21.03.2013, 09:54
Zitat:Durch die heutige Waffentechnologie mit Computern, Waffenleitsystemen, gelenkten Raketen, automatisierter Aufklärung, ist die Plattform von der Waffen verschossen werden, im Vergleich zu früher, weniger wichtig geworden.
Das Argument verstehe ich nicht ganz. Inwiefern macht das den Kampfpanzer obsolet?
Zitat:Was ist der Vorteil, wenn man zwei Waffensysteme vereinen kann? Man hat immer die richtige Plattform vor Ort. Man hat bei gleich viel ausgegebenem Geld um die 80% mehr Einheiten von diesem Typ im Arsenal. Oder man spart sich die entsprechende Menge im Wehrhaushalt und kann das Geld für wichtigere Dinge einsetzen.
Dem stimme ich weitgehend zu.
Zitat:Im Fall vom Bradley der dank TOW auch teilweise als Kampfpanzer agieren kann, kann man die Anzahl der benötigten MBTs reduzieren.
Das sehe ich nicht so. Der Bradley ist gegenüber einem modernen Kampfpanzer im direkten Duell deutlich unterlegen. Deshalb kann der Bradley den Kampfpanzer nicht ersetzen. Der Einsatz der TOWs ist nur eine Notlösung. Der Bradley sollte vermeiden mit gegnerischen MBTs zu kämpfen.
Zitat:Oder wenn man die Haubitze-/Artilleriefähigkeit in den MBT integrieren würde, man sich das komplette Arsenal an Haubitzen schenken könnte.
Es wäre toll, wenn das ginge. Ich glaube aber, dass es realistischer ist, erst einmal die Fähigkeiten der Kampfpanzers dahingehend zu erweitern, dass er sein derzeitiges Geschütz wie ein Artilleriegeschütz einsetzen kann. Damit wird er zwar nicht die Reichweite und Feurkraft einer Panzerhaubitze erreichen, aber vielleicht sind 10 bis 15 km drinnen, was schon ein großer Fortschritt wäre. Dann sollte man wie beim französischen Leclerc eine automatische Nachladung installieren, damit man auf den Ladeschützen verzichten kann und das Nachladen beschleunigen kann. Das hielte ich bereits für eine große Verbesserung.
Von der Verschmelzung von Schützenpanzer und Kampfpanzer halte ich hingegen nicht viel. Das haben die Israelis mit dem Merkava versucht. Da kann man anstelle von Granaten bis zu 3 Infanteristen transportieren. Da ist ein dediziertes Truppentaxi preiswerter und effektiver. Da passen mehr Soldaten rein. Sowohl die Panzerung als auch die Bewaffnung ist leichter. Der Puma transportiert allerdings lediglich 6 Soldaten.
Zitat:Unnötige Spezialisierungen binden extrem viele Ressourcen. Der grösste Witz diesbezüglich sind hochspezialisierte Flugzeuge, das kostet derart viel Geld und bringt aufgrund der neuen Waffentechnologie, keinerlei Vorteile mehr. Ob das Flugzeug mit 15m/s oder 20m/s steigt, war früher wichtig, weil man das Flugzeug aus der 6Uhr-Position bekämpfen musste. Heute übernimmt die Rakete den physischen Part der Verfolgung, ergo ist das spezialisieren von Waffenplattformen generell zu hinterfragen.
Deine These, dass Agilität bei Jagdflugzeugen wurscht ist, halte ich für vollkommen falsch. Agilität ist nach wie vor die wichtigste Eigenschaft eines Jagdflugzeuges, viel wichtiger als "Stealth". Aber das ist hier der falsche Thread. Bei Jagd-Flugzeugen hat sich ja mittlerweile das Mehrzweckkampfflugzeug etabliert. Das kann als Jagdflugzeug - Tag und Nacht - und als leichter Bomber eingesetzt werden. Früher gabes gleich ein halbes Dutzend unterschiedlicher Flugzeuge für diese Aufgaben. Die Präzisionsbomben haben auch die Bodenbekämpfung aus der Luft verändert. Was allerdings noch nicht verschwunden ist, sind Luftfahrzeuge für "Close Air Support". Da denkt man an die A-10 und den Apache helicopter. Nur die Amerikaner setzen noch auf einen reinen Jäger wie die F-22, die zu allem Anderen denkbar ungeeignet ist. Das war natürlich verschwenderisch.