Iran
Erich schrieb:ich hab vor Jahrzehnten schon mal einen Bericht gelesen (ich glaub in der Süddeutschen?), wonach alle alten und historischen Wassermühlen im Umfeld von Wien (Wiener Wald) genug Energie produzieren würden, um den Strombedarf der Großstadt Wien größtenteils zu decken.

Mitte der 1940er waren bereits 3/4 der schweizer Bahnlinien elektrifiziert. Ursächlich war einerseits der Kohlemangel, möglich wurde das aber vor allem durch ein dezentralisiertes Stromnetz.

Der Bau von Staudämmen im großen Stil hat allerdings gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem. Einerseits wird gerade Zentralasien vom Klimawandel betroffen sein und damit hat die "Kontrolle" über Wasser viele Vorteile. Andererseits beschleunigt man durch die Staudämme auch den Klimawandel regional auf seine Art. Ein krasses Beispiel dafür ist die dramatische Entwicklung des Urumia See seit Mitte der 90er. Der ehemals 3. größte Salzsee der Welt ist gerade dabei vollständig zu verschwinden. Als grün blühendes Paradies in der Antike über seine Versalzung bis hin zu seiner vollständigen Austrocknung hätte der See damit den gravierenden Einfluss menschlichen Handelns auf seine Umwelt umfangreich dokumentiert. Die Austrocknung selbst wiederum hat im Mindesten mikroklimatische Konsequenzen.

Zitat:<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Urmiasee">http://de.wikipedia.org/wiki/Urmiasee</a><!-- m -->
...
Der See hat keinen Abfluss und bildet – ähnlich wie der in der Türkei liegende Vansee – einen riesigen Steppensee. An seinen Ufern finden sich häufig Salzablagerungen. In ihm befinden sich 102 Inseln.[1] Der See entwässert ein Gebiet von 51.000 km². Der größte Zulieferer ist der Zarrine-Rūd, der im Süden in den See mündet, gefolgt vom Aji Chay, der in den östlichen Teil mündet. Daneben gibt es noch 13 größere andere Zuflüsse und weitere Bäche. Durchschnittlich nimmt der See pro Jahr 6,9 km³ Wasser auf. Der See zählt zu den endorheischen Gewässern (mündet nicht in ein Meer). Durch Änderung des Miniklimas und Aufstauung der Zuflüsse sinkt der Wasserpegel in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich.
...
In der Antike waren die klimatischen Verhältnisse gemäßigter als heute. Der See, der in den assyrischen Quellen, wie auch der Vansee „Meer von Nairi“ heißt, war damals fischreich; in seiner Umgebung wuchsen Eichen- und Wacholderbäume. Diese wurden, überwiegend in der Epoche der Sassaniden, zu 95 Prozent abgeholzt. Die Besiedlung in Verbindung mit geringer werdendem Niederschlag führte zu einer Verschlechterung des Kleinklimas, was den See austrocknen und versalzen ließ.
...

Der Urumiasee ist aufgrund seiner Artenvielfalt und ökologischen Besonderheiten UNESCO Biosphärenreservat. Belgische Experten versuchen die Iraner derzeit dabei zu beraten, das Unvermeidbare noch abzuwenden.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: