07.04.2013, 11:05
701 schrieb:Was wurde bei dem Blitz Manöver eigentlich geübt?da gibt es inzwischen einen längeren Bericht auf der hp des MARINEFORUM:
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Zitat:Eine große Alarmierungsübung der Schwarzmeerflotte kam für die Medien zwar unerwartet, war einem kleinen Kreis Eingeweihter aber durchaus vorher bekannt.(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und natürlich im Heft)
So hatte die russische Marine das Vorhaben wie in einem bilateralen Vertrag vorgesehen fristgerecht der Ukraine mitgeteilt, und natürlich bereiteten sich auch einige Schiffe mit z.B. außerplanmäßiger Munitionsübernahme darauf vor. Große offene Vorbereitungen wie z.B. früher bei solchen Gelegenheiten übliche Urlaubssperren gab es diesmal aber nicht. So blieb der Kreis der Eingeweihten klein, aber zumindest die Führungsebene war nicht gänzlich überrascht, als - so russische Medien - Präsident Putin auf dem Rückflug von einer Auslandsreise am 28. März „frühmorgens um 04:00 Uhr den Verteidigungsminister aus dem Bett holte und ihm befahl, die Schwarzmeerflotte zu alarmieren“.
Einiges spricht dafür, dass die Alarmierungsübung abschließender Höhepunkt einer am 16. März begonnenen umfassenden Inspektion der Schwarzmeerflotte durch ein aus Moskau angereistes Team des Marinehauptstabes war. Im Herbst 2011 war die Schwarzmeerflotte durch eine solche Inspektion angeblich „mit Pauken und Trompeten“ durchgefallen. Zum anderen aber werden solche Übungen zunehmend Standard in der russischen Marine, und mit Blick auf die 2014 in Sotschi geplanten olympischen Winterspiele wird sich gerade die Schwarzmeerflotte im Ausbildungsjahr 2013 eine erhöhte Einsatzbereitschaft erarbeiten müssen.
Insgesamt 36 Kriegs- und Hilfsschiffe, zahlreiche Flugzeuge und Hubschrauber (auch der Luftwaffe und des Militärbezirks), Landeinheiten und Marineinfanterie reagierten auf die Alarmierung. Landtruppen verlegten in Auflockerungsräume; Schiffe liefen schnellstmöglich in See aus, um dort „sofort das Gefecht mit einem angenommenen Gegner“ aufzunehmen (Artillerieschießen). Gleichzeitig flogen Jagdbomber Su-24 Fencer Ziele auf einem Truppenübungsplatz an und U-Jagdhubschrauber Ks-27 Helix „bekämpften feindliche U-Boote“.
Zentrales Ereignis war eine amphibische Kampflandung in der Nähe von Novorossiysk. Offenbar vor dem Hintergrund eines (fiktiven) operativen Szenarios wurden gleich zwei Landungsverbände gebildet. Während zunächst zwei gerade in Novorossiysk weilende Landungsschiffe der Baltischen Flotte (KALININGRAD und ALEXANDER SHABALIN) mit einigen Begleitschiffen einen „Ablenkungsverband“ bildeten und dem potentiellen Gegner ein Scheinziel suggerierten, lief wenig später der eigentliche Landungsverband aus Novorossiysk aus. Zu ihm gehörten vier Landungsschiffe der Schwarzmeerflotte, die auf dem Weg zum Landestrand von Begleiteinheiten gegen U-Boote, Überwasserangriffe und Flugzeuge geschützt und durch vermintes Seegebiet geleitet wurden. Präsident Putin persönlich beobachtete dann die nachfolgende amphibische Landung, an der auch Luftlandetruppen beteiligt waren.
Am 1. April kam das Signal zum Übungsende, und aller beteiligten Einheiten kehrten in ihre Stützpunkte zurück. Ersten Presseerklärungen zufolge wurden „alle Übungsziele erreicht“.