31.03.2013, 08:11
Nightwatch:
Tatsächlich ist die Erhöhung der Kadenz das einzige Aufwuchspotential, dass diese Systeme haben. Und gewaltig ist dieses ganz sicher nicht. Das Problem ist systeminhärent. Jedes Hardkillsystem ist ein System das reagiert. Es agiert also nicht, es reagiert. Damit verbraucht es Zeit (nicht für die Datenübermittlung und Verarbeitung, da ist man bereits maximal schnell, sondern für die Erfassung, und vor allem für das Abfeuern). Aus diesem Grund fangen Hardkillsysteme anfliegende Raketen ja auch erst in einem Bereich von um die 10 m vor dem Panzer ab, obwohl sie diese Raketen auch schon auf 30 m abfangen könnte. Und das bezieht sich auf derzeitige, relativ langsame Raketen, beispielsweise eine RPG-7.
Wenn die Raketen nun sehr viel schneller sind, insbesondere auf die letzten 50 m nochmal erheblich beschleunigen, dann kann ein Hardkillsystem diese kaum abfangen. Die Rakete als agierende ist dann immer schneller. Weil sie schon da ist, bevor die Reaktion fertig ist. Selbst bei einer elektronischen Zündung des Abwehrmechanismus dauert es einfach, bis die Ladung zündet und die Abwehreinheit in der Luft da ist, wo die Rakete ist. Bei hoher Geschwindigkeit der Rakete hat diese den Panzer dann bereits getroffen. Dieses grundlegende Problem können Hardkillsysteme nicht überwinden.
Wogegen Hardkillsysteme aber hervorragend schützen, dass sind ältere Systeme und insbesondere die notorischen RPG-7. Bereits der um die 90% Schutz gegen RPG-7 ist eine hervorragende Leistung und eine immense Fähigkeit die unsere Panzer gegenüber unseren typischen Feinden sehr weit voran bringt.
Da der Schutz gegen RPG-7 so extrem gut ist (90% sind gewaltig), können selbst leichte Panzer damit von uns gegen unsere typischen Feinde wieder viel offensiver eingesetzt werden.
Den Begriff Überschwer weise ich zurück. Die Systeme werden nicht schwerer sein als heutige Systeme. Das hervorragende israelische Spike-System hat bei geringerem Gewicht beispielsweise heute bereits viel mehr Leistung und Reichweite als alles was bisher da gewesen ist. Eine Mini-Spike wiegt beispielsweise weniger als eine Panzerfaust früher und hat eine Reichweite von 1,3 km. Man könnte auch Reichweite durch extreme hohe Geschwindigkeit auf kürzere Distanzen ersetzen und schon könnte man Hardkillsysteme damit kontern.
Das Gewicht und die Beweglichkeit sind daher kein Problem. Womit du natürlich recht hast ist der Umstand, dass diese Systeme assymetrischen Gegnern vielleicht nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen werden. Um so wichtiger wäre es, solche hochmodernen PALR nicht zu exportieren.
Gerade Israel verkauft Spike aber beispielsweise an fast jeden. An so vertrauenswürdige Länder wie Azerbeidschan, Kolumbien, usw usf
Der primäre Grund ist in Wahrheit die feindliche Luftherrschaft. Die Hisbollah hat aber bspw PALR auch motorisiert transportiert. Findige Hisbollah-Kämpfer setzen sogar faltbare von Hand gezogene Wägelchen ein, um schwere Ausrüstung von A nach B zu bringen.
Das wurde von phantom so skizziert, nicht von mir. Aber anbei: auch 250 kg könnte ich problemlos auf einen Wiesel packen.
Mehrere Gefechtsköpfe zugleich, dass muß nicht in einer Waffe integriert sein. Das können mehrere für sich jeweils alleine leichtere Systeme sein. Zwei Schützen (oder mehr) zusammen setzen dass dann ein. Aber das ist noch nicht mal notwendig. Es genügt, die Geschwindigkeit immens zu erhöhen, die Erkennung der Rakete per Radar zu stören, und vor allem anderen: die Hardkillsysteme selbst zu beschädigen. Diese schützen zwar sehr gut den Panzer, aber wer schützt sie?
Mehr Wums: Wenn ich Raketen verwende, die nach Treffer durch das Abwehrsystem mittels Splitterwirkung, einer thermobarischen Ladung usw den Panzer trotzdem treffen, dann wird zwar der Panzer dadurch in keiner Weise gestört, da seine passive Panzerung dafür völlig ausreichend ist, aber das Hardkillsystem wird dadurch zerstört. Der nächste Schuß trifft dann den Panzer ungeschützt.
Mehr Geschwindigkeit: Extrem schnelle Raketen, insbesondere solche die ihre Geschwindigkeit während des Anfluges auf die letzten 50 m vor dem Panzer rasant ändern erschweren die Abwehr der Rakete immens. Eine Spike (heutiges System) können die heutigen Hardkillsysteme beispielsweise mit maximal 20% bis 40% abfangen. Das ist nicht viel. Und das ist noch nicht mal eine Rakete die jetzt ihre Geschwindigkeit ändern würde bzw. die extrem schnell wäre.
Primär wollte ich dir durch dieses Beispiel verdeutlichen, dass Hardkillsysteme selbst anfällig für feindlichen Beschuss sind. Sie schützen zwar den Panzer, aber wer schützt sie selbst? Und sind sie erst mal beschädigt, ist der Panzer damit im weiteren schutzlos.
Einen Panzer zu blenden, seine Aufbauten und Anbauten zu beschädigen, ist eine übliche Taktik. Das wurde seit jeher so praktiziert, und wird auch heute so praktiziert. Den Irakern war es nicht mal zu schade, einfache Nebelbecher mit Kugelwaffen kaputt zu schießen, aus der einfachen Rechnung heraus, dass die Kugeln für sie billiger sind als die Nebelbecher für die Amis. Mit einem Anti Material Gewehr oder mit einem schweren Maschinengewehr zerschieße ich dir dein Hardkillsystem auf mehr als 1 km Distanz problemlos.
Panzer rasen nicht den ganzen Tag mit voller Geschwindigkeit durchs Gelände, selbst wo dieses offen ist. Und selbst wo sie dies tun, können Salven aus SMG oder auch Raketen mit entsprechenden Sprengköpfen die Hardkillsysteme auf dem Panzer zerstören. Man könnte sogar spezielle Anti-Hardkill-Raketen andenken, die darauf setzen, dass das Hardkillsystem sie abfängt und deren Überreste dann den Panzer treffen mit dem Ziel das Hardkillsystem auszuschalten.
Auch sind Minen denkbar, die von der Seite oder von Oben im Urbanen Terrain wie auch im Offenen die Hardkillsysteme angreifen. Springen aus dem Boden direkt nebem dem Panzer nach oben in die Luft (so was gibt es schon) und zerstören dann das Hardkillsystem. Kurz darauf schlägt die PALR ein.
usw usf, es sind so viele Möglichkeiten vorhanden, Hardkillsysteme zu kontern.
Bezüglich Himmelfahrtskommando: Panzerabwehr war seit jeher ein Himmelfahrtskommando. Daran hat sich noch nie etwas geändert. Du hast irgendwo geschrieben: Und was wenn dann da zwei Panzer sind? Üblicherweise werden es sogar noch sehr viel mehr Panzer sein. Niemand schickt nur zwei MBT, normalerweise wird zumindest ein ganzer Zug geschickt. Ein Infanterietrupp für sich alleine kann gegen einen Zug MBT im Idealfall einen MBT zerstören. Im Idealfall. Zumeist wird der Infanterietruppe sterben und allenfalls ein MBT beschädigt sein. Das war schon lange vor Hardkillsystemen so und ändert sich durch diese nicht. Panzerabwehr durch Infanterie, dass ist das anspruchsvollste überhaupt.
Der Test auf den du dich beziehst, bezog sich auf die Abwehr eines Schußes mit einer RPG-7 und erreichte keine hunderprozentige Sicherheit, sondern um die 90% herum.
Übrigens ein hervorragender Wert, absolut herrausragend diese Leistung. Da Hardkillsysteme die RPG-7 als Waffe obsolet machen, stärkt uns gegenüber unseren üblichen Gegnern immens. Unsere Panzer werden in Zukunft dank Hardkillsystemen gegen die üblichen assymetrischen Gegner wieder sehr offensiv vorgehen können. Zwischen einer RPG-7 und einer PALR ist aber ein wesentlicher Unterschied. Auch heute schon, nur in Bezug auf die passive Panzerung.
blasrohr:
Die Logistik wird heute primär durch Minen angegriffen. Der Gegner hat aber niemals genug Anti-Fahrzeug-Minen, um damit weite Bereiche des Geländes zu belegen. Er muß sie daher an den Straßen konzentrieren. Mit Radpanzern komme ich aber nicht ausreichend durchs Gelände, wenn Minen an Straßen festgestellt werden. Daher ist ein Kettenfahrzeug in Bezug auf die Logistiksicherung einem Radfahrzeug weit überlegen.
Ich habe beispielsweise extrem gute Erfahrungen mit dem BV206D und Wiesel 1 gemacht. Der BV206 hat sogar weniger Bodendruck als ein Infanterist zur Fuß obwohl er gepanzer ist und löst oft nicht mal Anti-Personen-Minen aus (auch wenn diese ihm nichts tun könnten). Auch der Wiesel löst Minen gegen Panzer aufgrund des geringen Bodendruckes nicht mal aus. Der heute bei der Bundeswehr verfügbare Nachfolger BV206S ist noch mal deutlich besser und besser geschützt.
Eine Kombination aus BV206S und Wiesel 2 wäre für die Jägertruppe meiner Überzeugung nach sehr viel besser als der Boxer. Man kann beide Fahrzeuge sogar per Hubschrauber Luftverlasten, damit die Jägertruppe je nach Wahl als Luftsturmeinheit einsetzen wenn dies Vorteile bringen würde. Dabei hätten die Jäger dann nach der Luftverlastung trotzdem ihre Fahrzeuge dabei und hätten damit im Vergleich zu anderen Luftsturmeinheiten weltweit (Ausnahme Russland) eine viel größere Mobilität da sie nach der Luftverlastung mit ihren Fahrzeugen agieren könnten.
Damit könnten die Jäger aufgrund ihrer Fahrzeuge und der damit auf diesen verfügbaren schweren Waffen ein 3D Element in der Kriegsführung bieten, dass sie mit dem Boxer so nie bieten können und als echte Luftsturmtruppe die 2D Bodentruppen bei Operationen in der Tiefe durch die schnelle Einnahme überlegener Positionen immens unterstützen. Der Boxer macht die Jäger unflexibel und zu schwer und zu fahrzeuggebunden. Jäger sollten eben leichte Infanterie bleiben, und daher sollten sie eben auch leichte Panzer haben, und keine Mittelschweren Kräfte und Pseudo-Panzergrenadiere werden. Deshalb ist in meinem Konzept der Leichte Panzer das Fahrzeug der Jägertruppe.
Panzer wie der K-21 wären sogar schwimmfähig, und bräuchten damit gar keine Brücken.
Der Schutz ist ausreichend (aufgrund Hardkillsysteme!). Die Waffenreichweite ebenfalls, in Bezug auf die Kanone muß jedoch eine Mittelkaliberkanone her, um feindliche SPz auch mit Kanone sicher auf weite Distanzen zerstören zu können und um feindliche gehärtete Stellungen (Bunker) zerstören zu können. Die heute vorherrschenden 30mm Kanonen scheitern da noch.
Duelle von MBT gegen SPz wird es immer weniger geben. Ebenso wie es immer weniger Duelle MBT gegen MBT geben wird. Nightwatch hat bspw ja auch schon geschrieben, dass der Kampf ganzer Panzebrigaden gegeneinander nicht mehr zu erwarten ist. Gerade weil das Duell: MBT gegen SPz eine Ausnahme sein wird, wird der SPz immer mehr geeignet sein für die Operation in der Tiefe als ein MBT. Hardkillsysteme werden zudem in der Zukunft nicht nur Raketen abfangen können, sondern auch Granaten. Es ist sogar klar absehbar, dass Granaten in Zukunft leichter abgefangen werden können als Raketen, da man Raketen bauen kann, die schneller sind als jede Granate. Damit scheitert dann der MBT mit seinen Granaten an den Hardkillsystemen des SPz, während die überschweren PALR die auf dem SPz montiert sind, immer noch eine Chance gegen die Hardkillsysteme des MBT haben werden.
Zitat:Die Abfangraten können noch ohne weiteres gesteigert werden. Wie geschrieben, diese Systeme haben gewaltiges Aufwuchspotential. Und was machst du wenn man die Kadenz noch weiter erhöht?
Tatsächlich ist die Erhöhung der Kadenz das einzige Aufwuchspotential, dass diese Systeme haben. Und gewaltig ist dieses ganz sicher nicht. Das Problem ist systeminhärent. Jedes Hardkillsystem ist ein System das reagiert. Es agiert also nicht, es reagiert. Damit verbraucht es Zeit (nicht für die Datenübermittlung und Verarbeitung, da ist man bereits maximal schnell, sondern für die Erfassung, und vor allem für das Abfeuern). Aus diesem Grund fangen Hardkillsysteme anfliegende Raketen ja auch erst in einem Bereich von um die 10 m vor dem Panzer ab, obwohl sie diese Raketen auch schon auf 30 m abfangen könnte. Und das bezieht sich auf derzeitige, relativ langsame Raketen, beispielsweise eine RPG-7.
Wenn die Raketen nun sehr viel schneller sind, insbesondere auf die letzten 50 m nochmal erheblich beschleunigen, dann kann ein Hardkillsystem diese kaum abfangen. Die Rakete als agierende ist dann immer schneller. Weil sie schon da ist, bevor die Reaktion fertig ist. Selbst bei einer elektronischen Zündung des Abwehrmechanismus dauert es einfach, bis die Ladung zündet und die Abwehreinheit in der Luft da ist, wo die Rakete ist. Bei hoher Geschwindigkeit der Rakete hat diese den Panzer dann bereits getroffen. Dieses grundlegende Problem können Hardkillsysteme nicht überwinden.
Wogegen Hardkillsysteme aber hervorragend schützen, dass sind ältere Systeme und insbesondere die notorischen RPG-7. Bereits der um die 90% Schutz gegen RPG-7 ist eine hervorragende Leistung und eine immense Fähigkeit die unsere Panzer gegenüber unseren typischen Feinden sehr weit voran bringt.
Da der Schutz gegen RPG-7 so extrem gut ist (90% sind gewaltig), können selbst leichte Panzer damit von uns gegen unsere typischen Feinde wieder viel offensiver eingesetzt werden.
Zitat:bedeutet das nicht automatisch, das die übernächste Generation von überschweren ATGMs in vergleichbarer Quantität bei zwielichtigen Gestalten landen können. Gerade und vorallem weil ihre taktische Beweglichkeit sehr eingeschränkt ist und sie nicht in ausreichender Zahl an den Feind gebracht werden können.
Den Begriff Überschwer weise ich zurück. Die Systeme werden nicht schwerer sein als heutige Systeme. Das hervorragende israelische Spike-System hat bei geringerem Gewicht beispielsweise heute bereits viel mehr Leistung und Reichweite als alles was bisher da gewesen ist. Eine Mini-Spike wiegt beispielsweise weniger als eine Panzerfaust früher und hat eine Reichweite von 1,3 km. Man könnte auch Reichweite durch extreme hohe Geschwindigkeit auf kürzere Distanzen ersetzen und schon könnte man Hardkillsysteme damit kontern.
Das Gewicht und die Beweglichkeit sind daher kein Problem. Womit du natürlich recht hast ist der Umstand, dass diese Systeme assymetrischen Gegnern vielleicht nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen werden. Um so wichtiger wäre es, solche hochmodernen PALR nicht zu exportieren.
Gerade Israel verkauft Spike aber beispielsweise an fast jeden. An so vertrauenswürdige Länder wie Azerbeidschan, Kolumbien, usw usf
Zitat:Es hat seine Gründe warum Milizen/Terroristen nicht auf motorisierte Waffenträger setzen wenn sie überlegenen Armeen gegenüberstehen.
Der primäre Grund ist in Wahrheit die feindliche Luftherrschaft. Die Hisbollah hat aber bspw PALR auch motorisiert transportiert. Findige Hisbollah-Kämpfer setzen sogar faltbare von Hand gezogene Wägelchen ein, um schwere Ausrüstung von A nach B zu bringen.
Zitat:Hier wurde ein System konzipiert das quasi mehrere Gefechtsköpfe auf einmal auf den Panzer wirft. Logischerweise sind wir dann in dem skizzierten Bereich von einer Viertel Tonne.
Das wurde von phantom so skizziert, nicht von mir. Aber anbei: auch 250 kg könnte ich problemlos auf einen Wiesel packen.
Mehrere Gefechtsköpfe zugleich, dass muß nicht in einer Waffe integriert sein. Das können mehrere für sich jeweils alleine leichtere Systeme sein. Zwei Schützen (oder mehr) zusammen setzen dass dann ein. Aber das ist noch nicht mal notwendig. Es genügt, die Geschwindigkeit immens zu erhöhen, die Erkennung der Rakete per Radar zu stören, und vor allem anderen: die Hardkillsysteme selbst zu beschädigen. Diese schützen zwar sehr gut den Panzer, aber wer schützt sie?
Zitat:Du kannst das Ding schneller machen, mehr Wums reinpacken oder den Angriffswinkel ändern. Du kannst vielleicht einen Tandemgefechtskopf basteln. Nichts davon wird moderne Abwehrsysteme interessieren.
Mehr Wums: Wenn ich Raketen verwende, die nach Treffer durch das Abwehrsystem mittels Splitterwirkung, einer thermobarischen Ladung usw den Panzer trotzdem treffen, dann wird zwar der Panzer dadurch in keiner Weise gestört, da seine passive Panzerung dafür völlig ausreichend ist, aber das Hardkillsystem wird dadurch zerstört. Der nächste Schuß trifft dann den Panzer ungeschützt.
Mehr Geschwindigkeit: Extrem schnelle Raketen, insbesondere solche die ihre Geschwindigkeit während des Anfluges auf die letzten 50 m vor dem Panzer rasant ändern erschweren die Abwehr der Rakete immens. Eine Spike (heutiges System) können die heutigen Hardkillsysteme beispielsweise mit maximal 20% bis 40% abfangen. Das ist nicht viel. Und das ist noch nicht mal eine Rakete die jetzt ihre Geschwindigkeit ändern würde bzw. die extrem schnell wäre.
Zitat: Kein Schütze trifft einen Panzer in voller Fahrt und in urbanen Gelände sind es eben die Senoren des Hard Kills Systems die den schützen sofort aufspüren und einen einen Gegenschlag möglich machen. Auf solche Himmelkfahrtkommandos kann man keine Taktik aufbauen.
Primär wollte ich dir durch dieses Beispiel verdeutlichen, dass Hardkillsysteme selbst anfällig für feindlichen Beschuss sind. Sie schützen zwar den Panzer, aber wer schützt sie selbst? Und sind sie erst mal beschädigt, ist der Panzer damit im weiteren schutzlos.
Einen Panzer zu blenden, seine Aufbauten und Anbauten zu beschädigen, ist eine übliche Taktik. Das wurde seit jeher so praktiziert, und wird auch heute so praktiziert. Den Irakern war es nicht mal zu schade, einfache Nebelbecher mit Kugelwaffen kaputt zu schießen, aus der einfachen Rechnung heraus, dass die Kugeln für sie billiger sind als die Nebelbecher für die Amis. Mit einem Anti Material Gewehr oder mit einem schweren Maschinengewehr zerschieße ich dir dein Hardkillsystem auf mehr als 1 km Distanz problemlos.
Panzer rasen nicht den ganzen Tag mit voller Geschwindigkeit durchs Gelände, selbst wo dieses offen ist. Und selbst wo sie dies tun, können Salven aus SMG oder auch Raketen mit entsprechenden Sprengköpfen die Hardkillsysteme auf dem Panzer zerstören. Man könnte sogar spezielle Anti-Hardkill-Raketen andenken, die darauf setzen, dass das Hardkillsystem sie abfängt und deren Überreste dann den Panzer treffen mit dem Ziel das Hardkillsystem auszuschalten.
Auch sind Minen denkbar, die von der Seite oder von Oben im Urbanen Terrain wie auch im Offenen die Hardkillsysteme angreifen. Springen aus dem Boden direkt nebem dem Panzer nach oben in die Luft (so was gibt es schon) und zerstören dann das Hardkillsystem. Kurz darauf schlägt die PALR ein.
usw usf, es sind so viele Möglichkeiten vorhanden, Hardkillsysteme zu kontern.
Bezüglich Himmelfahrtskommando: Panzerabwehr war seit jeher ein Himmelfahrtskommando. Daran hat sich noch nie etwas geändert. Du hast irgendwo geschrieben: Und was wenn dann da zwei Panzer sind? Üblicherweise werden es sogar noch sehr viel mehr Panzer sein. Niemand schickt nur zwei MBT, normalerweise wird zumindest ein ganzer Zug geschickt. Ein Infanterietrupp für sich alleine kann gegen einen Zug MBT im Idealfall einen MBT zerstören. Im Idealfall. Zumeist wird der Infanterietruppe sterben und allenfalls ein MBT beschädigt sein. Das war schon lange vor Hardkillsystemen so und ändert sich durch diese nicht. Panzerabwehr durch Infanterie, dass ist das anspruchsvollste überhaupt.
Zitat:Aber du unterschätzt das Potential der Hard Kill Systeme. Die Tests die ua die Amerikaner mit Trophy durchgeführt haben sprechen eine eindeutige Sprache die sehr wohl in Richtung hundert Prozent geht.
Der Test auf den du dich beziehst, bezog sich auf die Abwehr eines Schußes mit einer RPG-7 und erreichte keine hunderprozentige Sicherheit, sondern um die 90% herum.
Übrigens ein hervorragender Wert, absolut herrausragend diese Leistung. Da Hardkillsysteme die RPG-7 als Waffe obsolet machen, stärkt uns gegenüber unseren üblichen Gegnern immens. Unsere Panzer werden in Zukunft dank Hardkillsystemen gegen die üblichen assymetrischen Gegner wieder sehr offensiv vorgehen können. Zwischen einer RPG-7 und einer PALR ist aber ein wesentlicher Unterschied. Auch heute schon, nur in Bezug auf die passive Panzerung.
blasrohr:
Zitat:Der Boxer soll dabei vorallem Fronttaxi und Mehrzweckfahrzeug sein. Ich habe sie wegen der Absitzstärke, der Vielseitigkeit,dem großen Laderaum und dem Frontprofil für die Tarnung gewählt. Bei Logistiksicherung finde ich Radfahrzeuge ebenfalls passender.
Die Logistik wird heute primär durch Minen angegriffen. Der Gegner hat aber niemals genug Anti-Fahrzeug-Minen, um damit weite Bereiche des Geländes zu belegen. Er muß sie daher an den Straßen konzentrieren. Mit Radpanzern komme ich aber nicht ausreichend durchs Gelände, wenn Minen an Straßen festgestellt werden. Daher ist ein Kettenfahrzeug in Bezug auf die Logistiksicherung einem Radfahrzeug weit überlegen.
Ich habe beispielsweise extrem gute Erfahrungen mit dem BV206D und Wiesel 1 gemacht. Der BV206 hat sogar weniger Bodendruck als ein Infanterist zur Fuß obwohl er gepanzer ist und löst oft nicht mal Anti-Personen-Minen aus (auch wenn diese ihm nichts tun könnten). Auch der Wiesel löst Minen gegen Panzer aufgrund des geringen Bodendruckes nicht mal aus. Der heute bei der Bundeswehr verfügbare Nachfolger BV206S ist noch mal deutlich besser und besser geschützt.
Eine Kombination aus BV206S und Wiesel 2 wäre für die Jägertruppe meiner Überzeugung nach sehr viel besser als der Boxer. Man kann beide Fahrzeuge sogar per Hubschrauber Luftverlasten, damit die Jägertruppe je nach Wahl als Luftsturmeinheit einsetzen wenn dies Vorteile bringen würde. Dabei hätten die Jäger dann nach der Luftverlastung trotzdem ihre Fahrzeuge dabei und hätten damit im Vergleich zu anderen Luftsturmeinheiten weltweit (Ausnahme Russland) eine viel größere Mobilität da sie nach der Luftverlastung mit ihren Fahrzeugen agieren könnten.
Damit könnten die Jäger aufgrund ihrer Fahrzeuge und der damit auf diesen verfügbaren schweren Waffen ein 3D Element in der Kriegsführung bieten, dass sie mit dem Boxer so nie bieten können und als echte Luftsturmtruppe die 2D Bodentruppen bei Operationen in der Tiefe durch die schnelle Einnahme überlegener Positionen immens unterstützen. Der Boxer macht die Jäger unflexibel und zu schwer und zu fahrzeuggebunden. Jäger sollten eben leichte Infanterie bleiben, und daher sollten sie eben auch leichte Panzer haben, und keine Mittelschweren Kräfte und Pseudo-Panzergrenadiere werden. Deshalb ist in meinem Konzept der Leichte Panzer das Fahrzeug der Jägertruppe.
Zitat:Bei Brückenübergängen und Treibstoffverbrauch sind sie auch im Vorteil.
Panzer wie der K-21 wären sogar schwimmfähig, und bräuchten damit gar keine Brücken.
Zitat:Aber reicht der Schutz und Waffenreichweite/Ausdauer von Schützenpanzern denn für Operationen auf weiter Flur überhaupt aus? Diese Frage läuft wieder auf das Duell MBT vs Spz hinaus, aber berechtigt finde ich sie trotzdem.
Der Schutz ist ausreichend (aufgrund Hardkillsysteme!). Die Waffenreichweite ebenfalls, in Bezug auf die Kanone muß jedoch eine Mittelkaliberkanone her, um feindliche SPz auch mit Kanone sicher auf weite Distanzen zerstören zu können und um feindliche gehärtete Stellungen (Bunker) zerstören zu können. Die heute vorherrschenden 30mm Kanonen scheitern da noch.
Duelle von MBT gegen SPz wird es immer weniger geben. Ebenso wie es immer weniger Duelle MBT gegen MBT geben wird. Nightwatch hat bspw ja auch schon geschrieben, dass der Kampf ganzer Panzebrigaden gegeneinander nicht mehr zu erwarten ist. Gerade weil das Duell: MBT gegen SPz eine Ausnahme sein wird, wird der SPz immer mehr geeignet sein für die Operation in der Tiefe als ein MBT. Hardkillsysteme werden zudem in der Zukunft nicht nur Raketen abfangen können, sondern auch Granaten. Es ist sogar klar absehbar, dass Granaten in Zukunft leichter abgefangen werden können als Raketen, da man Raketen bauen kann, die schneller sind als jede Granate. Damit scheitert dann der MBT mit seinen Granaten an den Hardkillsystemen des SPz, während die überschweren PALR die auf dem SPz montiert sind, immer noch eine Chance gegen die Hardkillsysteme des MBT haben werden.