11.08.2013, 10:09
Quintus Fabius schrieb:Während der Wehretat zugleich sinkt und sinkt:Die Bedrohung war doch eine völlig andere. Und die Produktivität der Wirtschaft ist erheblich gestiegen, mit 10% vom Budget kannst du heute zwar weniger Waffen herstellen, die sind aber allesamt viel treffsicherer und tödlicher als damals. Du bist nicht schlechter gerüstet als damals.
1960 umfasste der Wehretat der Bundesrepublik noch 24,6 % des gesamten Bundeshaushalt.
Zitat:Der Finanzplan sieht bis zum Jahr 2015 ein Sinken des Wehretat bis auf 8% des Bundeshaushaltes vor.Ja klar, weil die Produktivität der Wirtschaft steigt und die militärische Stärke in der Form (Abschreckung), wird nicht mehr gebraucht. Der grosse Gegner ist doch wirklich nicht in Sicht. Zu was bitte soll man sich einen solchen Apparat leisten. Der taugt zu gar nichts (kostet nur), wenn es keine adäquate Bedrohung gibt. Heute dank der modernen Aufklärung und Informationsbeschaffung (NSA ) wird man ja nicht mehr überrascht. Die langen Vorwarnzeiten für konventionelle Kriege sind keine Erfindung von Linksradikalen.
Zitat:2013: 31,4 Mrd. EuroEs macht keinen Sinn das Militär immer auf gleichem Niveau zu halten. Wenn die Lage sich entspannt, muss man es abbauen, wenn Zeichen auf eine möglichen Destabilisierung stehen, muss man wieder erhöhen.
2014: 30,9 Mrd. Euro
2015: 30,4 Mrd. Euro
Wenn niemand den Apparat abbaut, hat kein Land die Möglichkeit seine Verteidigungsausgaben zu reduzieren. Es braucht es immer ein paar Vernünftige die damit beginnen. Du könntest auch mit 20 Mrd. Euro genauso sicher sein, wenn um dich alle auch einen geringeren Wehrhaushalt haben. Deutschland ist ja in der glücklichen Land, gross zu sein. Das hat immer viele Steuerzahler welche ein grosse Armee ermöglichen. Alle Kleinstaaten rund um dich, sind da in einer viel schlechteren Lage wenn das Bündnis mal zusammenbrechen würde. Grosse Staaten gefährden Kleine, das war schon immer so, das ergibt sich aus der Ökonomie. Schlussendlich ist eben immer die absolute Stärke entscheidend und nicht die Relative zur Bevölkerungszahl.
Zitat:Was ich aber noch schockierender finde ist die Leistung im Verhältnis zum Geld. Die Bundeswehr bietet im Vergleich zu anderen Streitkräften viel weniger militärische Leistung im Verhältnis zu den aufgewendeten Geldmitteln. Selbst deutlich kleinere Staaten mit einem Wehretat der kleiner ist als die Häfte des unsrigen haben inzwischen ein vergleichbar starkes Militär.Das ist eine direkte Folge eurer Industrieförderung. Man hat den Eindruck dass es hier primär um Finanz- und Technologiespritzen in Unternehmen wie EADS geht.
Zitat:Effiziente Länder wie Südkorea haben bei einem Wehretat von nur 24,2 Milliarden Euro, also gut 6 Miliarden Euro weniger als wir dann eine sehr viel schlagkräftigere und sehr viel größere Armee.Die Bedrohung mit Nordkorea ist doch eine völlig andere, dass dort das Geld in eine möglichst effiziente Armee fliesst, ist doch klar. In Deutschland hingegen ist Bedrohungslage tief, deshalb investiert man mehr in eigene produzierende Unternehmen.
Zitat:Die Bundeswehr wird jetzt dann bei 30 Milliarden Euro Wehretat nur noch 189 000 Soldaten haben, davon im Heer nur noch 57 600 aktive Soldaten, nur noch ca. 200 einsetzbare moderne Kampfpanzer und 153 moderne Panzerhaubitzen (PzH200) haben und bei der Luftwaffe nur noch ca. 140 (zum Teil nur bedingt) einsetzbare Eurofighter.
Demgegenüber hat Südkorea bei einem um 6 Milliarden kleineren Wehretat: 639 000 aktive Soldaten, davon 506 000 aktive Soldaten im Heer, ca. 2500 einsetzbare moderne Kampfpanzer, 1136 modernste Panzerhaubitzen (K9 Typ), und ca. 180 voll einsetzbare F-16 (Block 52) sowie 61 voll einsetzbare F-15K.
Der Vergleich mit dem Heer ist natürlich absurd, in Deutschland kostet der Soldat ein Vielfaches, weil einfach das Lohnniveau viel höher ist. Und es wäre auch völlig absurd sich ein solches Soldatenheer zu leisten, zu was denn bitte?
Zitat:Hervorhebenswert ist vor allem die hohe Leistung der südkoreanischen Luftwaffe im Vergleich zu den Kosten die sie verursacht und ihrem im vergleich zur Bundeswehr geringen Personalstand.Ich hab keine Ahnung wieso die Wartung des Eurofighters so teuer ist. Aber ein Teil ist natürlich auch auf die hohen Lohnkosten zurückzuführen. Aber nicht zuletzt ist weitverbreitetes, kleines Muster wie die F-16, viel günstiger im Unterhalt.
Zitat:Und mir wirft man Überrüstung vor, weil ich wenige hundert Radpanzer Boxer kampfwertsteigern würde.......Wenn man dein Wunschkonzert liesst, ist man doch überrüstet. Der Massstab kann ja nicht die USA sein, die sind extrem überrüstet.