06.08.2013, 13:55
Brücken in Industrieländernstürzen nicht ein weil zuviel ins Militär investiert wird. So zu argumentieren ist absoluter quatsch. Genau genommen ist das Problem in gesunden (Post)Industrieländern nie das Militär sondern der insgesamt vollkommen aufgeblasene und überfrachtete Staatshaushalt. Das Problem ist nicht, das der Staat ein paar Milliarden für die Rüstung ausgibt, sondern vielmehr, dass ein vielfaches dessen für Bereiche aufgewendet werden muss, die die Gesellschaft dem Staat überantwortet hat anstatt sich wie früher darum selbst zu kümmern.
Und dieses Problem zieht sich durch alle Bereiche. Die Staatshaushalte wachsen und wachsen, es wird immer mehr gefördert und gestaltet und am Ende wird bestenfalls doch nur erhalten wenn nicht gleich der Niedergang nur kaschiert wird.
Wir wenden gigantische Summen für Probleme die es vor zwei, drei Jahrzehnten noch überhaupt nicht geben hat und wir können garnicht anders. Die Gesellschaft hat sich gewandelt – zum Schlechteren – und erwartet im immer dramatischeren Umfang, dass der Staat Aufgaben schultert die ihm eigentlich garnicht obliegen sollten.
Das ist unser Problem und das wird sich auch nicht mehr ändern. Und dagegen sind die paar Milliarden die wir in unsere Streitkräfte investieren (geschweige denn Rüstung) ein Fliegenschiss.
Bei uns in deutschen Landen sowieso, aber selbst in den USA nicht es nicht anders. Die absoluten Summen mögen gigantisch und auch überhöht sein, gemessen an Wirtschaftsleistung und dem gesamten Öffentlichen Haushalten absolut im Grünen Bereich. Was denen da drüber das Genick bricht – und uns genauso – sind die vollkommenen Ausuferungen staatlicher Ausgaben in allen Bereichen. Dazukommen haben sie ein Einnahmeproblem was ihnen nicht den gleichen Sozialstaat ermöglicht wie in Europa, aber das sind Details.
Weitergehend, die Erkenntnis das man zukünftige Kriegsführung nicht einschätzen könne ist so falsch wie belanglos. Es ist sehr wohl möglich, den Krieg von Morgen vorherzusagen, gleichwohl gelingt dies nicht immer und noch weniger wird dann auch zielgerichtet dahingehend gerüstet. Vor allem Letzteres ist das Hauptproblem in nahezu allen Militärischen Hirachien und Bürokratien. Wir rüsten – wie auch jetzt die Bundeswehr – für den Krieg von Gestern und nicht in Hinblick auf das was uns Morgen bevorstehen könnte. Und natürlich kommt es immer anders als man denkt. Der entscheidende Punkt ist das man sich dahingehend auch flexibel aufstellt und Fähigkeiten nicht verkümmern lässt.
Die Zeiten in denen man seine Rüstungspolitischen Fehler noch korrigieren konnte nachdem an der Front die Armeekorps untergingen sind lange vorbei. Wir haben keine Armeekorps mehr und der moderne Krieg ist allemal zu schnelllebig als das die Industrie darauf groß reagieren könnte.
Wir kämpfen die Kriege der Zukunft mit dem was da ist und nicht mit dem was man in fünf Jahren irgendwie notrüstungsmäßig hinstellen könnte. Diese Zeit haben wir heute einfach nicht, oder besser, den Vorausblick haben wir nicht. Es ist einfach nicht möglich eine five year rule oder was auch immer zu etablieren. Wenn wir in Einsätze gehen müssen dann kommen diese überraschend und es steht das zu Verfügung was heute nicht wegrationalisiert wurde. Deswegen brauchen wir einen gewissen Grundstock an Wehrkraft. Das heißt nicht das wir gegen alles und jeden rüsten müssten, inklusive einer Invasion von Außerirdischen. Aber was wir einfach bräuchten in unserer schnelllebigen Zeit ist die Befähigung ein für unser Land Worst Case Szenario im Verbund mit unseren Verbündeten und Partnern stemmen zu können. Für uns als Exportnation heißt das leider, das wir eine Sicherheitsarchitektur brauchen die es erlaubt, Stabilität an neuralgischen Punkten im Weltwirtschaftssystem zu garantieren.
Die Verteidigung Deutschlands beginnt halt dummerweise nicht in der Lüneburger Heide, findet aber genausowenig am Hindukusch statt sondern irgendwo dazwischen in südlichen neutorisch kriegerischen und instabilen Regionen. Damit müssen wir uns rumplagen ob es uns passt oder nicht. Selbstredend nicht in der abstrusen Form wie man es in der vergangenen Dekade versucht hat indem man irgendwelchen Neobarbaren die Segnungen westlicher Kultur herbeibomben wollte. Diese Zeiten sind vorbei, was nicht vorbei ist, ist die grundsätzliche Notwendigkeit diverse Regionen zu kontrollieren. Und seis nur über Drei Ecken. Dummerweise wir uns das in den kommenden Dekaden noch schwerer treffen als jetzt schon, denn die Regionen werden nicht stabiler – im Gegenteil wir bauen momentan kräftig an der Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts – und die USA werden zukünftig mehr nach innen und weiter nach Westen schauen.
Was werden wir also in Zukunft über diese geostrategische Grundausrichtung hinaus sehen? Es ist wirklich keine große Wissenschaft die Bandbreite zukünftiger Herausforderungen abzustecken. Low End werden wir uns (weiterhin) mit meist sinnbefreiten Stabilisierungsmissionen auseinandersetzen müssen. Machen wir heute schon (zB UNIFIL) und ist absolut leistbar mit dem was da ist.
Eventuell werden wir in den nächsten fünf Jahren in Syrien nach einen Fall Assads stabilisierend wirken wollen. In Hinblick auf Afghanistan und Irak unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen. Dies kann mit der Bundeswehr gemacht werden die wir heute bauen. Sollten wir aber nicht machen müssen den Assad darf nicht stürzen. Trotzdem könnte uns soetwas bevorstehen falls die Franzosen oder wer auch immer ein neues Mali entdecken.
Weitergehend kann es natürlich zu Kampfeinsätzen zum Regime Change kommen, analog dem was die Europäer in Lybien gemacht haben. Syrien ist hier ein aktueller Kandidat aber morgen kann es schon wer anderes sein. Hier muss grundsätzlich etwas getan werden. Es kann nicht sein das uns nach zwei Wochen Kampfeinsatz (von Krieg ist nicht zu sprechen) die Bomben ausgehen.
Alles darüber hinausgehend kann Europa nicht ohne die USA stemmen. Nichts desto trotz müssen wir dahingehend auch rüsten. Worst Case sind für uns momentan konventionelle Kriege mit Nationen der zweiten Welt. Iran ist seit Jahren einer der größten Bedrohungsfaktoren überhaupt und was nächstes Jahr mit Ägypten los ist weiß kein Mensch. Beide Länder liegen geographisch an für uns absolut lebensnotwendigen Wasseradern. Hier den Deckel draufzuhalten ist neben gefühlt dutzenden Buschfeuern die geostrategische Herausforderung schlechthin bis zum Ende dieser Dekade.
Und wie begegnen wir dieser? Mit einer robusten Bundeswehr die notfalls im Verbund mit unseren Verbündeten mit einem unserer Größe und Wohlstand angemessenen Beitrag für Ruhe sorgen könnte? Mitnichten. Unsere offizielle Position zu den dramatischen Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten lässt sich ungefähr so zusammenfassen:
Es ist alles supi, es wird alles besser und im Notfall machts eh USrael.
Das kann man sagen. Geht sicher auch noch ein paar Jahre gut. Aber es ist am Horizont schon abzusehen das die USA uns den Krempel irgendwann vor die Füße schmeißen müssen. Die werden ihre innenpolitischen und fiskalpolitischen Probleme auch nicht unter Frau Clinton und dem übernächsten US Präsidenten in den Griff kriegen und das wird Folgen haben. Darauf müssen wir uns vorbereiten! Lybien war erst der Anfang und es wir Kriege geben wo wir uns nicht mit gewaltigen Flurschäden davonstehlen können. Wo wir eingreifen müssen weil sonst zu Hause buchstäblich die Lichter ausgehen werden. Und glaube nicht für eine Sekunde das das nicht passieren wird. Die goldene Dekade vor dem Jahrtausendwechsel ist vorbei. Und das zementierte Weltgefüge des Kalten Krieges erst recht. Das frühe 21. Jahrhundert wird auch nach dem Krieg gegen den Terror ganz andere Sicherheitspolitische Herausforderungen mit sich bringen als uns das ausklingende 20. Jahrhundert gebracht hat.
Da wird sich noch manch einer dumm umschauen. Auch was Krieg und Deutsche Gesellschaft anbelangt. Natürlich will niemand für die Amis am Hindukusch Kriege führen. Wer will das schon.
Wenn der Krieg aber nach Hause kommt indem hier Wohlstand und Ordnung zurückgehen sieht es sehr schnell ganz anders aus. Besonders was die jüngere Generation angeht.
Nur hilft uns das dann auch nicht mehr.
Und dieses Problem zieht sich durch alle Bereiche. Die Staatshaushalte wachsen und wachsen, es wird immer mehr gefördert und gestaltet und am Ende wird bestenfalls doch nur erhalten wenn nicht gleich der Niedergang nur kaschiert wird.
Wir wenden gigantische Summen für Probleme die es vor zwei, drei Jahrzehnten noch überhaupt nicht geben hat und wir können garnicht anders. Die Gesellschaft hat sich gewandelt – zum Schlechteren – und erwartet im immer dramatischeren Umfang, dass der Staat Aufgaben schultert die ihm eigentlich garnicht obliegen sollten.
Das ist unser Problem und das wird sich auch nicht mehr ändern. Und dagegen sind die paar Milliarden die wir in unsere Streitkräfte investieren (geschweige denn Rüstung) ein Fliegenschiss.
Bei uns in deutschen Landen sowieso, aber selbst in den USA nicht es nicht anders. Die absoluten Summen mögen gigantisch und auch überhöht sein, gemessen an Wirtschaftsleistung und dem gesamten Öffentlichen Haushalten absolut im Grünen Bereich. Was denen da drüber das Genick bricht – und uns genauso – sind die vollkommenen Ausuferungen staatlicher Ausgaben in allen Bereichen. Dazukommen haben sie ein Einnahmeproblem was ihnen nicht den gleichen Sozialstaat ermöglicht wie in Europa, aber das sind Details.
Weitergehend, die Erkenntnis das man zukünftige Kriegsführung nicht einschätzen könne ist so falsch wie belanglos. Es ist sehr wohl möglich, den Krieg von Morgen vorherzusagen, gleichwohl gelingt dies nicht immer und noch weniger wird dann auch zielgerichtet dahingehend gerüstet. Vor allem Letzteres ist das Hauptproblem in nahezu allen Militärischen Hirachien und Bürokratien. Wir rüsten – wie auch jetzt die Bundeswehr – für den Krieg von Gestern und nicht in Hinblick auf das was uns Morgen bevorstehen könnte. Und natürlich kommt es immer anders als man denkt. Der entscheidende Punkt ist das man sich dahingehend auch flexibel aufstellt und Fähigkeiten nicht verkümmern lässt.
Die Zeiten in denen man seine Rüstungspolitischen Fehler noch korrigieren konnte nachdem an der Front die Armeekorps untergingen sind lange vorbei. Wir haben keine Armeekorps mehr und der moderne Krieg ist allemal zu schnelllebig als das die Industrie darauf groß reagieren könnte.
Wir kämpfen die Kriege der Zukunft mit dem was da ist und nicht mit dem was man in fünf Jahren irgendwie notrüstungsmäßig hinstellen könnte. Diese Zeit haben wir heute einfach nicht, oder besser, den Vorausblick haben wir nicht. Es ist einfach nicht möglich eine five year rule oder was auch immer zu etablieren. Wenn wir in Einsätze gehen müssen dann kommen diese überraschend und es steht das zu Verfügung was heute nicht wegrationalisiert wurde. Deswegen brauchen wir einen gewissen Grundstock an Wehrkraft. Das heißt nicht das wir gegen alles und jeden rüsten müssten, inklusive einer Invasion von Außerirdischen. Aber was wir einfach bräuchten in unserer schnelllebigen Zeit ist die Befähigung ein für unser Land Worst Case Szenario im Verbund mit unseren Verbündeten und Partnern stemmen zu können. Für uns als Exportnation heißt das leider, das wir eine Sicherheitsarchitektur brauchen die es erlaubt, Stabilität an neuralgischen Punkten im Weltwirtschaftssystem zu garantieren.
Die Verteidigung Deutschlands beginnt halt dummerweise nicht in der Lüneburger Heide, findet aber genausowenig am Hindukusch statt sondern irgendwo dazwischen in südlichen neutorisch kriegerischen und instabilen Regionen. Damit müssen wir uns rumplagen ob es uns passt oder nicht. Selbstredend nicht in der abstrusen Form wie man es in der vergangenen Dekade versucht hat indem man irgendwelchen Neobarbaren die Segnungen westlicher Kultur herbeibomben wollte. Diese Zeiten sind vorbei, was nicht vorbei ist, ist die grundsätzliche Notwendigkeit diverse Regionen zu kontrollieren. Und seis nur über Drei Ecken. Dummerweise wir uns das in den kommenden Dekaden noch schwerer treffen als jetzt schon, denn die Regionen werden nicht stabiler – im Gegenteil wir bauen momentan kräftig an der Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts – und die USA werden zukünftig mehr nach innen und weiter nach Westen schauen.
Was werden wir also in Zukunft über diese geostrategische Grundausrichtung hinaus sehen? Es ist wirklich keine große Wissenschaft die Bandbreite zukünftiger Herausforderungen abzustecken. Low End werden wir uns (weiterhin) mit meist sinnbefreiten Stabilisierungsmissionen auseinandersetzen müssen. Machen wir heute schon (zB UNIFIL) und ist absolut leistbar mit dem was da ist.
Eventuell werden wir in den nächsten fünf Jahren in Syrien nach einen Fall Assads stabilisierend wirken wollen. In Hinblick auf Afghanistan und Irak unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen. Dies kann mit der Bundeswehr gemacht werden die wir heute bauen. Sollten wir aber nicht machen müssen den Assad darf nicht stürzen. Trotzdem könnte uns soetwas bevorstehen falls die Franzosen oder wer auch immer ein neues Mali entdecken.
Weitergehend kann es natürlich zu Kampfeinsätzen zum Regime Change kommen, analog dem was die Europäer in Lybien gemacht haben. Syrien ist hier ein aktueller Kandidat aber morgen kann es schon wer anderes sein. Hier muss grundsätzlich etwas getan werden. Es kann nicht sein das uns nach zwei Wochen Kampfeinsatz (von Krieg ist nicht zu sprechen) die Bomben ausgehen.
Alles darüber hinausgehend kann Europa nicht ohne die USA stemmen. Nichts desto trotz müssen wir dahingehend auch rüsten. Worst Case sind für uns momentan konventionelle Kriege mit Nationen der zweiten Welt. Iran ist seit Jahren einer der größten Bedrohungsfaktoren überhaupt und was nächstes Jahr mit Ägypten los ist weiß kein Mensch. Beide Länder liegen geographisch an für uns absolut lebensnotwendigen Wasseradern. Hier den Deckel draufzuhalten ist neben gefühlt dutzenden Buschfeuern die geostrategische Herausforderung schlechthin bis zum Ende dieser Dekade.
Und wie begegnen wir dieser? Mit einer robusten Bundeswehr die notfalls im Verbund mit unseren Verbündeten mit einem unserer Größe und Wohlstand angemessenen Beitrag für Ruhe sorgen könnte? Mitnichten. Unsere offizielle Position zu den dramatischen Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten lässt sich ungefähr so zusammenfassen:
Es ist alles supi, es wird alles besser und im Notfall machts eh USrael.
Das kann man sagen. Geht sicher auch noch ein paar Jahre gut. Aber es ist am Horizont schon abzusehen das die USA uns den Krempel irgendwann vor die Füße schmeißen müssen. Die werden ihre innenpolitischen und fiskalpolitischen Probleme auch nicht unter Frau Clinton und dem übernächsten US Präsidenten in den Griff kriegen und das wird Folgen haben. Darauf müssen wir uns vorbereiten! Lybien war erst der Anfang und es wir Kriege geben wo wir uns nicht mit gewaltigen Flurschäden davonstehlen können. Wo wir eingreifen müssen weil sonst zu Hause buchstäblich die Lichter ausgehen werden. Und glaube nicht für eine Sekunde das das nicht passieren wird. Die goldene Dekade vor dem Jahrtausendwechsel ist vorbei. Und das zementierte Weltgefüge des Kalten Krieges erst recht. Das frühe 21. Jahrhundert wird auch nach dem Krieg gegen den Terror ganz andere Sicherheitspolitische Herausforderungen mit sich bringen als uns das ausklingende 20. Jahrhundert gebracht hat.
Da wird sich noch manch einer dumm umschauen. Auch was Krieg und Deutsche Gesellschaft anbelangt. Natürlich will niemand für die Amis am Hindukusch Kriege führen. Wer will das schon.
Wenn der Krieg aber nach Hause kommt indem hier Wohlstand und Ordnung zurückgehen sieht es sehr schnell ganz anders aus. Besonders was die jüngere Generation angeht.
Nur hilft uns das dann auch nicht mehr.