17.07.2013, 12:04
Quintus Fabius schrieb:Die Bevölkerungsdichte war zwar insgesamt gering, aber du mußt bedenken, dass eine Jägerkultur sehr viel mehr Platz benötigt. Das heißt, trotz sehr viel wenigen Menschen gab es aber der globalen Ausbreitung der Menschen keinen Platz für Expansion mehr, da überall sonst ebenfalls schon wehrhafte Jägergruppen saßen die ihr Jagdrevier erbittert verteidigten.Klingt plausibel.
Zitat:Es gibt sogar Theorien, wonach der Wald sich in Europa erst so ausbreiten konnte, nachdem die Herden der Pflanzenfresser von den frühen Jägerkulturen in gigantischem Ausmaß massakriert worden waren.Muss ja nicht sein, es genügt eben eine grosse Population von Menschen die sich fast ausschliesslich von Fleisch ernährt.
Zitat:Die töteten nach archäologischen Funden in jedem Fall sehr viel mehr als sie verbrauchen konnten.Da frag ich mich immer, woran sie das erkennen können. Nur weil an einem Ort viel Knochen angehäuft wurden?
Zitat:Dann brach das zusammen, die Großherden verschwanden (ausgerottet durch die Jäger). Die Lebenserwartung sank drastisch, die durchschnittliche Körpergröße erheblich, Krankheiten wie Karies und Vitaminmangelkrankheiten tauchten zum ersten Mal in größerem Umfang auf. Mit dem Ackerbau verbesserte sich dann Leben eben nicht:Weil man eben keine Diversität bei der der pflanzlichen Nahrung hatte. Ich glaub nicht dass man damals Obst, Gemüse u.s.w. angepflanzt hat ... das war mit 2-3 Dingen erledigt.
Zitat:Wenn alles glatt läuft. Landwirtschaft war empfindlicher früher für Störfaktoren als Jagen und Sammeln. Zudem lebte es sich von der Landwirtschaft im Schnitt schlechter. Der Gesundheitszustand und die Größe von Jägern/Fleischessern war größer/besser als die von Bauern und blieb dies noch sehr lange Zeiten.Der Jäger holte sich doch auch das was er brauchte ... notfalls vom Bauer, ich glaub damals war Anarchie auch ein grosses Problem und da hat der sesshafte Bauer ganz schlechte Karten.
Zitat:Eine Lebensweise als Bauer führt zu Massenelend, ständigem Hunger und Überbevölkerung als existenziellem Problem (Malthus).Die Landwirtschaft macht die "Überbevölkerung" erst möglich, so müsste man es doch schreiben.
hab ich irgendwo rauskopiert ... schrieb:Ein ähnliches Missverhältnis kann auch beim Vergleich ernährungsbedeutsamer Energie festgestellt werden: Für die Produktion von einem Kilo Fleisch sind etwa 10 kg pflanzliches, im Futtergetreide steckendes Eiweiß erforderlich. Ein Kilo Fleisch reicht aus, um einen Menschen etwa eine Woche zu ernähren, 10 kg pflanzliches Eiweiß, würde dagegen 20 Menschen eine Woche am Leben erhalten.Das würde heissen, dass man 10-20x so viel Ressourcen verbraucht mit einer auf Fleisch basierenden Ernährung. Da müsstest du Weltbevölkerung auf unter 1 Milliarde reduzieren damit das aufgehen könnte. Wieso jetzt pflanzliches Eiweiss mehr doppelt so viel Nährwert wie tierisches Eiweiss haben soll, erschliesst sich mir nicht (letzter Satz im Zitat). Aber der Faktor ist hoch, tierisches Eiweiss kostet extrem viele Ressourcen.