30.06.2013, 19:05
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Zitat:Lage in Ägypten
Sein oder Nichtsein
Von Hans Michael Ehl, ARD-Hörfunkstudio Kairo
Wieder demonstrieren in Ägypten Tausende für die Demokratie, und wieder wogt ein Flaggenmeer in den Nationalfarben Rot-Weiß-Schwarz auf den Straßen. Es ist wie vor zweieinhalb Jahren, als es galt, ein verhasstes Regime loszuwerden. Doch jetzt ist alles anders: Ägypten ist tief gespalten. Unversöhnlich stehen sich Unterstützer und Gegner des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gegenüber. Unversöhnlich und kampfbereit - manche bis aufs Blut.
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In den neuen Demonstrationen entlädt sich die enorme Unzufriedenheit vieler Menschen mit der Lebenssituation, für die die Muslimbrüder verantwortlich gemacht werden. Der Eindruck hat sich festgesetzt: Sie können es nicht. Für ihre eigene Klientel mögen sie hilfreich sein, das Schicksal der breiten Masse der Ägypter ist ihnen egal.
Wenn die Muslimbrüder politisch überleben wollen, müssen sie jetzt reagieren, dann müssen sie jetzt einen wirklichen Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen zulassen. Und sie müssen ihre Strategie beenden, die die eigene islamistische Ideologie zum Maß aller Dinge macht.
Es sieht nicht so aus, als wäre Mursi, als wäre die Muslimbruderschaft dazu bereit.
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Wenn sie diese Chance verpassen, besiegeln sie das Ende ihres politischen Projekts.
Stand: 30.06.2013 17:27 Uhr