08.09.2013, 09:11
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Zitat:In den USA deutet sich eine parlamentarische Befürwortung des von US-Präsident Obama geforderten „Bestrafungsschlages“ gegen Syrien an.ach ja, und das Flottendienstboot "Oker" (Klasse 423) kreuzt zu Aufklärungszwecken auch „in internationalen Gewässern im östlichen Mittelmeer“
Die Abstimmung soll wohl am 11. September erfolgen; einen Tag zuvor will sich Präsident Obama an die US-Bevölkerung wenden, unmittelbar danach dürfte sich dann das Zeitfenster für einen Angriff öffnen. Die USA sind mehr denn je nicht nur überzeugt, dass ein Einsatz von chemischen Waffen erfolgt ist, sondern haben nach Auswertung von Geheimdienstinformationen (offenbar abgehörte Kommunikation) “nicht den Hauch eines Zweifels“ an der Verantwortung des Assad-Regimes. Für ein Warten auf den Abschlussbericht der UN-Inspektoren (in etwa zwei Wochen) sieht man in Washington keinerlei Veranlassung. Ohnehin sollen die UN-Inspektoren ja auch nur klären, ob ein C-Waffeneinsatz erfolgt ist; die Klärung der Schuldfrage gehört nicht zu ihrem Mandat.
Russland sieht nach wie vor nur im UN-Sicherheitsrat ein völkerrechtliches Instrument zur Legalisierung einer militärischen Aktion. Präsident Putin erklärte sogar die grundsätzliche Bereitschaft Russlands, zur Teilnahme an einer solchen Aktion – wenn denn die Schuldfrage eindeutig bewiesen sei und der Sicherheitsrat eine solche Maßnahme beschließe. Alle bisherigen Beweise lehnt Russland allerdings pauschal als völlig irrelevant ab, und die Feststellung der Schuldfrage gehört nicht zum Mandat der UN-Chemiewaffeninspektoren, deren Bericht in etwa zwei Wochen erwartet wird. So bleibt die Erklärung Putins nicht mehr als eine „Feigenblattaktion“, und Russland und China werden mit ihrer jede auch nur zaghafte Kritik am Assad-Regime ausschließenden Blockadepolitik auch weiterhin den UN Sicherheitsrat als geeignete Plattform für die Suche nach einer Lösung des Konfliktes eliminieren.
Am 3. September gab es Aufregung, als ein russisches Frühwarnradar „im zentralen Mittelmeer gestartete und nach Osten auf die Küste zufliegende ballistische Flugkörper“ ortete. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich um keinen Angriff auf Syrien handelte (der ja ohnehin frühestens nach der Kongressabstimmung am 9. September zu erwarten ist), sondern um einen - zuvor nicht angekündigten - israelischen Raketenabwehrtest. Ein israelisches Flugzeug hatte über dem zentralen Mittelmeer aus „großer Höhe“ einen ballistischen Zielflugkörper gestartet, der vor der israelischen Küste von einem Abwehrsystem „Arrow“ erfolgreich abgefangen und zerstört wurde. Kurzzeitig war auch von einer Beteiligung der US Navy die Rede; dies wurde aber schnell relativiert. „Kein Schiff oder Flugzeug“ der US-Streitkräfte war beteiligt, aber der Test wurde offenbar in „routinemäßiger Zusammenarbeit“ mit der US Missile Defense Agency durchgeführt.
In der angespannten derzeitigen Lage hat die Durchführung eines solchen Tests durchaus Eskalationspotential. Offen bleibt, ob Israel nur aus Nachlässigkeit eine vorherige Ankündigung versäumt hat, oder ob man damit ganz bewusst das syrische Regime in Aufregung versetzen wollte – vielleicht auch, um aus dem damit verbundenen hektischen Fernmeldeverkehr aktuelle Informationen zu Strukturen, Dislozierung und Abwehrbereitschaft der syrischen Streitkräfte zu gewinnen.
US NAVY
Die US Navy bleibt vorbereitet, auf Befehl des Präsidenten sofort ausgewählte Ziele in Syrien mit Marschflugkörpern zu beschießen. Inzwischen sind aber nur noch vier Zerstörer (BARRY, GRAVELEY, RAMAGE, STOUT) im östlichen Mittelmeer präsent. Die MAHAN durfte Kurs auf den Heimathafen Norfolk nehmen. Sie war schon sechs Monate im Mittelmeer eingesetzt und sollte eigentlich schon vor einer Woche auf Heimatkurs gehen. In Medien finden sich Spekulationen zu möglicherweise ebenfalls im Mittelmeer operierenden U-Booten; bestätigen lässt sich dies allerdings nicht.
Der Flugzeugträger NIMITZ wurde mit Blick auf eine mögliche Lageverschärfung aus dem Arabischen Meer ins südliche Rote Meer verlegt. Aus dieser Position heraus kann die NIMITZ Carrier Strike Group (CSG) kurzfristig ins Mittelmeer (Syrien) verlegen, aber auch schnell ins Arabische Meer (Iran) zurückkehren. Die US Navy bleibt damit vorbereitet, ggf. auch auf militärische „Solidaritäts-Aktionen“ des Iran nach einem Schlag gegen Syrien zu reagieren.
Das zur im Golf von Aden operierenden amphibischen Einsatzgruppe um den amphibischen Träger KEARSARGE gehörende Docklandungsschiff SAN ANTONIO ist am 4. September zu einem mehrtägigen Besuch in Haifa (Israel) eingelaufen. Welche Rolle das Schiff spielen soll, bleibt unklar. Von einem Landeinsatz (in Syrien) der eingeschifften etwa 300 Marine ist sicher nicht auszugehen. Wahrscheinlich ist, dass die Verlegung des Docklandungsschiffes mit Blick auf nach einem Militärschlag gegen Syrien eventuell notwendig werdende Evakuierungsoperationen aus dem Libanon (oder aber in Zusammenhang mit der Lageentwicklung in Ägypten) erfolgte.
FRANZÖSISCHE MARINE
Die französische Haltung ist nicht eindeutig klar. Zwar kann Präsident Hollande eine militärische Operation auch ohne Parlamentszustimmung anordnen, aber nun soll sich trotzdem das Parlament damit befassen, und überdies will man wohl auch den Abschlussbericht der UN-Inspektoren abwarten. Der für Flugabwehr und weiträumige Luftraumverteidigung optimierte, aber nur sehr begrenzt (Rohrwaffen) landzielfähige Zerstörer CHEVALIER PAUL (HORIZON-Klasse) hat unterdessen das östliche Mittelmeer erreicht. Flugzeugträger CHARLES DE GAULLE liegt noch im Hafen von Toulon. Das Schiff sei „voll einsatzbereit“ und könne mit den anderen Einheiten seiner Einsatzgruppe „binnen 48 Stunden auslaufen“.
BRITISCHE ROYAL NAVY
Die britische Royal Navy wird sich nach der ablehnenden Parlamentsentscheidung nicht an einer militärischen Operation gegen Syrien beteiligen. Zwar operiert die Royal Navy Response Force Task Group (mit u.a. Hubschrauberträger ILLUSTRIOUS, Docklandungsschiff BULWARK und zwei Fregatten) derzeit im Mittelmeer (Adria, s.o.), wird sich aber vom Krisengebiet im östlichen Mittelmeer soweit irgend möglich fernhalten. In der kommenden Woche soll der Verband offenbar durch den Suezkanal weiter in den Indischen Ozean fahren. Die dazu natürlich notwendige Ostverlegung im Mittelmeer könnte in einschlägigen Medien kurzzeitig für Schlagzeilen sorgen.
ITALIENISCHE MARINE
Italien wird sich an keinem Angriff auf Syrien beteiligen, aber die italienische Marine hat zwei Kriegsschiffe in Richtung östliches Mittelmeer in Marsch gesetzt. Der Zerstörer ANDREA DORIA und die Fregatte MAESTRALE sollen vor der libanesischen Küste Position beziehen und dort im Falle einer Eskalation der Syrienkrise den Schutz von im Südlibanon bei der UN Schutztruppe UNIFIL eingesetzten, etwa 1.100 italienischen Soldaten gewährleisten, diese bei Bedarf auch über See evakuieren.
RUSSISCHE MARINE
Besondere Aufmerksamkeit widmen die internationalen wie regionalen Medien weiterhin der russischen Marine. Zu ihr finden sich nach wie vor zahlreiche, teils widersprüchliche Meldungen bis hin zu obskuren Gerüchten. In offiziellen Erklärungen betont die russische Marine, eine Kräfteverstärkung wegen der Syrienkrise sei nicht geplant. Sämtliche für die kommenden Tage und Wochen angekündigten Flottenbewegungen seien Teil planmäßiger Ablösungen für das „Mittelmeergeschwader“ (MedSqn). Dessen Normalstärke liege bei 10 bis 12 Einheiten und werde derzeit bei Weitem nicht erreicht. Immer wieder wird in Medien behauptet, die Landungsschiffe würden demnächst eine größere Evakuierungsoperation in Syrien starten; bestätigen lässt sich dies bisher nicht. Das in Tartus stationierte Werkstattschiff AMUR PM-138 ist nach sehr kurzer „Seefahrt“ (Alarmübung?) wieder an seinen Liegeplatz im syrischen Hafen zurückgekehrt.
Am 1. September hat der Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV den Bosporus südlaufend in Richtung Mittelmeer passiert. Das zur Pazifikflotte gehörende Kampfschiff war bereits von Mitte Mai bis Ende Juni Teil der MedSqn und hat die letzten zwei Monate zu einer Instandsetzungsphase in Novorossiysk verbracht. Die angekündigte nunmehrige Rückkehr zur MedSqn kommt also nicht unerwartet. Zwei Tage später folgten dem Zerstörer die beiden Landungsschiffe MINSK und NOVOCHERKASSK sowie das Aufklärungsschiff PRIAZOVYE (VISHNIYA-Klasse).
Die vier Einheiten sollen den neuen Kern der MedSqn bilden. Vier bisher bei der MedSqn operierende Schiffe, die Fregatte NEUSTRASHIMIY (Baltische Flotte) sowie die Landungsschiffe ALEXANDER SHABALIN, PERESVET und ADMIRAL NEVELSKOJ, sollen dafür in den kommenden Tagen zu einer Ruhe- und Instandsetzungsperiode in Novorossiysk aus dem Mittelmeer ins Schwarzmeer ablaufen.
In einer zweiten Phase der Kräfterotation soll der FK-Kreuzer MOSKVA dann wiederum den Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV bei der MedSqn ablösen. Der Zerstörer könnte dann nach sechs Monaten Einsatz den Rückmarsch zur Pazifikflotte antreten. Die MOSKVA steht zurzeit noch im Atlantik. Sie hat erst am 29. August einen Besuch in Venezuela beendet und läuft nun zügig in Richtung Osten, soll am 17. September im östlichen Mittelmeer eintreffen. Ein eigentlich auf dem Rückmarsch geplanter Hafenbesuch auf den Kapverdischen Inseln wurde für den Kreuzer abgesagt; er soll nun vom Flottentanker IVAN BUBNOV wahrgenommen werden.
Der die MOSKVA auf ihrer Zentralamerika-Reise begleitende Nordflottenzerstörer VIZEADMIRAL KULAKOV wird in Pressemitteilungen der russischen Marine nicht mehr erwähnt. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Schiff sich nicht mehr wie ursprünglich angekündigt gemeinsam mit der MOSKVA der MedSqn anschließt, sondern nach nun auch schon gut fünf Monaten im Einsatz direkt zur Nordflotte zurückkehrt. Seinen geplanten Platz in der MedSqn könnte der zur Schwarzmeerflotte gehörende Zerstörer SMETLIVIY (KASHIN-Klasse) einnehmen. Das Schiff soll zusammen mit dem Landungsschiff NIKOLAJ FILCHENKOV in den kommenden Tagen den Bosporus passieren. Am 29. September sollen auch noch die FK-Korvetten SHTIL (NANUCHKA-Klasse) und IVANOVETS (TARANTUL-Klasse) der Schwarzmeerflotte ins Mittelmeer verlegen. Die Nachrichtenagentur Interfax meldet schließlich noch die angeblich bevorstehende Verlegung des Flaggschiffes der Baltischen Flotte, des Zerstörers NASTOYCHIVIY (SOVREMENNIY-Klasse), steht mit dieser Meldung allerdings bisher allein.
Das Flaggschiff der Pazifikflotte, der FK-Kreuzer VARYAG, wird aktuell nicht erwähnt. Das Schiff befindet sich allerdings auch immer noch im Stützpunkt Petropawlowsk-Kamtschatski (Halbinsel Kamtschatka), und dürfte – so denn überhaupt – vermutlich erst Ende Oktober/Anfang November im Mittelmeer erscheinen. Ähnliches gilt auch für den Flugzeugträger ADMIRAL KUZNETSOV, der sich erst im Dezember bei der Nordflotte auf den Weg zu einer (länger geplanten) mehrmonatigen Reise ins Mittelmeer machen soll.
ANDERE MARINEN
Zu anderen Marinen im östlichen Mittelmeer finden sich in Medien noch keine Informationen. Man kann aber davon ausgehen, dass für die griechische und türkische, vor allem aber auch die israelische Marine eine erhöhte Einsatzbereitschaft angeordnet ist. Auch die vor der libanesischen Küste operierende UNIFIL Maritime Task Force dürfte die Lageentwicklung sehr aufmerksam beobachten und vorbereitet sein, kurzfristig „Abstand zu nehmen“.
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Zitat:Syrien-Einsatz<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/us-einsatz-gegen-syrien-pentagon-soll-haerteren-militaerschlag-planen-1.1765613">http://www.sueddeutsche.de/politik/us-e ... -1.1765613</a><!-- m -->
Obama will offenbar mehr Ziele in Syrien angreifen
08.09.2013 · Syrische Kommandeure sollen einem Medienbericht nach vom syrischen Präsidenten Assad mehrfach vergeblich verlangt haben, Giftgas gegen die Aufständischen einzusetzen. Das Weiße Haus soll unterdessen seine Angriffspläne erweitert haben.
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Zitat:8. September 2013 17:35
US-Einsatz gegen Syrien Pentagon soll härteren Militärschlag planen
US-Präsident Obama ringt noch um die Zustimmung zu einem Militärschlag gegen das syrische Assad-Regime. Der soll einem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge allerdings länger und intensiver ausfallen als bislang bekannt.
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