späteren Zeitpunkt und ohne weiteres Zeremoniell wird das Schiff aus dem Dock gezogen und an die Ausrüstungspier verholt.
Für Ausrüstung mit allen für den Betrieb des Schiffes und amphibische Operationen notwendigen Anlagen und Systemen sowie nachfolgende Tests an der Pier werden etwa fünf Monate benötigt. Im März 2014, vielleicht sogar schon im Februar, soll die VLADIVISTOK dann mit ersten Erprobungen in See beginnen. Nach deren Abschluss und notwendigen Abnahmen wird der Neubau - vermutlich im Oktober 2014 – nach Sankt Petersburg in die Ostsee verlegen. Die dortige russische Nordwerft (früher war die Baltische Werft genannt worden) wird dann noch fehlende spezifisch russische Waffen und Anlagen installieren. Nach derzeitiger - etwas optimistisch anmutender Planung – soll die VLADIVOSTOK schon einen Monat später formell an die russische Marine übergeben und auch in Dienst gestellt werden.
Unterdessen wird bei STX in St. Nazaire Schwesterschiff SEVASTOPOL fertig gestellt (mit ebenfalls Zulieferung von in Russland gefertigten Modulen). Der zweite Hubschrauberträger soll der VLADIVOSTOK mit genau einem Jahr Abstand folgen, also im Oktober 2014 im Baudock aufgeschwommen werden. Beide Schiffe sind für die russische Pazifikflotte (mit Standorten in Wladiwostok und Petropawlowsk-Kamtschatsky) vorgesehen. Die ersten Besatzungen werden auch bereits aufgestellt, und das Schulschiff SMOLNIY soll schon demnächst als Wohnschiff für sie nach St. Nazaire verlegen.
Die beiden Hubschrauberträger entsprechen in ihren Abmessungen (199m, 22.000 ts) der französischen MISTRAL-Klasse, sind aber keinesfalls identisch. Für den Betrieb bei der russischen Marine waren diverse technische Anpassungen notwendig. So wurde ein besonderer (Kälteresistenter) Baustahl verwendet, Klimaanlagen und Isolierung für Operationen unter arktischen Bedingungen modifiziert, das Flugdeck für den Betrieb schwererer russischer Hubschrauber verstärkt und nicht zuletzt die Unterkunftsbereiche dem „Standard der russischen Marine“ angepasst. Bei der russischen Marine sollen sie jeweils insgesamt 16 Hubschrauber (je acht Kampfhubschrauber Ka-52K Alligator und Ka-29/31 Helix) und vier in Frankreich zu bauende und im Sommer 2014 zu liefernde 24-m-Landungsboote aufnehmen. Ihre Transportkapazität wird mit jeweils 450 voll ausgerüsteten Soldaten und bis zu 70 gepanzerten Fahrzeugen angegeben.
VLADIVOSTOK und SEVASTOPOL waren im Juni 2011 für insgesamt 1,2 Mrd. Euro bestellt worden (Hauptauftragnehmer die französische DCNS). Es gibt noch eine Option für weitere zwei, dann mit französischer Werfthilfe und Technologietransfer in Russland zu bauende Schiffe. Ob diese wahrgenommen wird, bleibt allerdings zunächst offen. In letzter Zeit wird das Vorhaben wegen „hoher Kosten und fehlender operativer Notwendigkeit“ in Russland heftig kritisiert. Wahrscheinlich auch um hier „aus dem Schussfeld“ zu bleiben, will die russische Marine die ersten beiden Schiffe erst einmal ausgiebig in der operativen Praxis erproben, dabei vor allem auch prüfen, ob sich die russischen Waffen und Systeme problemlos in das französische Schiff integrieren lassen. Erst danach soll über den Bau weiterer Schiffe entschieden werden.