01.04.2013, 10:14
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Zitat:Schon 1954, als das an der Küste von Belutschistan nur 80 km von der iranischen Grenze entfernte kleine Fischerdorf Gwadar noch omanische Enklave war, sah Pakistan hier einen Standort für einen großen Seehafen.
1958 kaufte man die Enklave und baute nachfolgend das kleine Fischerdorf zunächst zu einem kleinen Hafen aus. Erst in den 1990er Jahren wurden die Überlegungen zur Erweiterung zu einem großen Seehafen wieder aufgegriffen. 2002 begann der Bau, und dieser löste in Indien und den USA sofort Unbehagen aus.
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Die Befürchtungen Indiens und der USA galten - und gelten – aber weniger der pakistanischen Marine, sondern einer ganz anderen Richtung. Hauptauftragnehmer für den Ausbau von Gwadar wurde eine chinesische Firma, und China finanzierte auch große Teile des 250 Mio.-Dollar Projektes. Diese „China Connection“ weckte natürlich sofort Spekulationen über mögliche geheime Vereinbarungen zur Nutzung Gwadars als logistischen Abstützpunkt (oder gar Auslandsbasis) durch die chinesische Marine. In Indien und den USA zweifelte man nicht, dass China im neuen pakistanischen Hafen ein Sprungbrett für seine strategische Erweiterung in den Indik sah, und die unmittelbare Nähe zu den geostrategischen Energieversorgungswegen (Straße von Hormuz) weckte Besorgnis.
2007 wurde der Hafen eröffnet, blieb aber wirtschaftlich ein Flop, denn Pakistan schaffte es nicht, sein neues „Seehandelszentrum“ infrastrukturell an das Hinterland anzubinden. Die geplanten Straßen sind erst zu 60 Prozent fertig gestellt. Erneut kamen die Chinesen ins Spiel. Sie sollen angeboten haben, mit einem Aufwand von mehreren hundert Millionen US-Dollar nicht nur die Straßenanbindung an den pakistanischen Indus Highway fertig zu stellen, sondern darüber hinaus die Verbindung über den nord-pakistanischen Karakorum Highway bis nach China weiter zu führen.
Im Februar dieses Jahres wurde die „China Connection“ schließlich noch weiter gestärkt. Pakistans Präsident Zardari beendete den Vertrag mit einer bisher für den Hafen zuständigen Betreibergesellschaft aus Singapur – und erteilte das Bewirtschaftungsrecht für Gwadar einer chinesischen Gesellschaft.