26.02.2013, 00:15
blasrohr:
Bei einem Einsatz von Drohnen in der Art, wie er phantom vorschwebt, würden die Drohnen ja ständig über den Kampftruppen herumgondeln und mit diesen eng vernetzt sein. Der Luftschlag wäre daher immer sofort verfügbar, innerhalb von Sekunden.
Und phantom ist ja nicht gegen Kanonen per se, er ist vor allem gegen KPz und großkalibrige Kanonen. Mit den MK von SPz kann man ja hochmobile feindliche leichte Infanterie ebenso bekämpfen. Die Frage ist aber, ob die zur Zeit üblichen Kanonen von SPz dafür ausreichen. Ein Feind in einem Bewässerungsgraben wird durch 30mm MK eben nicht sicher vernichtet. Die 40mm intelligente Munition der Südkoreaner, einschließlich Airburst usw bietet hier schon viel mehr Möglichkeiten, einschließlich einer Wirkung um die Ecke herum.
Meine Kritik an dem Konzept von phantom ist aber vor allem, dass Drohnen die über den Kampftruppen rumeiern nur im assymetrischen krieg gegen einen schwachen Feind so funktionieren. Gegen einen stärkeren Gegner kann man dieses Konzept einer ständigen Luftpräsenz eben nicht durchführen ohne inakzeptable Verluste an den Lufteinheiten zu erleiden.
Das Konzept von Phantom ist daher meiner Meinung nach so nur im Assymetrischen Krieg brauchbar. Und eine Spezialiserung der Streitkräfte auf eine bestimmte Kriegsform halte ich für falsch (auch wenn phantom sicher keine solche andenkt, sein Konzept wäre eine solche).
Die entscheidende Frage ist, wie schwer dieses Geschütz sein muß und von was für ein Fahrzeug man dafür braucht. Meiner Ansicht nach würde eine Mittelkaliberkanone für den Kampf gegen Stellungen in jedem Fall reichen, womit auch SPz diese Aufgabe übernehmen könnten. Braucht man wirklich die 120mm Kanonen?! das ist hier die Frage. Und wenn ja, dann könnte man sie ebenso auf der Plattform eines SPz montieren und damit Begleitpanzer schaffen, die neben der starken Kanone auch noch über einen geringen Laderaum verfügen und die SPz begleiten. Dabei würde die Kanone dann auch als geschützter Starter für Raketen dienen und damit den Verbänden aus SPz und solchen Begleitpanzern viel mehr PALR zur Verfügung stellen und eine geschützte Startmöglichkeit für diese.
Die Frage ist ja gar nicht schwere Kanone oder gar keine Kanone, sondern was für Kanonen und was für Panzer!
Wird der Krieg der Zukunft dergestalt sein, dass die systeminhärent geringere Zahl an PALR je Einheit ausreichend sein wird?! Welchen Anteil, welche Wichtigkeit wird der Kampf Panzer gegen Panzer in Zukunft noch haben?
Meiner Meinung nach wird der Kampf Panzer gegen Panzer von der Wichtigkeit her abnehmen. Für den reinen Panzerkampf gegen Panzer könnten die PALR ausreichen. Gegen feindliche Stellungssysteme, insbesondere gegen gehärtete feindliche Stellungen aber sind die Raketen ungenügend. Hier braucht man also Kanonen. Wie groß aber müssen diese für den Stellungskampf vom Kaliber her sein?
Wie gut geschützt muß das Fahrzeug sein? Die KPz bieten gerade eben einen Schutz, den selbst modernste SPz nicht erreichen. Moderne KPz halten teilweise selbst Volltreffer mit PALR aus (abhängig von der Trefferlage). Das Rohr bietet einen stark geschützten Starter für Raketen mit denen KPz ebenfalls Raketen einsetzen zu können und zwar viel mehr (Ausdauer) als SPz je könnten.
KPz können daher in der Zukunft mit Boden-Luft Raketen ebenso Drohnen abschießen wie sie mit Raketen weit über den Horizont feindliche Panzer bekämpfen können. Darüber hinaus aber haben sie eben eine großkalibrige Kanone für den Stellungskampf.
Diese Kombination an Vorteilen/Faktoren macht KPz meiner Meinung nach als System wertvoll und rechtfertigt ihre Kosten auch in Zukunft, insbesondere da die Einheiten ja schon da sind.
Können SPz die KPz in Zukunft vollwertig ersetzen?!
Meiner Meinung nach hängt das vor allem von der Frage ab, ob Hardkill-Systeme so funktionieren werden wie erwartet. Funktionieren sie, werden PALR damit vom Wert her deutlich reduziert und großkalibrige Kanonen immens aufgewertet. Daher sollte man hier meiner Meinung nach abwarten und die bereits ja vorhandenen KPz erst mal nicht aufgeben sondern weiter vorhalten bis diese Frage entschieden ist.
Nicht sehr lange. Um dem noch auszuweichen, müsste der Feind de facto nach jedem Feuerstoß schon seine Stellung wechseln und dabei jeweils ein gutes Stück Strecke zurück legen. Das würde ihn in Kampf immens behindern. Zudem muß die Artillerie nicht zwingend 20 km weit weg sein. Ich halte ja sehr viel von modernen Mörsern. Mörser im Bereich 120mm in einem Kettenpanzer können relativ nahe hinter den Kampftruppen mitgeführt werden. Ein Mörserschlag aus ein paar Kilometern Entfernung wäre im Endeffekt sofort da. Umso bedauerlicher, dass die Bundeswehr dieses neue hervorragende Mörsersystem erst mal auf Eis gelegt hat!
Bei einem Einsatz von Drohnen in der Art, wie er phantom vorschwebt, würden die Drohnen ja ständig über den Kampftruppen herumgondeln und mit diesen eng vernetzt sein. Der Luftschlag wäre daher immer sofort verfügbar, innerhalb von Sekunden.
Und phantom ist ja nicht gegen Kanonen per se, er ist vor allem gegen KPz und großkalibrige Kanonen. Mit den MK von SPz kann man ja hochmobile feindliche leichte Infanterie ebenso bekämpfen. Die Frage ist aber, ob die zur Zeit üblichen Kanonen von SPz dafür ausreichen. Ein Feind in einem Bewässerungsgraben wird durch 30mm MK eben nicht sicher vernichtet. Die 40mm intelligente Munition der Südkoreaner, einschließlich Airburst usw bietet hier schon viel mehr Möglichkeiten, einschließlich einer Wirkung um die Ecke herum.
Meine Kritik an dem Konzept von phantom ist aber vor allem, dass Drohnen die über den Kampftruppen rumeiern nur im assymetrischen krieg gegen einen schwachen Feind so funktionieren. Gegen einen stärkeren Gegner kann man dieses Konzept einer ständigen Luftpräsenz eben nicht durchführen ohne inakzeptable Verluste an den Lufteinheiten zu erleiden.
Das Konzept von Phantom ist daher meiner Meinung nach so nur im Assymetrischen Krieg brauchbar. Und eine Spezialiserung der Streitkräfte auf eine bestimmte Kriegsform halte ich für falsch (auch wenn phantom sicher keine solche andenkt, sein Konzept wäre eine solche).
Zitat: Ein Panzer der das mit schwerem Geschütz im direkten Richten erledigt ist doch viel unkomplizierter.
Die entscheidende Frage ist, wie schwer dieses Geschütz sein muß und von was für ein Fahrzeug man dafür braucht. Meiner Ansicht nach würde eine Mittelkaliberkanone für den Kampf gegen Stellungen in jedem Fall reichen, womit auch SPz diese Aufgabe übernehmen könnten. Braucht man wirklich die 120mm Kanonen?! das ist hier die Frage. Und wenn ja, dann könnte man sie ebenso auf der Plattform eines SPz montieren und damit Begleitpanzer schaffen, die neben der starken Kanone auch noch über einen geringen Laderaum verfügen und die SPz begleiten. Dabei würde die Kanone dann auch als geschützter Starter für Raketen dienen und damit den Verbänden aus SPz und solchen Begleitpanzern viel mehr PALR zur Verfügung stellen und eine geschützte Startmöglichkeit für diese.
Die Frage ist ja gar nicht schwere Kanone oder gar keine Kanone, sondern was für Kanonen und was für Panzer!
Wird der Krieg der Zukunft dergestalt sein, dass die systeminhärent geringere Zahl an PALR je Einheit ausreichend sein wird?! Welchen Anteil, welche Wichtigkeit wird der Kampf Panzer gegen Panzer in Zukunft noch haben?
Meiner Meinung nach wird der Kampf Panzer gegen Panzer von der Wichtigkeit her abnehmen. Für den reinen Panzerkampf gegen Panzer könnten die PALR ausreichen. Gegen feindliche Stellungssysteme, insbesondere gegen gehärtete feindliche Stellungen aber sind die Raketen ungenügend. Hier braucht man also Kanonen. Wie groß aber müssen diese für den Stellungskampf vom Kaliber her sein?
Wie gut geschützt muß das Fahrzeug sein? Die KPz bieten gerade eben einen Schutz, den selbst modernste SPz nicht erreichen. Moderne KPz halten teilweise selbst Volltreffer mit PALR aus (abhängig von der Trefferlage). Das Rohr bietet einen stark geschützten Starter für Raketen mit denen KPz ebenfalls Raketen einsetzen zu können und zwar viel mehr (Ausdauer) als SPz je könnten.
KPz können daher in der Zukunft mit Boden-Luft Raketen ebenso Drohnen abschießen wie sie mit Raketen weit über den Horizont feindliche Panzer bekämpfen können. Darüber hinaus aber haben sie eben eine großkalibrige Kanone für den Stellungskampf.
Diese Kombination an Vorteilen/Faktoren macht KPz meiner Meinung nach als System wertvoll und rechtfertigt ihre Kosten auch in Zukunft, insbesondere da die Einheiten ja schon da sind.
Können SPz die KPz in Zukunft vollwertig ersetzen?!
Meiner Meinung nach hängt das vor allem von der Frage ab, ob Hardkill-Systeme so funktionieren werden wie erwartet. Funktionieren sie, werden PALR damit vom Wert her deutlich reduziert und großkalibrige Kanonen immens aufgewertet. Daher sollte man hier meiner Meinung nach abwarten und die bereits ja vorhandenen KPz erst mal nicht aufgeben sondern weiter vorhalten bis diese Frage entschieden ist.
Zitat:Wie lange braucht man für die Vernichtung eines Zieles mit Artillerie von der Feuerschlaganforderung bis zum Einschlag, bei ca 20km?
Nicht sehr lange. Um dem noch auszuweichen, müsste der Feind de facto nach jedem Feuerstoß schon seine Stellung wechseln und dabei jeweils ein gutes Stück Strecke zurück legen. Das würde ihn in Kampf immens behindern. Zudem muß die Artillerie nicht zwingend 20 km weit weg sein. Ich halte ja sehr viel von modernen Mörsern. Mörser im Bereich 120mm in einem Kettenpanzer können relativ nahe hinter den Kampftruppen mitgeführt werden. Ein Mörserschlag aus ein paar Kilometern Entfernung wäre im Endeffekt sofort da. Umso bedauerlicher, dass die Bundeswehr dieses neue hervorragende Mörsersystem erst mal auf Eis gelegt hat!