(Europa) Die russische Marine
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Zitat:In ablösendem Einsatz mehrerer Verbände ist die russische Marine offenbar schon heute um ständige Präsenz im Mittelmeer bemüht.

Wie an dieser Stelle bereits berichtet, soll auf Weisung von Verteidigungsminister Shoigu ein Ständiger Mittelmeerverband (“permanent Mediterranean task force”) dort dauerhaft routinemäßige Präsenzaufgaben und kurzfristig notwendig werdende regionale Einsätze wahrnehmen. In einer quasi Wiederbelebung der früheren sowjetischen „Mittelmeer-Eskadra“ wird dazu bei der Schwarzmeerflotte ein Stabs-/Führungselement (HQ) eingerichtet, aus dem die operative Führung des aus „fünf bis sechs Fregatten und Kreuzern“ sowie Unterstützungseinheiten bestehenden Verbandes erfolgen soll.

Nordflotte, Baltische Flotte und Schwarzmeerflotte sollen die benötigten Einheiten nach einem Rotationsverfahren abstellen. Logistisch soll sich der Verband auf Häfen in Griechenland, Montenegro und auf Zypern abstützen, vor allem aber weiterhin auch das syrische Tartus zur Nachversorgung nutzen. Die formelle Institutionalisierung dieser neuen Mittelmeer-Einsatzgruppe soll zwar erst 2015 erfolgen, aber – sicher auch mit Blick auf die Lageentwicklung in Syrien – ist die russische Marine ganz offensichtlich schon heute um permanente Präsenz im Mittelmeer bemüht.

So operiert ein Verband der Baltischen Flotte mit u.a. der Fregatte YAROSLAV MUDRIY und den beiden Landungsschiffen KALININGRAD und ALEXANDER SHABALIN seit Dezember in der Region. Die beiden Landungsschiffe, die auf aktuellen Fotos schon deutlich „mitgenommen“ aussehen, haben in den letzten zwei Wochen in Novorossiysk (Schwarzmeer) eine Wartungsperiode eingelegt, sind am 11. April aber wieder durch die Türkischen Meerengen ins Mittelmeer zurückgekehrt.

Zumindest die ALEXANDER SHABALIN hat direkten Kurs auf Tartus genommen. Sie soll Ausrüstung und Ersatzteile für den russischen Stützpunkt und ein dort stationiertes Werkstattschiff der AMUR-Klasse liefern und sich danach wieder der Einsatzgruppe um die YAROSLAV MUDRIY anschließen. Vermutlich nimmt der Verband dann bald Kurs auf die Heimat; immerhin soll die Fregatte schon im Juni wieder die Ostsee verlassen und zur Teilnahme an der multinationalen Übung FRUKUS-13 nach Brest (Frankreich) verlegen.

Als Ablösung im Mittelmeer ist offenbar zunächst eine Einsatzgruppe der Nordflotte vorgesehen. Zerstörer SEVEROMORSK, Tanker DUBNA und Bergeschlepper ALTAY haben nach nur zwei Monaten Anti-Piraterie Operationen im Golf von Aden beendet und sind am 10. April durch den Suezkanal in das Mittelmeer zurückgekehrt. Nach Pressemeldungen der russischen Marine werden die Schiffe aber nicht direkt zur heimatlichen Nordflotte zurückkehren, sondern sollen sich für die kommenden „zwei Monate“ dem Mittelmeer-Verband anschließen. Dies würde auch den nur relativ kurzen Anti-Piraterie Einsatz erklären.

Im Mittelmeer dürfte der Nordflottenverband dann wiederum von einem Verband der Pazifikflotte abgelöst werden. Dieser Verband um den Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV war am 19. März aus Wladiwostok in Richtung Horn von Afrika ausgelaufen. Zu ihm gehören auch zwei Landungsschiffe der ROPUCHA-Klasse, und dies weckte sofort Zweifel an einem Einsatz ausschließlich zur Bekämpfung von Piraterie.

In den letzten Tagen von der russischen Marine herausgegebene Pressemitteilungen bestätigen inzwischen, dass der Schwerpunkt des Einsatzes nicht am Horn von Afrika zu finden sein wird. Die ADMIRAL PANTELEYEV soll dort nur einige Wochen operieren. Nach einem kurzen Besuch des Zerstörers im Iran soll der Verband schon „Mitte Mai“ weiter ins Mittelmeer verlegen und sich dort dem Mittelmeer-Verband anschließen. Die beiden Landungsschiffe (ursprünglich war noch ein drittes angekündigt, wurde dann aber nicht benötigt) seien mit „Fracht für Tartus“ beladen. Was genau ausgerechnet aus dem fernen Pazifik mit militärischen Landungsschiffen nach Tartus transportiert werden muss, ist unklar. Man darf aber durchaus vermuten, dass Russland mit der Präsenz von Landungsschiffen im Mittelmeer auch mögliche Evakuierungsoptionen (Räumung von Tartus) abdecken will.
erstmal: Griechenland hat Geldprobleme - Montenegro und Zypern haben jetzt schon eine starke russische "Interessenslage". Und Tartus ist ohnehin klar. Russland hat also im nordöstlichen Mittelmeerbereich jede Option genutzt, die es nutzen konnte.
Erstaunlich aber, dass kein einziges nordafrikanisch-arabisches Land als Abstützmöglichkeit für dieses russisches Engagemenet genannt wird.

Und immer wieder Landungsschiffe, die aus diversen Flotten - sogar bis aus Wladiwostok von der Pazikflotte aus - mit undefinierten Materialien nach Tatsus unterwegs din.
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