13.08.2013, 10:39
Quintus Fabius schrieb:Das Lohnniveau in Südkorea ist ebenfalls hoch, die Lebenserhaltungskosten sogar etwas höher als in Deutschland (ich habe mal ein halbes Jahr in Südkorea gelebt).In ganz Südkorea oder primär in den Städten? Dass man bei Samsung gut verdient, ist klar.
Zitat:Der Grund warum die südkoreanische Armee so günstiger ist liegt daran, dass es sich um eine echte Wehrpflichtarmee handelt. Das Beispiel Südkorea zeigt mal wieder klar die deutliche Überlegenheit einer echten Kultur der Wehrpflicht auf.Mmmh, hier habt genauso eine "echte" Kultur, nur ist die historisch durch ganz andere Ereignisse geprängt. Meiner Meinung nach zurecht wird der Militärapparat in Frage gestellt, niemand müsste es besser wissen als ihr, wie viel Leid man mit eigenen Waffen / Überrüstung anrichten kann. Potente Waffen in den falschen Händen ist die viel grössere Gefahr als gar keine Waffen. Irgendwie hast du da eine etwas komische Sicht auf die Dinge.
Mir ist schon klar, dass du dir die Dinge aus der Militäroptik erklären möchtest ... aber ganz ehrlich, da findest kaum ein gutes Beispiel wo sich militärisch überlegene Länder anständig verhalten haben. Die viel kritisierten USA verhalten sich vergleichsweise gesittet, wenn man das in Relation zu den militärischen Möglichkeiten stellt. Beispiel Deutschland ... eine einzige Katastrophe, Azteken, Maya, Römer, Ägypter, Hunnen ...
Zitat:Und wozu so viele Soldaten fragst du? Um sie zu haben, wenn das ganze Kartenhaus überraschend zusammen bricht.Die Wahrscheinlichkeit dass du andere überfällst wenn du überrüstet bist, ist vermutlich viel höher. Gelegenheit macht Diebe, so ist das leider.
Zitat:Und um die Gesellschaft von oben her Stück für Stück wieder zu remilitarisieren, über die Familien und Freunde dieser Soldaten der Armee ihre gesellschaftliche Stellung zurück zu geben.Das halte ich für völlig absurd. So was kann dir nur in den Sinn kommen, wenn man nicht in der normalen Privatwirtschaft arbeitet. Die Armee hat im Moment eine Polzeifunktion, wenn Staaten sich auflösen, dass das einigermassen gesittet abläuft. Ohne die NATO wäre im Kosovo vielleicht ein längerer Bürgerkrieg entstanden. Jetzt ist man in Ex-Yougoslawien getrennt und es ist für die Allermeisten gut rausgekommen. Man versucht die meisten verteidigungspolitischen Dinge heute gemeinsam zu lösen, das find ich z.B. auch sehr gut. Wo es fragwürdig ist, stehen die USA z.B. auch abseits ... auch das war doch sehr lehrreich für die Amerikaner / Kriegshetzer = Bush-Regierung.
Zitat:Moderne Kriege haben eventuell kaum eine Vorwarnzeit, dass Gegenteil ist also der Fall.Beleg doch das mal mit einem Szenario welches über den Terror hinausgeht. Deine Behauptung ist doch an keinem Beispielen festzumachen. Wir leben in Europa, es gibt stabile Regierungen, es wird tagtäglich im EU-Parlament miteinander gesprochen. Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind so gross wie nie zuvor.
Zitat:Selbst dann wäre die BW und die Bundesrepublikanische Schrebergarten/Kleinbürgergesellschaft schlicht und einfach nicht in der Lage, ausreichend militärisch aufzurüsten. Weil die heillose UNTERRÜSTUNG in Deutschland alle Grundlagen für einen schnellen Aufwuchs zerstört hat und noch immer weiter zerstört und die sozialkulturellen Folgen der immer weiter gehenden Demilitarisierung dadurch auch noch verstärkt werden.Du bist nicht sicherer wenn sich jeder für den Kampf rüstet. Das siehst du an den USA mit liberalem Waffenrecht, wo sich theoretisch jeder rüsten kann. Die Wahrscheinlichkeit dass es eskaliert, steigt einfach enorm. Der der völlig überrüstet ist, ist im Moment am wenigsten gefährdet, das stimmt. Aber alle anderen sind deutlich mehr gefährdet.
Zitat:Das Ergebnis wird sein: das man irgendwas in der Art von: Lieber Rot als Tot skandieren wird und noch kläglicher verlieren wird, als die Franzosen im WK2. Und dann ?!Der Fehler liegt doch nicht bei den Franzosen, die Deutschen waren das Problem, meine Güte. Du hast aber nichts aus der Geschichte gelernt. Wenn Deutschland aufrüstet, müssen alle anderen Staaten auch aufrüsten ... es könnte ja der Fall sein, dass Deutschland sich wieder aus Gemeinschaft verabschiedet. Es gibt ja einige Leute die so denken.
Zitat:1991 hatte die BW noch ca. 2100 Leopard 2 (A2 bis A4) Kampfpanzer einsatzbereit. In Kürze werden nicht mal mehr 200 Leopard 2A6M einsatzbereit sein.Weitere 500 könnte man sicher problemlos reaktivieren. Es muss doch nicht alles immer Morgens um 6:30 einsatzbereit sein, dazu sind die Vorwarnzeiten viel zu lang ... gut, aber das siehst du ja nicht ein.
Zitat:Schlußfolgerung: wir sind heute schlechter gerüstet.Aber die anderen auch und nur das zählt. Die Relation muss stimmen nicht absolute Stärke vom kalten Krieg.
Wenn du weniger in die Rüstung stecken musst, ist deine Volkswirtschaft stärker. Jedem Bürger ziehst du dann weniger Geld aus der Tasche, das wiederum heizt den Konsum an und die Betriebe können florieren. Wenn das ganze Geld in den Steuern verloren geht und dafür das eigene Militär mit 3000 Panzern und 1000 Flugzeugen üben kann, ist das Militär zwar stark, aber die Wirtschaft doch nicht mehr innovationsfähig. Das Geld fehlt für neue Entwicklung, weil das der Staat dem Bürger und den Unternehmen wegnehmen muss, damit er sich den Riesenmilitärapparat leisten kann.