06.03.2013, 00:48
Zitat:In Malaysia besetzte ein selbsternannter Sultan ein Dorf. Das Militär griff daraufhin die Besetzer aus den Philippinen mit schwerem Geschütz an.
Mit Kampfjets, Helikoptern, Raketen und Bomben versetzten die Truppen die Menschen im Nordosten der Insel Borneo heute in helle Panik. Zu Hunderten suchten die verschreckten Einwohner der Region Lahad Datu das Weite.
Dabei galt der Einsatz in der malaysischen Provinz Sabah nicht ihnen – sondern einer Gruppe teils bewaffneter Landbesetzer aus den Philippinen, die alte Territorialansprüche geltend machen wollen.
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Für die Besetzer ist die Sache ganz einfach: Sie wollen Land zurück haben, das ihnen ihrer Meinung nach gehört. «Ich will kein Blutvergiessen, aber wir haben lange genug gelitten, jetzt müssen wir unsere Ansprüche auf Sabah durchsetzen», sagte der selbsternannte Sultan von Sulu, Jamalul Kiriam III, vor ein paar Tagen.
Sein Bruder ist der Anführer der mehr als 200 Besetzer. Der Sultan residiert auf einer philippinischen Insel, nur eine Stunde mit dem Boot weiter östlich.
Die Geschichte ist dokumentiert: Seine Vorfahren haben das Land vor mehr als 130 Jahren an eine britische Kolonialfirma verpachtet. Die Briten verliessen Sabah 1963 und überliessen die Provinz Malaysia. Kuala Lumpur vertritt den Standpunkt, dass die Philippinen vor Jahrzehnten alle Ansprüche aufgegeben haben. Was den Sultan und dessen Bruder jetzt antreibt, ist unklar.
Die philippinische Regierung steht nicht hinter der Aktion. Sie schickte ein Schiff, eine «humanitäre Mission», wie es hiess, um die Männer zur Aufgabe zu bewegen. Erfolglos. Auch Kuala Lumpur bemühte sich drei Wochen lang um einen moderaten Ton. Doch am Wochenende eskalierte die Situation, es gab mehr als zwei Dutzend Tote - nun schlug die Armee zu.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Wir-sahen-die-Jets-dann-schlugen-Bomben-ein/story/28137879">http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asi ... y/28137879</a><!-- m -->