(Kooperationen) European Armed Forces - Probleme und Perspektiven
#96
Anbei: In Mali gibt es eine Menge Uran, und französische Konzerne haben die Abbaurechte dort bereits erworben. Das ganze wird im Norden des Landes nur noch nicht abgebaut, weil der Aufbau einer Mine eine sehr aufwendige Sache ist und mehrere Jahre dauert. Im Süden von Mali gibt es übrigens sogar einen Uranabbau, wenn auch im geringem Umfang. Abgesehen davon gibt es in Nord-Mali noch eine ganze Reihe noch nicht abgebauter Rohstoffe, sogar Erdöl wurde dort vor kurzem exploriert.

Diesen Rohsstoffabbau für Frankreich und Europa zu sichern, ist aber auch für Mali selbst besser. Unter einer in Fraktionen zerfallenden Islamistenherrschaft hätten dort gar keine Rohstoffe abgebaut werden können und das Land wäre noch weiter verelendet.

Die Bevölkerung in Nord-Mali ist ungeachtet der französischen Motive wirklich dankbar für die Befreiung von der Terrorherrschaft !

Mondgesicht:

Zitat:Richtig. Wir leben nunmal in einer Mehrheitsgesellschaft

Und die Mehrheit der Gesellschaft will Korruption, Parteienfilz, Bürkratie, Unfähigkeit, Feigheit, asoziale Gier, Plutokratie und dass die Würde des Reichen unantastbar ist ?! Und das unsere Außen- und Sicherheitspolitik von diesen Faktoren bestimmt wird ?!

spooky:

Zitat:Da bin ich ja jetzt richtig froh das uns Frankreich vor der "Vernichtung" bewahrt hat

Mit Vernichtung meine ich ausdrücklich eine vernichtende Niederlage im Krieg. Und eine solche drohte auch in Mali, wie in jedem Krieg. Die gleiche nonchalance, die gleiche Überheblichkeit wie du haben französische Offiziere auch in Vietnam gezeigt. Die gleiche Geringschätzung des Gegners führte zu Dien Bien Phu.

Zitat:parteipolitik, innenpolitik .... genau das sind die faktoren

Genau dass sind die Faktoren, die im Krieg die Niederlage befördern. Dein scheinbarer Realismus, dein zynischer Pseudo-Pragmatismus ist nicht als ein Symptom von Schwäche.

Zitat:ansonsten hast du nämlich zufälligerweise nur genau in den zwei sätzen darauf bezug genommen, in denen du mir unterstellt, ich würde genau diesen ausschluss der französischen truppen aus deutschen transportern verteidigen.

Das habe ich dir nicht unterstellt. Sondern ich habe geschrieben: dass du die Unfähigkeit und Feigheit der derzeitigen deutschen Führung als sinnvoll verteidigst. Und diesen Vorwurf halte ich immer noch aufrecht. Und dieser Vorwurf hat rein gar nichts mit dem Truppentransport zu tun, sondern diesen habe ich nur als weiteres Beispiel für eben dieses deutsche Versagen angeführt.

Zitat:die notwendigkeit einer dominanten person/führers

Nicht eines Führers, nicht einer Person, sondern einer Nation. Eine der europäischen Nationen muß Dominant sein, sonst wird die EU scheitern. Es wird ansonsten schon mittelfristig keine EU mehr geben. Eine deutsche Hegemonie über die EU ist die einzig mögliche Zukunft für die EU. Entweder wird es eine durch uns wohlwollend ! geführte EU geben, oder es wird gar keine EU geben.

Der Umstand, dass du die Notwendigkeit einer Dominanz eines der EU Länder nicht begreifst und nur versuchst, diese Notwendigkeit in eine bestimmte Ecke zu stellen und damit zu diskreditieren zeigt klar das Problem auf, dass sowohl einer funktionierenden EU wie auch einer funktionierenden EU Armee entgegen steht. Nämlich das deutsche Unbehaben gegenüber dem, was die Umstände uns eigentilch zwingend auferlegen. Nämlich die Führung zu übernehmen.

Nicht aus irgendwelchem übersteigerten Chauvinismus, nicht aus Nationalen Denkem, sondern aufgrund der Umstände, zum Wohl aller ! Insbesondere zum Wohl der anderen EU Staaten. Mit der Übernahme der Führung müssen wir auch in erheblichem Umfang Verantwortung übernehmen, und auch erhebilche Kosten tragen. Und dies eben nicht allein zu unserem Vorteil, sondern zum Vorteil der gesamten Gruppe.

Diese grundsätzliche Ablehnung des deutschen Führungsanspruchs die auch bei dir klar hervor kommt, ist phänotypisch für die gesamte deutsche Gesellschaft und Kultur geworden. Eine Kultur des Egoismus, des übertriebenen Individualismus und des ICH Denkens die sich den Umständen verweigert, weil man lieber durch die Butzenglasscheiben ins Land späht. Und genau an dieser sozialkulturellen Grundströmung, der "German Angst", scheitert sowohl die EU als auch eine EU Armee.

Und diesen sinnfreien Egoismus verkaufen dann seine Apologeten als Realismus und Pragmatismus, um ihre eigene Angst und Schwäche damit zu übertünchen.

Zitat:mit solchen phrasen:

Wille ist für dich also nur eine Phrase. Also ein Gemeinplatz. Der Kern jeder militärischen Auseinandersetzung aber ist der Wille. Ziel des Krieges ist es, den feindlichen Willen zu überwinden und dem anderen den eigenen Willen durch Gewalt aufzudrängen und diesen durchzusetzen. Der Wille ist daher die wesentlichste aller Größen im Krieg, der wesentlichste Faktor bei der Anwendung militärischer Gewalt. Keine noch so überlegene Waffentechnologie kann da an Gewichtung mithalten, da ich sie nicht einsetzen kann und werde, wenn der Wille dazu nicht da ist.

Wille ist daher alles andere als eine Phrase. Das Fehlen eines ausreichenden Willen ist das primäre Problem unserer Gesellschaft, das primäre Problem dass einer EU Armee im Weg steht, das primäre Problem schlechthin. Vermutlich willst du darauf hinaus, dass sich es sich leicht schreibt, aber schwer praktisch zu tun ist. Aber genazu das ist der wesentliche Punkt: je größer der Wille, desto leichter die praktische Ausführung, desto leichter kann man tun.

Die Bundeswehr ist ein Musterbeispiel dafür, wie Absicherungsdenken, Verantwortung abschieben und Egoistischer Karrierismus eine Armee handlungsunfähig gemacht haben. Der hinter all diesem Versagen stehende Faktor aber ist ein Mangel an grundsätzlichem Willen. Nur mal ein praktische Beispiel (man könnte hunderte aufführen) auf einer ganz unteren Ebene, ohne direkten Belang fürs große Ganze: da will ein Offizier in seine Heimatgegend versetzt werden, was theoretisch ginge. Was aber blockiert wird, mit der Aussage, es existiere keine Planstelle, das ganze sei unmöglich, es gebe Verordnungen zu beachten blablabla Nun kommt es zu einem Streit mit einem anderen höherrangigen Offizier der gut vernetzt ist. Obwohl der erstgenannte beweisbar im Recht ist, wird im nahegelegt, die Sache nicht weiter zu verfolgen sondern einer freiwilligen Versetzung zuzustimmen (um das ganze so unter den Teppich zu kehren). Man erinnert sich plötzlich daran, dass besagter Offizier seit Jahr und Tag doch ohnehin in seine Heimatregion wollte. Plötzlich über Nacht wird eine Planstelle geschaffen und innerhalb nur einer Woche ist alles notwendige geregelt und noch ehe der Monat zu Ende ist der Offizier da wo er hinwollte. Was angeblich nicht ging. Was aber sofort und in einer Woche ging, als man es plötzlich wollte ! Plötzlich wurde aus dem Nichts eine Stelle geschaffen, alles notwendige in die Wege geleitet. Innerhalb von ein paar Tagen, was vorher angeblich unmöglich war. Das Beispiel soll nur aufzeigen, das alles möglich wäre, wenn ein entsprechender Wille die Sache vorantreiben würde.

Das ist natürlich jetzt nur ein ganz kleines Beispiel, und ich will nicht auf dem Beispiel selbst herum reiten, sondern auf dem was da im Hintergrund wirkte. Es geht also gar nicht um diesen speziellen Fall, sondern um die allgemeine Lähmung, welche die Bundeswehr erfasst hat und die nur ein Mangel an Willen ist. Und dieser Mangel an Willen behindert alles, verhindert alles und hat unsere Kampf- und Einsatzfähigkeit de facto vernichtet.

Natürlich bedarf jede weitere Handlung einer detaillierten und gründlichen Planung. Darüber hinaus aber bedarf sie des Willens, die Handlung überhaupt anzugehen. Und die ganze Sache energisch und konzentriert und mit hoher Qualität der Arbeit durchzuziehen. Gerade eine gründliche und detaillierte Planung bedarf noch mehr eines großen Willens. Ist Wille also nur eine Phrase?

Oder fehlt nicht eher der Bundeswehr vor allem anderen der Wille und liegt nicht deshalb alles derart im Argen ?!
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