07.07.2013, 10:10
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Zitat:Erst kürzlich hatte die israelische Marine für einen effektiven Schutz der in Betrieb gegangenen Gasförderanlagen vor der Mittelmeerküste Bedarf an neuen, hochseefähigen Schiffen mit angemessener Seeausdauer angemeldet.
Sicher nicht ganz zufällig hat Israel Shipyards auf der Rüstungsmesse IMDEX Asia 13 in Singapur nun auch schon den Entwurf einer neuen Korvette vorgestellt. Mit 72m Länge und einer Verdrängung von 800ts findet sich die SA’AR-72 größenmäßig zwischen den Korvetten SA’AR-5 (EILAT-Klasse, 86m/1.400ts) und SA’AR-4.5 (HETZ-Klasse, 62m/500ts). Ihre Seeausdauer wird mit 21 Tagen, die operative Reichweite mit 3.000 sm angegeben.
Als Mehrzweck-Kampfschiffe mit ausgeprägten Stealth-Eigenschaften sollen die SA’AR-72 modernste Systeme tragen. Dazu gehören Seeziel-FK wie z.B. landzielfähige Harpoon, Flugabwehr-FK Barak-8 und ein 76-mm Schnellfeuergeschütz. Ein integrierter Mast nimmt aktive (u.a. ein leichtes Phased Array Radar) und passive Sensoren sowie EloKa-Anlagen auf.
Ein größerer Hangar und ein 15m langes Landedeck bieten Platz für Flugbetrieb und permanente Anbordnahme eines mittleren Hubschraubers und/oder Drohnen. In „Veranden“ an Steuer- und Backbord werden schnell aussetzbare Beiboote (RHIB) oder Überwasserdrohnen mitgeführt. Neben der 50 Mann starken Stammbesatzung können 20 weitere Personen (Special Forces) eingeschifft werden, und zur Ausrüstung sollen auch modernste Führungs- und Kommunikationssystem für die Unterstützung von Kommandounternehmen gehören. Mit dieser Ausrüstung und Bewaffnung decken die SA’AR-72 fast (UJagd-Fähigkeit wird nicht erwähnt) das gesamte Spektrum traditioneller Seekriegführung sowohl auf offener See als auch in Küstennähe (Littoral Warfare) ab, sind andererseits aber auch für asymmetrische Operationen (Anti-Terror, Special Forces) optimiert.
Ob die israelische Marine die neuen Korvetten nun aber auch bestellen kann, bleibt abzuwarten. Zwar wird der Bedarf an Neubauten, u.a. auch als Ersatz für zwei inzwischen 35 Jahre alte Korvetten der SA’AR-4 Klasse, allgemein akzeptiert, aber bei zu reduzierendem Budget und intensivem Verteilungskampf mit den anderen Teilstreitkräften bleibt die Finanzierung problematisch. Vieles wird davon abhängen, ob und in welchem Maße für eine Beschaffung fremde Gelder z.B. aus der US-Militärhilfe verfügbar gemacht werden können. Israel Shipyards zielt mit der SA’AR-72 denn auch nicht nur auf die eigene Marine, sondern vor allem auch auf den Exportmarkt. In einer „militärisch abgespeckten“ Variante bietet der Hersteller SA’AR-72 auch als reines Offshore Patrol Vessel an. Bei einer Bestellung will die Werft in Haifa ein erstes Schiff binnen 30 Monaten liefern; weitere könnten dann mit jeweils acht Monaten Abstand folgen. Möglich sei auch eine größere (85m) Designvariante; vor deren Bau müsse allerdings die Werftinfrastruktur in Haifa erweitert werden.