26.07.2013, 22:45
Zitat:mit zunehmender Gewalt wird die Armee als "Garant von Ruhe und Sicherheit" immer wichtiger - und weil die Muslimbrüder mit Sicherheit gegen die Armee keine Chance haben, schaden sich die Muslimbrüder mit der zunehmenden Gewaltbereitschaft ebenso zunehmend selbst.Das war vor dem de facto-Putsch aber auch schon so. Im Spiegel-Print stand neulich ein sehr langer Artikel über Ägypten. Dabei ging es explizit auch um den Mord an vier Schiiten durch einen Fundamentalisten-Mob vor einigen Wochen (Shahab, der zwar gerne meint, dass das Schicksal von Schiiten in den deutschen Medien kaum eine Rolle spielen würde [übrigens stand im gleiche Print auch was über die Lage der Schiiten in Bahrain, das nur am Rande], hatte dies hier im Strang gepostet, s. 25. Juni).
Interessant hierbei ist, dass einer der Drahtzieher dieses Pogromes schon in das Luxor-Massaker 1997 verwickelt war. Und diese Figur, Abdel al-Khajat, ein Mitglieder der Al-Gama'a al-Islamiyya, war von Mursi im Juni d. J. empfangen worden und als - jetzt kommts - Gouverneur von Luxor eingesetzt worden (!!). Nachdem bekannt wurde, dass diese ominöse Erscheinung in das Luxor-Massaker verwickelt gewesen war, gab es dort heftige Proteste. Al-Khajat trat bereits nach einer Woche zurück; nur kurze Zeit spaeter überfiel ein von ihm mutmaßlich aufgestachelter Mob die vier Schiiten nahe Gizeh. D. h. die Grenzen zwischen Muslimbrüdern und Salafisten sind wohl schwimmender als man denkt und die Zusammenarbeit enger als bekannt.
Schneemann.