24.03.2013, 18:07
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Zitat:Am 17. März wurde in Anzali am Kaspischen Meer mit der DAMAVAND ein weiterer Fregattenneubau für die iranische Marine feierlich zu Wasser gelassen.
Präsident Ahmadinejad war persönlich zum Stapellauf angereist. Er erklärte, er habe “keinen Zweifel an großer Freude auch aller Nachbarländer“, denn die „Stärkung der iranischen Marine bedeute ja auch für sie selbst eine Stärkung ihrer eigenen Sicherheit.“
Die DAMAVAND ist das nunmehr dritte Schiff der im Rahmen von Projekt „Mowj“ gebauten JAMARAN-Klasse, zu deren Bewaffnung moderne Seeziel-FK Noor (Variante des chinesischen C-802) gehören. Fotos zeigen auf der DAMAVAND vor der Brücke auch das FK-System Mehrab/Fajr, eine Eigen-Modifikation früherer Flugabwehr-FK Standard Missiles SM-1 (der Schah-Marine). Unklar ist, ob dieses System ausschließlich der Flugabwehr dient, oder in einem „Seeziel-Modus“ auch gegen Überwasserziele eingesetzt werden soll.
Projekt „Mowj“ reicht mehr als 15 Jahre zurück. 1997 waren unter dieser Projektbezeichnung erste Pläne zu eigenständiger Entwicklung eines größeren „Mehrzweckzerstörers“ bekannt geworden. Designvorlage für den Eigenbau lieferten die noch zu Zeiten des Schah Anfang der 1970er Jahre von Großbritannien gelieferten Schiffe vom Typ VOSPER Mk5.
Wie diese, verdrängt auch JAMARAN etwa 1.400 ts, ist damit im internationalen Vergleich also als „Korvette oder leichte Fregatte“ zu kategorisieren. Im Iran spricht man allerdings von einem „großen Zerstörer“ - dem iranische Medien im bloßen Abschreiben eines offiziell nie korrigierten Druckfehlers immer wieder mal auch eine Verdrängung von 14.000 ts einräumen. Für die iranische Marine sind bei der Klassifizierung eines Schiffes nicht die Größe, sondern nur Bewaffnung und Fähigkeiten maßgeblich. So werden z.B. kleine (250 ts) FK-Korvetten der COMBATTANTE-Klasse offiziell als “Fregatten” bezeichnet, und die Mitführung von ein oder zwei Hubschraubern macht aktuell aus dem Versorger KHARG einen „Hubschrauberträger“.
Typschiff JAMARAN war 2010 in Bandar Abbas im Persischen Golf (an der Straße von Hormuz) in Dienst gestellt worden. Dort soll im September 2012 auch das zweite Schiff, SAHAND, zu Wasser gelassen worden sein. Mit der DAMAVAND, die beim Stapellauf offenbar bereits fertig ausgerüstet ist und „in sechs Monaten operativ einsatzklar“ sein soll, erhält die iranische Marine nun auch im Kaspischen Meer ein erstes größeres Kampfschiff; weitere, möglicherweise auch modifizierte Schiffe des Projekt „Mowj“ sollen sowohl in Bandar Abbas als auch in Anzali im Bau sein. SAHAND soll bis März 2014 einsatzklar werden.
Um die Namensgebung der DAMAVAND gab es einige Verwirrung. Noch vor wenigen Monaten war bei dem Neubau auch offiziell immer von VELAYAT die Rede gewesen; nun heißt das Schiff plötzlich DAMAVAND (höchster Berg des Iran, ein Vulkankegel, um den sich zahlreiche Mythen ranken) und übernimmt damit den Namen eines früheren iranischen Geleitzerstörers.