11.08.2013, 12:03
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Zitat:Mit gehöriger Verspätung soll das Typschiff einer neuen Fregattenklasse in den kommenden Tagen nun endlich mit ersten Standproben an der Pier beginnen.(ganzer Text, da MARINEFORUM und nur kurz im Netz - noch mehr auf der hp des MF und natürlich im Heft)
Schon 2006 hatte die St. Petersburger Nordwerft (Severnaya Verf) mit dem Bau der ADMIRAL GORSHKOV (genau: ADMIRAL FLOTA SOVETSKOVO SOYUZA GORSHKOV), und nach ursprünglich verkündeter Planung sollte das neue Schiff auch schon 2009 an die russische Marine übergeben werden. Zum genannten Termin war der Neubau allerdings erst zu 20 Prozent fertig gestellt – was weniger an der Werft als an mangelhafter Zahlungsmoral der russischen Marine gelegen haben soll.
Im Oktober 2010 wurde der Rohbau endlich zu Wasser gelassen, befand sich aber deutlich sichtbar noch in einem sehr „rudimentären“ Bauzustand. Nicht wenige Beobachter argwöhnten damals, dass der Stapellauf eine rein “politische Show“ war, die in der heftigen Debatte über den Zustand der russischen Kriegsschiffbauindustrie „Normalität“ suggerieren sollte. Nicht unerwartet wurden denn auch für 2011, dann 2012 genannte Übergabetermine nicht eingehalten. Schließlich kündigte die Werft erste Standproben für den Oktober 2012 an, verschob auch diesen Termin aber sehr schnell wieder auf den März 2013.
Noch einmal fast ein halbes Jahr später scheint es nun aber endlich so weit zu sein. Die erste Stammbesatzung hat ihre Unterkünfte an Bord bezogen; erste vorgeschriebene Übungen zur Brand- und Leckabwehr wurden erfolgreich abgeschlossen. Ende Juli wurde Kraftstoff übernommen, und das Schiff soll nun nach und nach an der Pier seine sämtlichen schiffstechnischen Anlagen (Antriebsmotoren, Generatoren, Pumpen, Kühl- und Klimaanlagen) in Standproben testen. Nach Überprüfung von Navigations- und Fernmeldeausrüstung ist die die ADMIRAL GORSHKOV dann „Mitte Herbst“ im Finnbusen die erste Seefahrt geplant.
Die 4.500 ts verdrängenden (130m) Mehrzweckfregatten der GORSHKOV-Klasse (Projekt 22.350) sollen mit einem Aktionsradius von 4.000 sm bei Hochseeaufgaben „in fernen und nahen Zonen“ die inzwischen 30 Jahre alten Schiffe der KRIVAK-Klasse ablösen und eine drohende Fähigkeitslücke füllen. In vielen Designelementen lehnen sie sich an die für Indien gebauten Fregatten der TALWAR-Klasse an, sind dabei jedoch technologisch deutlich weiter entwickelt sein als diese. Als Bewaffnung sind Seeziel-FK Yakhont (3M55 / SS-N-26), VLS-Flugabwehr-FK-Systeme sowohl für Verbandsflugabwehr als auch Nächstbereich sowie ein 130-mm Geschütz im Gespräch. Mit U-Jagdraketensystem Medvedka-2, Rumpf- und Schleppsonar und einem eingeschifften U-Jagdhubschrauber werden die neuen Fregatten eine ihrer Haupteinsatzrollen wohl in der U-Jagd finden.
Mit ADMIRAL KASATONOV, ADMIRAL GOLOVKO sind zwei weitere Schiffe im Bau; die ADMIRAL YUMASNEV soll als viertes Schiff noch in diesem Jahr auf Kiel gelegt werden. Wie viele Einheiten der GORSHKOV-Klasse nun in welchem Zeitraum gebaut werden, bleibt unklar. Nach ursprünglicher Planung wollte man schon 2015 insgesamt 20 der Fregatten für alle vier Flotten gebaut haben. Von diesen sehr optimistischen Absichten wurde schnell Abstand genommen. Inzwischen spricht man von insgesamt etwa zehn Schiffen.