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(Europa) Die russische Marine
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Zitat:Die derzeitige “Maritime Doktrin” der russischen Marine fordert eine vermehrte Präsenz von Kriegsschiffen oder auch Verbänden in strategisch wichtigen Regionen der Weltmeere.

Die gilt insbesondere auch für die nördlich der russischen Küsten gelegenen arktischen Gewässer, die unter der Klimaveränderung zunehmend strategische Bedeutung erlangen – zum einen durch die dort lagernden Rohstoffe, zum anderen aber auch durch die im Eisrückgang verbesserte Befahrbarkeit des „ Nördlichen Seeweges“.

Am 12. September machte sich in Severomorsk der FK-Kreuzer PETR VELIKIY auf den Weg zu einer Fahrt in eine Region, die bisher nur Schiffen mit gegen Eis verstärktem Rumpf oder gar Eisbrechern vorbehalten war. Der nukleargetriebene 26.000-ts Kreuzer der KIROV-Klasse nahm Kurs auf die östlich von Novaja Semlja gelegene Karasee. Auf dem Nördlichen Seeweg sollte das Schiff entlang der russischen Küste weit nach Osten vorstoßen.

Fast täglich berichten russische Marine, Verteidigungsministerium und Medien seitdem über die ungewöhnliche Reise eines Kriegsschiffes, das eigentlich gebaut wurde, um US-Flugzeugträgergruppen im Nordatlantik zu bekämpfen und ganz sicher nie im Eis operieren sollte. Am 14. September passierte die PETR VELIKIY nördlich der Insel Vaigach die Karastraße und lief in die Karasee ein. Drei Tage später wurde auf 105° östlicher Länge auch die Wilkizkistraße passiert, und der Kreuzer erreichte die Laptewsee. Zwei an Bord mitgeführte Hubschrauber Ka-27 Helix wurden regelmäßig eingesetzt, um vor dem Schiff die Eislage zu erkunden und den weiteren Kurs festzulegen.

Am 20. September erreichte die PETR VELIKIY die östlich der Laptewsee gelegenen Neusibirischen Inseln und führte dort eine Raketenabwehrübung durch. Das Verteidigungsministerium meldete, der Kreuzer habe erfolgreich seine Rolle als Teil des „seegestützten Segmentes des nationalen Raketenabwehrschildes“ wahrgenommen. Ein tatsächliches Schießen gegen ein anfliegendes Ziel hat sicher nicht stattgefunden; vielleicht gab es ein Funktionsschießen gegen ein zuvor simuliertes Ziel. Zu den Flugabwehrsystemen der PETR VELIKIY gehören Flugabwehr-FK SA-N-20 Gargoyle, eine Marineversion des landgestützten Systems S-300, dessen moderne Varianten auch (begrenzte) Fähigkeiten zur Abwehr ballistischer Flugkörper haben sollen.

Noch am gleichen Tag folgte dann aber die Negativmeldung. Einer der Hubschrauber sollte in einer Übung einen Landungstrupp auf einer kleinen Insel im Neusibirischen Archipel (etwa 140°-150° Ost) absetzen. Auf dem Flug gab es offenbar Getriebeprobleme (Ursache nach ersten Meldungen Schlamperei bei der Wartung), die den Piloten zu einer Notlandung auf der Insel zwangen. Der Hubschrauber scheint dabei „zu Bruch“ gegangen zu sein. Ein Rettungsteam holte mit einem Beiboot Besatzung und Landungstrupp unversehrt von der Insel ab; zu einer Bergung oder gar Rückkehr des Ka-27 Helix zum Kreuzer findet sich in offiziellen Meldungen bisher kein Wort. Über den zweiten Hubschrauber wurde sofort ein vorläufiges Flugverbot verhängt.

Das Ministerium versichert, der Hubschrauberausfall werde sich nicht negativ auf das weitere Vorhaben der PTER VELIKIY auswirken. Zu dessen Details schweigt man sich noch aus. Immerhin hat der Kreuzer aber schon gut zwei Drittel des Nördlichen Seeweges bewältigt, müsste bei einer Weiterfahrt bis in den Pazifik nur noch die Ostsibirische See durchqueren. Unmöglich scheint dies bei dem „historischen“ Eisrückgang dieses Jahres wenigstens nicht. Große Teile des arktischen Seeverkehrsweges vor der russischen Nordküste sind sogar völlig eisfrei. Vielleicht wird man angesichts nun fehlender luftgestützter Eisaufklärung die vorsorglichen Dienste eines Eisbrechers bemühen. Solche sind in der Region derzeit jederzeit verfügbar; immerhin wird der Nördliche Seeweg in diesen Wochen auch ausgiebig von Handelsschiffen befahren.
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